Sonderbeilage | 75 Jahre WAZ

Es istmehr als dasAbstreifendesArbeitskittels nachder Schicht, weitmehr als denRußvonden Fensterbänken in, sagen wir, Essen-Katernberg zu schrubben. Sie kommt eher daher als das Auftauchen eines Kindes nach einem „Köpper“ aus dem Springerbecken: Die Wiedergeburt einer Region. Wer ArendahlsWiese, die Straße, dieKokerei undZeche Zollvereinnochheute kennt, etwa in den 1980er-Jahren entlang gefahren ist und den Geschmack von Kokereidünsten auf seinen Lippen gespürt hat, der weiß es zu schätzen, das neue Ruhrgebiet. (Bei unseren beiden Bilderseiten verweisen die roten Jahreszahlen jeweils auf die Entstehungszeit der historischen Fotografien.) Essen, Eingang zur ehemaligen Krupp-Stadt: Bei ihrer Errichtung im Jahr 1900/1901 war die VIII. Mechanische Werkstatt die größte Werkstatt der altenKruppschenGussstahlfabrik.HierwurdenSchmiedeteileundFormgussstücke aller Art bearbeitet sowie etwa große Kurbelwellen für den Schiffsantrieb, LokomotivrahmenundTurbinengehäusegefertigt. AusdemimposantenGebäude wurde das Colosseum. Das Ikea-Parkhaus rechts war das Press- und Hammerwerk Ost. Verbunden sinddie Gebäude durch die ehemaligeWerksbahnbrücke von 1873. dpa - Bildarchiv, Ulrich von Born / WAZ FotoPool 1980 1940 1993 1974 1936 1939 1965 1963 1914 Gerd Wallhorn/ FFS, LVR-Industriemuseum Oberhausen, Gutehoffnungshütte: EinenSchweißerlehrling bei der Arbeit zeigt unsere historische Aufnahme. Heute gibt es noch GHH-Bonatrans, ein Hersteller von Radsätzen für die Eisenbahnindustrie als ein Nachfolgeunternehmen. Auf einemanderenTeil deseinst riesigenStahlwerksarealsbefindet sichheute das EinkaufszentrumNeue Mitte Oberhausen. 1936 1939 1965 1963 1987 1974 Emschergenossenschaft / Archiv, WAZ, Olaf Ziegler/ FFS 1980 1940 1993 1974 1936 1939 1914 Die Emscher und ihre Zuflüsse galten einst als Kloake des Reviers. Das alte Foto zeigt eine typische Situation der in Betonschalen gezwängten Emscherzuflüsse. Heute ist das Jahrhundertprojekt Emscherumbau beinahe abgeschlossen. In dieses „grüne Band des Reviers“ soll später auch der Rhein-Herne-Kanal integriert werden. DasOpel-WerkinBochum war Produktionsstandort unter anderem für den Kadett. Das alte Foto zeigt, wie der 100.000ste Kadett vomBand läuft. Heute, knapp zehn Jahre nach Schließung der Auto-Fabrik, entwickelt sich auf der früherenWerksfläche, die jetzt Mark 51/7 heißt, ein pulsierender High-Tech-, Forschungs- und Dienstleistungsstandort. 1993 1974 1936 1939 1965 1963 1987 1974 Svenja Hanusch / FFS, Stadt Bochum, Presseamt FUNKE Mediengruppe Vergangenheit Trifft Gegenwart Orte im Wandel Wie das Ruhrgebiet den grauen Schleier mehr und mehr abgestreift hat

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