Sonderbeilage | 75 Jahre WAZ

Mancher Kollege erinnert sich, wie er sich um die einzige Telefonzelle balgen musste. Heute schalten wir ohne Probleme Reporter in Bild und Ton in unser Studio. Mittwoch, 19. April 2023 – Seite 52/53 In den vergangenen 30 Jahren hat sich das Berufsbild von Grund auf verändert. Das Internet hat viele Abläufe auf den Kopf gestellt. Immer wieder hört man Journalisten darüber jammern –wir aber nutzen lieber dieChancen, dieunsdiedigitaleWelt bietet. Denn so mancher Kollege erinnert sich noch, wie er sich vorm Eisstadion an der Brehmstraße, der früheren sportlichen Heimat der Düsseldorfer EG, um die einzige Telefonzelle balgen musste, um den Spielbericht in die Redaktion durchzugeben. Heute schalten wir währendderWeltmeisterschaft ohne große Probleme Reporter aus Katar in Bild und Ton in unser Studio, wo wir den Vodcast zur WM aufnehmen. Außerdemgehört es für die Reporter selbstverständlich dazu, nicht nur Texte zu schreiben, sondern auchVideo-Aufsager zu liefern. Egal, ob sie nun am Al Shamal Sports Club stehen, wo die deutscheNationalmannschaft während der WM trainierte – oder am Gelsenkirchener Berger Feld beimFC Schalke 04. Und wenn dort der Trainer ausgetauscht wird, ist neben dem schnellen Text auch der schnelle Podcast Pflicht. Nur einige wenige der vielen Zusatzangebote für unsereAbonnenten in der digitalen Welt. Und Podcasts undVideos, liebeKI, sindziemlichsicher Teil der Zukunft, davon werden wir in den nächsten Jahren immer mehr liefern. Talks rund um die vielenKlubs indieser Region, Kommentare und Analysen, Berichte aus den Trainingslagern – wer auf waz.de klickt oder unser E-Paper nutzt, wird davon künftig eine Menge geboten bekommen. Wer es weiterhin lieber gedruckt mag, bekommt aber kein bisschen weniger als bisher. Geschichten, die sich abheben vom steten Nachrichtenstrom im Netz Denn eines wird sich für uns bei allen Umbrüchen durch die Technik nicht ändern: Amwichtigsten bleibt der direkte Kontakt zu den Sportlern, den Trainern, den Funktionären in der Region. Das galt früher, das galt heute, das wird morgen gelten. Nur wer ein belastbares Netzwerk hat, wer einen guten Draht zu allenBeteiligtenpflegt, kannaktuelle Nachrichten recherchieren, verlässliche Analysen bieten und Geschichten aufschreiben, die sich abheben vom steten Nachrichtenstrom im Netz. Und das wird eine Künstliche Intelligenz so bald nicht leisten können.

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