75 Jahre NRZ
NBX__NRWTZ_17_1652 | Samstag, 03. Juli 2021 n Thomas Plaßmann (Jahrgang 1960) ist nach Abitur, Studium der Geschichte und Germa- nistik und han Ausbildung se 1980er-Jahre ruflicher Carto Karikaturist u lustrator . n Neben sein Arbeit für die NRZ ist Plaßmann auch tagespolitischer Karikaturist bei u.a. der Frankfur- ter Rundschau Zweimal gewann „Der Künst- den Deut- ie Politische ur. Es sind zwei von elen Aus- zeichnungen für seine Karikatu- en. Mehrfach preisgekrönt dwerklicher it Mitte der freibe- onist, nd Il- er . er den Hauptpreis lerische Strich“ , schen Preis für d Karikat nur vi r Anzeige dass man sich immer fragen muss, ob die Sache das Risiko wert ist.“ Beim Zeichnen gelte für ihn die Frage: „Dient meine Karikatur dem besseren Verständnis eines Themas oder ist sie nur Provoka- tion, um zu provozieren?“ Es sei nicht immer leicht, die Reaktionen der Leser abzuschätzen. „Ich be- komme Mails mit Feedback, aber das ist nicht repräsentativ“, so Plaßmann. „Konstruktive Kritik nehme ich gerne an, aber wennmir jemand schreibt, dass meine Kari- katur ihn laut zum Lachen oder zum Nachdenken gebracht hat, freue ich mich am meisten.“ Von Anika Bloemers Essen. Ein heller lichtdurchfluteter Raum, alte Balken, ein großer Holz- schreibtisch, aus dem offenen Fens- ter ist Vogelgezwitscher zu hören: Thomas Plaßmann arbeitet direkt unterm Dach, im obersten Stock- werk seines Hauses in einer ruhigen Essener Straße. Bleistifte, Tusche und Papier liegen neben dem gro- ßen PC, an demPlaßmannmorgens seine Recherche beginnt. Seit mehr als 20 Jahren liefert er die tagespoli- tischen Karikaturen für die NRZ, mal lustig, mal nachdenklich, mal bissig, immer auf den Punkt ge- bracht. Doch wer glaubt, dass der Künst- ler gegen Mittag mal eben was aufs Papier bringt und dann wieder frei hat, täuscht sich. Plaßmanns Tag ist durchgetaktet. Gegen halb 9 begibt er sich in sein Arbeitszimmer, dann folgt ein immer ähnlicher Ablauf. „Das Grübeln ist die Arbeit, nicht das Zeichnen“, sagt der 60-Jährige. Er braucht totale Stille, während er sich mit der Auswahl des Themas für den kommenden Tag beschäf- tigt. „Sich festzulegen ist mal ein- fach, mal sehr schwierig, es ge- schieht aber immer ohne Abspra- che mit der NRZ-Redaktion“, er- klärt der Karikaturist. „Ich habe auch schon mal daneben gelegen, aber im Laufe der Jahre bekommt man ein gutes Gespür.“ Er klickt sich durch verschiedene Nachrichtenportale, checkt was am jeweiligen Tag wichtig und auch morgen noch relevant sein wird. Dann fragt er sich: „Was will ich mit der Karikatur sagen, was ist ihr Ziel? Und wie bekomme ich das ins Bild? Kommt es ohne Text oder Dialog aus oder ist es dann nicht deutlich genug?“ Das Zeichnen ist der schönste Teil Ist all das erledigt, kommt für Plaß- mann der angenehmste Teil. „Beim Zeichnen kann ich das Hirn aus- schalten und meiner Hand freien Lauf lassen“, erzählt er. Dabei lässt der E auch Musik laufen „alles von Alice Co per bis Bach, je Stimmung“. Die Z gen macht Plaßmann stets mit Blei- stift und malt dann mit Aquarellfar- be aus. Zwei bis drei Karikaturen stellt Plaßmann immer zur Aus- wahl. Einscannen, absenden, das al- les bis etwa 14 Uhr. „Der Druck ist verhältnismäßig hoch, morgens weiß ich nie, in welche Richtung es geht“, so der Künstler. Und wenn er Urlaub machen will, zeichnet er vor oder schickt aus dem Feriendomi- zil. Schließlich erscheint sechs Tage pro Woche eine Karikatur. Schon imKindergarten zeichnete Plaßmann lieber als Fußball zu spie- len oder etwas zu bauen, und an Aufhören denkt er noch lange nicht. „Ich könnte es gar nicht, das ist meine Leidenschaft.“ Wenn das Tagesgeschäft am frühen Nachmit- tag erledigt ist, bleibt Zeit für all die anderen Aufgaben, zum Beispiel die Zeichnungen für das NRZ-Spiel oder die Panoramaseite für diese Ju- biläumsbeilage (siehe folgende Sei- te). Am liebsten beschäftigt sich Plaßmann in seinen Karikaturen mit sozialpolitischen Themen. „Ich öchte Politik für die Menschen fbar machen. Zeigen, was die scheidungen inDüsseldorf, Ber- n und Brüssel für die Leute be- deuten“, so der 60-Jährige. Gibt es zum Beispiel im Zuge der Coronakrise Kürzungen, önne man den Fi- nzminister zei- Man könne aber rklärt Plaßmann, eine Szene am Frühstückstisch oder an der Gemüsetheke zeich- nen, um zu veranschaulichen, wie diese EntscheidungenMenschen in ihrem Alltag beeinflussen. Keine Angst vor heiklen Themen Plaßmann scheut sich auch nicht vor heiklen Themen. „Es ist die Auf- gabe von Karikaturisten an Gren- zen zu gehen“, sagt er. „Wir stehen in der Verantwortung, uns mit diesen Themen kritisch auseinanderzuset- zen.“ Dabei gehe es aber immer da- rum, die Würde der Betroffenen nicht zu verletzen. „Es ist wichtig, sich beispielsweise mit sexuellem Missbrauch in der Kirche zu befas- sen, dabei aber Rücksicht auf die Opfer zu nehmen“, so Plaßmann. Umso erschütternder sei es des- wegen gewesen, zu erleben, welche Auswirkungen dieVeröffentlichung der Mohammed-Karikaturen hatte. „Das Attentat auf Charlie Hebdo in Paris hat uns alle fassungslos ge- macht“, erzählt er. „Ich saß hier an meinem Schreibtisch, und all die Namen der toten Pariser Kollegen tauchten auf. Einen von ihnen hatte ich zuvor auf einem Cartoon-Festi- val inBurkina Fasokennengelernt.“ Danach sei ihm noch einmal be- wusst geworden, welcheVerantwor- tung der Beruf mit sich bringe. „Und Arbeitsplatz unterm Dach: Thomas Plaßmann denkt, recherchiert und zeichnet in seinem großen Büro im obersten Stockwerk seines Hauses in Essen. Auf dem Schreibtisch finden all seine Arbeitsmittel Platz. FOTO: FABIAN STRAUCH ssener m grei Ent li „Der Druck ist ver- hältnismäßig hoch, morgens weiß ich nie, in welche Rich- tung es geht“ Thomas Plaßmann zeichnet jeden Tag bis zu drei Karikaturen Seite 16 und 17 Thomas Plaßmann zeichnet seit über 20 Jahren für die NRZ. FOTOS: FABIAN STRAUCH / FFS Aus einer anderen Perspektive Als tagespolitischer Karikaturist setzt sich Thomas Plaßmann jeden Tag kritisch mit aktuellem Geschehen auseinander. Wir haben ihn in seinem Atelier besucht , o- nach eichnun- k na gen. besser, e Die Reisemobile beinahe aller Hersteller sind mit Fiat- Dieselmotoren ausgerüstet. Die Multijet-Motoren des Fiat Ducato sind laut KBA in den Diesel-Abgasskan- dal verwickelt. Hierdurch entstehen erhebliche Wert- minderungen, ggf. drohen Stilllegungsverfügungen und Fahrverbote. Bei Weiterverkauf muss auf das Problem der Motormanipulation hingewiesen werden. Nahezu alle Dieselmotoren des Konzerns Fiat Chrysler (FCA), Euro 5 und 6, sind nach Angaben von Fachleuten ille- gal manipuliert. Sie halten die Grenzwerte nur auf dem Prüfstand ein. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt gegen FCA wegen gewerbsmäßigen Betruges. Es ergeben sich zwei Optionen der Durchsetzung Ihrer Ansprüche: Liegt der Kauf des Fahrzeuges nicht länger als zwei Jahre zurück, können Mängelansprüche gegen den Händler durchgesetzt werden, im Fall der Nachliefe- rung ein Anspruch auf Lieferung eines mangelfreien Fahrzeuges ohne Abzug einer Nutzungsentschädigung für gefahrene Kilometer. Im Übrigen ergeben sich Schadenersatzansprüche gegen FCA als Hersteller des manipulierten Motors auf Rückabwicklung des ge- samten Vertrages unter Anrechnung einer (regelmäßig geringen) Nutzungsentschädigung. Erste Gerichte entscheiden, dass FCA wegen vorsätz- licher und sittenwidriger Schädigung nach § 826 BGB dem Kläger eines Wohnmobiles Schadenersatz zu zah- len hat. Wohnmobile abgasmanipuliert! Verjährung droht! Wohnmobile mit Fiat Ducato Motor der Baujahre 2014 bis 2019 sind vom Diesel-Abgasskandal betroffen. Weitere News im Dieselskandal Die VW AG haftet auf Schadenersatz wegen des Nachfolgemotors des EA 189, dem EA 288 , der seit 2012 in Millionen Autos verbaut wurde, auch bei Töchtern wie Audi und Skoda. Amtliche Rückrufe bestätigen illegale Manipulationssoftware in den 3.0 TDI Motoren in den Oberklasse- Dieselfahrzeugen der Marken Audi, VW, Porsche, u. a. Cayenne, Macan, Touareg und Amarok. Mehrere Oberlandesgerichte beenden die Blockadehaltung der Daimler AG. Zahlreiche Gerichte verurteilen die Daimler AG zum Schadenersatz. Ob Ihr Fahrzeug betroffen ist, prüfen die Rechtsanwälte Gatermann Simons & Lorenz kostenlos. Rufen Sie einfach an! Persönlicher Kontakt ist nicht erforderlich. Rechtsanwälte Gatermann Simons & Lorenz Klever Straße 14, 46509 Xanten Ɩ Tel.: 0 28 017 15 10 Ɩ E-Mail: info@gs-xanten.de Am Wasserturm 6, 40668 Meerbusch Ɩ Tel.: 0 21 50 60 61 Ɩ E-Mail: info@gs-meerbusch.de www.gatermann-rechtsanwaelte.de
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