75 Jahre NRZ
NBX__NRWTZ_33_1652 | Samstag, 03. Juli 2021 „Ich glaube, dass magische Dinge passieren können, wenn man gute Bücher liest.“ Joanne K. Rowling (55), britische Schriftstellerin („Harry-Potter“) Anzeige Seite 32 und 33 Im Jubiläumsjahr der NRZ erzählen die Kolleginnen und Kollegen aus den Redaktionen von ihren ganz besonderen Lese-Erlebnissen. „Ich lese gern“ Buchgeschichten aus der Redaktion 75 JAHRE Die Magie der Literatur Ann-Christin Für- bach (31), Redak- teurin in der Digi- talredaktion: „Mir gefällt der An- blick von gefüll- ten Bücher- schränken. Wenn ich bei Freun- den zu Besuch bin, begutachte ich in einer ruhigen Minute ger- ne dort aufbewahrte Werke. Und ich liebe es, in Buchhand- lungen zu stöbern. Geht es um die Leidenschaft für Bücher und das Lesen, muss ich an die Tintenwelt-Trilogie von Cornelia Funke zurückdenken: an Tante Elinor, deren Haus wie ein ein- ziger Bücherschrank beschrie- ben wird; an Meggie, die nie ohne ihre Bücher auf Reisen geht, und an ihren Vater, den Buchbinder Mo, der Figuren zum Leben erwecken und sie zwischen den Welten reisen lassen kann. Die Geschichten zur Tintenwelt habe ich damals verschlungen. Genauso wie ‘Der Schatten des Windes’ von Carlos Ruiz Zafón: Ein verschol- lener Autor und dessen Roman wirbeln das Leben eines jungen Mannes in Barcelona durchei- nander. Die Magie, die von Bü- chern ausgeht, ist immer wie- der Stoff für Geschichten selbst. Welches das nächste Buch ist? In ‘Nachtzug nach Lissa- bon’ von Pascal Mercier soll es um einen Mann gehen, der auf ein Buch stößt und sich auf die Spuren des Autors in der portu- giesischen Hauptstadt macht. Wo ich das Buch entdeckt ha- be? Im Bücherschrank einer Freundin.“ Von Sara Schurmann Dinslaken. Irgendwo muss doch noch ein Stapel alter Zeitungen liegen. Ach ja, dort drüben! Künstlerin Regine Strehlow-Lo- renz durchquert ihr Atelier, schnappt sich ein paar Seiten und knüllt sie zusammen. Geschickt formt sie aus dem Papier einen kleinen Kopf, dann zwei dünne Arme. „Man weiß vorher nie, was dabei raus- kommt“, sagt sie. „Aber es macht irre Spaß.“Mit Klebeband fixiert sie denOber- körper der Zeitungsfigur, unter der weißen Schicht verschwinden die Buchstaben. Die Dinslakenerin legt den Kopf schief, schaut prüfend auf ihre Arbeit und sagt: „Das könnte ein Astronaut werden.“ Aus alltäglichen Gegenständen etwas Neues zu schaffen, genau das liebt Streh- low-Lorenz. „Alles ist in Bewegung, alles entwickelt sich; und nichts bleibt so, wie es einmal war.“ So steht es in einem ihrer Ausstellungskataloge, und so arbeitet sie schon ihr ganzes Leben lang. Kein Wun- der also, dass sie bei einem Besuch in ihrem Atelier selbst ständig in Bewegung ist. Immer wieder fällt ihr ein Kunstwerk ein, durch das ihre Arbeitsweise noch ein bisschen verständlicher wird. Da sind zum Beispiel die kleinen, rosafarbenenMuffins aus Putzschwämmen. Oder der Besen mit einem alten Kleid statt Borsten. „Wenn man Musik dazu hört, macht das Putzen richtig Spaß“, sagt die 67-Jährige und lacht. Jeden Tag eine neue Zeitungsfigur Langweilig wird es Strehlow-Lorenz aber sowieso nie. Ständig kommen ihr neue Ideen, wie sie sich auf immer neue Art und Weise künstlerisch entfalten kann. Das Thema Zeitung lässt sie dabei schon seit vielen Jahren nicht mehr los. Anfangs formte sie Figuren, auf denen die tagesak- tuellen Schlagzeilen durch Klebeband und Wachs durchschimmerten. Im ver- gangenen Jahr schließlich startete sie eine einmonatige Aktion, bei der sie sich jeden Tag vonder aktuellenNRZ inspirieren ließ und anschließend aus den zusammenge- knüllten Seiten eine Figur formte. Sätze, Wörter oder auch nur einzelne Buchsta- ben sind darauf zwar nicht mehr zu sehen, dafür aber lassen Gesten oder Körperhal- tung auf die Inhalte schließen. „Der tägliche Wahnsinn“ hat Strehlow- Lorenz die Figurengruppe genannt. Weil, das sagt sie selbst, es im Alltag immer um neue Auseinandersetzungen geht. „Jeder kämpft für sich, und doch sind alle vonei- nander abhängig“, erklärt sie. Zwei Figu- ren stehen am Boden ihres Ateliers etwas abseits, bilden eine eigene Einheit. In der Mitte fällt eine Figur mit dickem Bauch fast über den amBoden liegenden Partner. Von Dauer ist diese Konstellation aber nicht, denn die Künstlerin selbst schreitet ein und drapiert alles neu. Anfassen ist hierbei ausdrücklich erlaubt, wie sie be- tont: „Auch Kinder dürfen damit spielen.“ Kurse für kleine und große Künstle Überhaupt ist ihre Kunst mit tungspapier auch schon etwas die ganz kleinen Künstlerinn undKünstler. Regelmäßig verans tet die Dinslakenerin im City Atelier des Lehmbruck Museums Kurse, um Kindern und Erwachsenen die Kunst des Knüllens undFormens zu zeigen. EinenTipp gibt sie dabei aber immer zuBeginnmit einemAu- genzwinkernmit: „Bitte dieEltern erst ein- mal lesen lassen.“ Erst dann darf gebastelt werden. Nach dem täglichen Wahnsinn hat sie übrigens noch eineweitere Figuren- gruppe aus Zeitungspapier zum Leben er- weckt. Die teils großformatigen „Biester“ sind in der Cubus-Kunsthalle ausgestellt und können aktuell zumindest von draußen bewundert werden. Strehlow-Lorenz hofft darauf, dass die Museen bald endlich wieder öffnen dür- fen. Bis es soweit ist, hat sie aber genug zu tun. Scheinbar im Sekundentakt ploppen neue Ideen auf. Und für die heutige NRZ- Ausgabe hat sie auch schon ät ur ma- nz “ Ungewöhnliche Kunst. FOTO: GERD WALLHORN Dinslakener Künstlerin knüllt und klebt Regine Strehlow-Lorenz bastelt aus Zeitungen und anderen alltäglichen Gegenständen Neues. Regelmäßig veranstaltet sie im City Atelier des Lehmbruck Museums Kurse Regine Strehlow-Lorenz macht mit Begeisterung aus Altem Neues. FOTO: GERD WALLHORN „Man weiß vorher nie, was dabei rauskommt.“ Regine Strehlow-Lorenz Künstlerin aus Dinslaken Nicht direkt erkannt? Hier hat Künstlerin Stecknadeln ve arbeitet. FOTO: GERD WALLHORN r Zei- für en tal- Pläne. Was genau, verr sie aber noch nicht. N so viel: „Daraus che ich etwas ga Spezielles. die r- nur 1849.- >Bosch Active Line >Hydraulikbremsen >Reifen mit Pannenschutz >Federgabel >300er Akku >gegen Aufpreis einschließlich 1. 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