Sonderbeilage | 75 Jahre WAZ

Wandel Zum 75. Geburtstag der WAZ unternehmen wir eine Zeitreise. Das Ruhrgebiet und diese Zeitung haben zusammen einen weiten Weg gemacht. Wie könnte die Geschichte weitergehen? Die Welt im

100 Reisemobile verfügbar LAST CALL b99€pro Tag² Jetzt noch 15% Frühbucherrabatt sichern¹ a Nur noch bis zum 07.05.2023 Jetzt Ihren Camper & Carthago mieten! Abbildungen zeigen Sonderausstattungen gegen Mehrpreis.³Ein Angebot der SEAT Leasing, Zweigniederlassung der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Str. ,  Braunschweig für die wir als ungebundener Vermittler gemeinsam mit dem Kunden die für den Abschluss des Leasing-Vertrags nötigen Vertragsunterlagen zusammenstellen. Bonität vorausgesetzt. Angebot gültig solange der Vorrat reicht. Alle Preise inkl. MwSt., und Werksauslieferungsskosten, zzgl. Zulassungkosten. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Angebot gilt nur bei gleichzeitiger Inzahlungnahme eines Altfahrzeugs. Das Altfahrzeug muss mindestens  Monate auf den Käufer des Fahrzeugs zugelassen sein. Ein Angebot der Audi Leasing, Zweigniederlassung der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Straße ,  Braunschweig. Bonität vorausgesetzt. Angebot gültig solange der Vorrat reicht. Alle Preise zzgl. MwSt., Überführungs- und Zulassungskosten. Gültig nur für Gewerbetreibende inkl. Handelsvertreter und Handelsmakler nach §  HGB bzw. §  HGB, ausgewählte Berufsträger, selbstständige Freiberufler, selbstständige Land- und Forstwirte, eingetragene Vereine, Genossenschaften, Verbände und Stiftungen (ohne deren Mitglieder und Organe) und ohne gültigen Großkundenvertrag bzw. die in keinem Großkundenvertrag bestellberechtigt sind. Die Tätigkeit muss zum Zeitpunkt des Vertragsdatums aktiv ausgeübt werden. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. *Die angegebenen Verbrauchs- und Emissionswerte wurden nach dem gesetzlich vorgeschriebenen WLTP-Verfahren (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure) ermittelt, das ab dem . September  schrittweise das frühere NEFZ-Verfahren (neuer europäischer Fahrzyklus) ersetzte. Der Gesetzgeber arbeitet an einer Novellierung der Pkw-EnVKV und empfiehlt in der Zwischenzeit für Fahrzeuge, die nicht mehr auf Grundlage des NEFZ-Verfahrens homologiert werden können, die Angabe der WLTP-Werte, welche wegen der realistischeren Prüfbedingungen in vielen Fällen höher sind als die nach dem früheren NEFZ-Verfahren. Informationen zu den Unterschieden zwischen WLTP und NEFZ finden Sie unter https://www.seat.de/wltp und http://www.audi.de/wltp. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH, Hellmuth-Hirth-Straße , D- Ostfildern oder unter www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist. www.tiemeyer-rent.de z.B. SEAT Arona FR 1.0 TSI 81 kW (110 PS) (Hubraum: 999 cm³) Kraftstoffverbrauch in l/100 km (gemäß NEFZ): innerorts - ; außerorts - ; kombiniert - ; CO₂- Emissionen in g/km: kombiniert -. CO₂-Effizienzklasse (gemäß NEFZ) -. Kraftstoffverbrauch in l/100 km (gemäß WLTP**): innerstädtisch (langsam): 6,7; Stadtrand (mittel): 5,1; Landstraße (schnell): 4,5; Autobahn (sehr schnell): 5,6; kombiniert: 5,3; CO₂-Emissionen in g/km: kombiniert 121. z.B. Audi Q8 50 TDI quattro 210 kW (286 PS) tiptronic (Hubraum: 2.967 cm³) Kraftstoffverbrauch in l/100 km (gemäß NEFZ): innerorts - ; außerorts - ; kombiniert - ; CO₂- Emissionen in g/km: kombiniert -. CO₂-Effizienzklasse (gemäß NEFZ) -. Kraftstoffverbrauch in l/100 km (gemäß WLTP**): innerstädtisch (langsam): 11,0; Stadtrand (mittel): 8,2; Landstraße (schnell): 6,7; Autobahn (sehr schnell): 8,1; kombiniert: 8,1; CO₂-Emissionen in g/km: kombiniert 212. Ausstattung: Vorteilspaket FR Pro, Navigationssystem, Voll-LED-Scheinwerfer, Sportsitze vorne, Sportfahrwerk, Climatronic, Ultraschall-Einparkhilfe, hinten, Ledersportmultifunktionslenkrad, Nebelscheinwerfer, Front Assist mit City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung, Spurhalteassistent, Volldigitales Kombiinstrument u.v.m., Lackierung: Pure Rot Midnight Schwarz Metallic Ausstattung: LED-Scheinwerfer, MMI Navigation plus, Audi connect Navigation & Infotainment, Audi pre sense front & basic, Audi virtual cockpit, Fahrwerk mit Dämpferregelung, Gepäckraumklappe elektrisch öffnend und schließend u.v.m., Lackierung: Carraraweiß Sonderzahlung: 1.990,00 € Jährliche Fahrleistung: 10.000 km Vertragslaufzeit: 48 Monate 48 mtl. Leasingraten à 149,00 €³ Privatkunden-Leasingangebot³: DERSEAT ARONA 149,–€mtl.3 Für Privatkunden Sonderzahlung: 0,00 € Jährliche Fahrleistung: 10.000 km Vertragslaufzeit: 36 Monate 36 mtl. Leasingraten à 599,00 €5 Gewerbekunden-Leasingangebot: Tel.: 02361 40 42-805 / -806 camper@tiemeyer.de TR Autovermietung GmbH & Co. KG Mainstr. 3–5, 45663 Recklinghausen HIER GANZ EINFACH ONLINE MIETEN SEAT Porschestraße 1, 44809 Bochum, Tel. (0234) 915325-00 Auf der Höhe 55, 47059 Duisburg, Tel. (0203) 346947-60 Bahnhofstraße 55, 58840 Plettenberg, Tel. (02391) 9222 - 0 Hügelstraße 1a 45899 Gelsenkirchen, Tel. (0209) 95717-0 Rheinstraße 7-9 45663 Recklinghausen, Tel. (02361) 4042-0 Vestische Str. 229, 46145 Oberhausen, Tel. (0208) 69955-0 Mendener Str. 64, 58675 Hemer, Tel. (02372) 948-00 Kerkhagen 25, 58513 Lüdenscheid, Tel. (02351) 36677-0 Tiemeyer automobile GmbH & Co. KG Audi Porschestr. 2, 44809 Bochum, Tel. (0234) 5292-100 Lindenstr. 107, 45894 Gelsenkirchen-Buer, Tel. (0209) 36090-0 Mellinghofer Str. 147, 46047 Oberhausen, Tel. (0208) 86505-0 Bahnhofstr. 35, 58840 Plettenberg, Tel. (02391) 9222-50 Neuenteich 3, 42897 Remscheid, Tel. (02191) 59260-0 Borkener Str. 91, 46284 Dorsten, Tel. (02362) 603-0 Nottebohmstr. 2, 58511 Lüdenscheid, Tel. (02351) 91776-0 www.tiemeyer.de ¹Angebot gültig bis zum 07.05.2023. Rabatt bezieht sich auf den Tagesmietpreis bis zum 31.12.2023. Nicht mit anderen Marketingaktionen und Rabatten kombinierbar. Nur so lange der Vorrat reicht. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. ²Die Mindestmietdauer beträgt 3 Tage und das Mindestalter 23-25 Jahre (modellabhängig). Zzgl. Servicepauschale/Grundausstattung i.H.v. 148 €. Inkl. 1.500 Freikilometer / Selbstbeteiligung im Schadenfall i.H.v. 2.000 € (anpassbar). Die angegebenen Konditionen verstehen sich inkl. MwSt. Nur so lange der Vorrat reicht. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. 599,–€mtl.5 Für Gewerbekunden DERAUDI Q8 Ohne Sonderzahlung (nur 1.000,- € Sonderzahlung bei Inzahlungnahme4) TIEMEYER GRATULIERT ZU 75 JAHREN WAZ Aktionscode: LASTCALL15

Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die nächsten 75 Jahre der WAZ nicht nur zu sichern, sondern unsere Journalistinnen und Journalisten bestmöglich zu fördern und zu stärken. Julia Becker, NoraMarx, Petra Grotkamp und NiklasWilcke (v.l.). Wie das Ruhrgebiet, so hat sich auch die WAZ gewandelt. Das digitale Angebot hält Sie rund um die Uhr auf dem Laufenden Liebe Leserinnen, liebe Leser, voller Stolz undDankbarkeit blickenwir in diesemJahr auf dieses ganz besondere Jubiläum. Denn die Westdeutsche Allgemeine Zeitung begleitet nicht nur unsere Familie, sondern vor allem das Leben von so vielen Menschen im Ruhrgebiet seit 75 Jahren. Die WAZ informiert seit jeher zuverlässig, erklärt, ermahnt, rüttelt auf und bietet Orientierung in einer Welt, die seit der erstenAusgabe am3. April 1948umeinVielfaches schneller, komplexer und vielschichtiger gewordenist. JakobFunke, unser geliebterVaterundGroßvater, undseindamaliger Partner Erich Brost haben die WAZ aus demNichts erschaffen und diese mit großartigen Ideen und journalistischem Unternehmerdenken zu einer der wichtigsten Tageszeitungen inNordrhein-Westfalenaufgebaut. Nur sechs Seiten, gedruckt auf schlechtem Papier – so sahen die ersten Ausgaben der WAZ aus. Streng genommen waren sie gar keine „echte” Tageszeitung – sie erschiennur dreimal proWoche. Dass daraus einmal die größte Regionalzeitung Deutschlands werdenwürde, hätte sich das Gründergespann Funke und Brost ganz sicher nicht träumen lassen. Aber sie haben es geschafft. DieGeschichtederWAZist fürunsnatürlich auch immer Familiengeschichte. Die WAZ ist das Gründungsfundament des Unternehmens, das jahrzehntelang auch den Titel imUnternehmensnamen trug: die WAZ-Mediengruppe. InzwischenistausdemGründergespann ein Eigentümer-Quartett geworden. Und seit einigenJahrenträgt das Unternehmen nach außen den Namen unserer Verlegerfamilie. Wir tragen die WAZ zwar nicht mehr im Namen, aber sie ist und bleibt trotzdemdas Herzstückder Mediengruppe. Ohne diese Zeitung wäre das Unternehmen nicht zu dem geworden, was es heuteist:EinerderführendenRegionalverlage in Deutschland. Die Geschichte der WAZ ist aber nicht nur die Geschichte unserer Familie. Sie ist vor allemeineGeschichteunsererHeimat – des Ruhrgebietes. Und sie spiegelt natürlich auch die Geschichte der Bundesrepublik. Die WAZ ist groß und stark geworden in einer Zeit, als hier das schwerindustrielle Herz Deutschlands, sogar Europas, schlug. Die in Stahl und Beton gegossenen Erinnerungen an diese Zeit sind auch heute noch in jeder Ruhrgebietsstadt sichtbar, wo die Tradition noch immer in den Gebäuden, der Infrastruktur und der Kultur gelebt wird, und das jeden Tag. Und dochwandelt sich das Ruhrgebiet seit vielen Jahren, wird moderner, zeitgemäßer und reflektierter. So wie sich die Heimat der WAZ gewandelt hat, hat sich auch die Zeitung gewandelt. Die Nähe zu Ihnen und den Themen, die Sie, liebe Leserinnen und Leser, bewegen, war uns immer besonders wichtig. Sie wird noch enger durch die Digitalisierung und die Schnelligkeit, mit der wir nun auf Themen reagieren können. Was morgens passiert, ist fast zeitgleichauf unseren Internet-Portalen zu lesen und hintergründig aufbereitet schon am frühen Abend im EPaper verfügbar. DiesenService, denwir Ihnen bieten können, möchten wir nicht mehr missen – auchwenn der digitaleWandel für den Journalismus eine harte Probe bedeutet. Aber eines hat die WAZ in 75 Jahren bewiesen: Sie hat sich immer wieder neu erfunden, immerweiterentwickelt.Das ist das „Prinzip WAZ“. Wir glauben: Rein digital wirddieZukunftmit Sicherheit nicht aussehen. SiewerdendieWAZnoch längereZeit in gedruckter Form am Kiosk und in den Briefkasten bekommen. Und das ist auch gut so. Denn auchwirmöchten ganz gewiss nicht auf unsere gedruckte WAZ verzichten. Aber siewird ergänzt von einemumfassendenDigitalangebot, das Sie rund umdie Uhr auf dem Laufenden hält. Wir sind sicher, das hätte auch unserem Vater und Großvater gefallen. So lebt das „Prinzip WAZ“ fort. Dieser Spirit begleitet uns heute noch genausowie damals – unddas täglich, in jeder unserer Entscheidungen. Deshalb müssen wir den Journalismus aufrechterhalten und dieses wundervolle Jubiläum nicht nur als Anlass sehen, in die Vergangenheit zu blicken und die großenErfolge dieser Zeitung zu feiern. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die nächsten 75 Jahre der WAZ nicht nur zusichern, sondernunsere Journalistinnen und Journalisten bestmöglich zu fördern und zu stärken, die Ihnen, liebe Leserinnenund liebeLeser, täglichGeschichten aus der Welt, Deutschland, unserer Region und IhremStadtteil liefern. Wir hoffen, diese ganz besondere Jubiläumsausgabe findet Ihr Gefallen, entführt Sie in die wirklich außergewöhnliche Historie dieser Zeitung undmacht zeitgleichLust auf denJournalismus von morgen. Wir möchten uns für Ihre Treue und Ihr Interesse bedanken. Wir wissen: Für viele unserer Leserinnen und Leser gehört die WAZseit Jahrzehntenauf denKüchentisch, begleitet jedes Frühstück und prägt die Familien-Diskussion des Tages. Die WAZ ist Familienmitglied. Hier liegt eine große Verantwortung, der wir uns sehr bewusst sind. Wir versprechen Ihnen: Journalismus ist und bleibt auch weiterhin unsere Leidenschaft. Ihre Petra Grotkamp, Julia Becker, Nora Marx und Niklas Wilcke Gesellschafterinnen und Gesellschafter der FUNKEMediengruppe Foto: Jakob Studnar Lust auf den Journalismus von morgen Die Gesellschafterinnen und Gesellschafter Mittwoch, 19. April 2023 – Seite 3 GLÜCKWUNSCH. 900 Monate 27.394 Tage 657.456 Stunden 75 Jahre WAZ 39.447.360 Minuten 2.366.841.600 Sekunden Wir gratulieren herzlich!

Worauf Sie sich in dieser Jubiläumsausgabe freuen können Vielen Dank für Ihre Treue! Gestern und heute Der Wandel in Bildern: Unsere Städte haben sich in 75 Jahren verblüffend verändert – so wie auch diese Zeitung. Eine Zeitreise. Künstliche Bilder FürdenTitel dieserAusgabehaben wir erstmals ein Bild mit Hilfe einer KI generiert – die rechte Seifenblase. Früh reif Das Ruhrgebiet altert früher als der Rest Deutschlands. Warum das sogar ein Standortvorteil sein kann, erklärt eine Sozialwissenschaftlerin im Interview. Der schreckliche Krieg Ukrainische Journalistinnen, die nun im Ruhrgebiet leben, schreiben über ihre Flucht und Hilfe für die Heimat. Comic Wie die WAZ-Gründer in den Nachkriegswirren eine Druckmaschine für die erste Ausgabe fanden – erzählt als Comic. Leser helfen In 17 Jahren hat die WAZ mit der Kindernothilfe die Jüngsten in der Welt besucht. Mehr als 3,5MillionenEurohabenLeserinnen und Leser gespendet. UndvieleThemenmehr: GuteNachrichten (S. 20), die globalenHerausforderungen (S. 34), Industriekultur neudenken (S. 68) FUNKE Mediengruppe Die Chefredaktion Impressum: Chefredakteur: Andreas Tyrock, Stellvertreter: Dr. Alexander Marinos. Produktmanagement: Thomas Mader, Lena Lengner, Lisa Dießner, Michael Weeke, Sebastian James Brunt, Daniel Kamphaus, Andrea Schneidereit, Frank Grieger. Verantw. für Anzeigen:DennisPrien. Verlag: FUNKEMedienNRWGmbH, Jakob-Funke-Platz1, 45127Essen. Autoren: IngaBartsch,AndreasBöhme, JensDirksen,AnnikaFischer,LuisaHerbring,GeorgHowahl,Annette Kalscheur, Nick Kaspers, Dr. Tobias Korenke, Dr. Anne Krum, Thomas Mader, Dr. Alexander Marinos, KatrinMartens, Annika Matheis, Ulf Meinke, FrankMeßing, Christopher Onkelbach, Katharina Piorrek, Karoline Poll, Rolf Potthoff, FrankPreuß, JörgQuoos, Jonas Schlömer, Ute Schwarzwald, Sophie Sommer, BirgittaStauber, Andreas Tyrock,MichaelWeeke, SebastianWeßling, StefanWette, HubertWolf, AndreaZaschka. Gast-Autorinnen: Krystyna Selyanskaya, Vitaliia Tyshak. Bildredaktion: ElsaWehmeier, Lene Burkhard, MartinGerten, Katharina Kemme. Design & Layout: FUNKE Redaktions Services – Lena Lengner, Lisa Dießner, MarcelloMazza, FrederikMast, Lisa Zdieblo, Pauline Reinfeld. Grafik: Marc Büttner, Jill Starke. Produktion: DanielaDobra, Yvonne Acksel, Rafael Osius. Fotos der Titelmontage und Seite 4: Marga Kingler/WAZ, Funke Foto Services (Lars Heidrich, Jakob Studnar (2), Ralf Rottmann), Ulrich von Born/Zollverein Datenbank, Adobe Stock (5), Midjourney. Fotos der Autoren: FUNKE Foto Services. Druck: FUNKENRWDruckzentrumGmbH, Hohensyburgstr. 66, 58099 Hagen. In dieser Jubiläumsausgabe prüfen wir unsere heutige Zeit und ergründen die Historie. Einen besonderen Schwerpunkt aber nehmen die Zukunftsthemen ein – denn sie werden die nächsten 75 Jahre prägen Liebe Leserinnen, liebe Leser, 75 Jahre sind eine lange Zeit. Wer auf so viele erfolgreiche Jahre blicken kann, empfindet großesGlück undDankbarkeit. So geht es uns als Chefredaktion ebenfalls. Vor allem möchtenwirdiesenAnlassnutzen, umunsbei Ihnen zu bedanken. Ohne Ihre Unterstützung und Ihre Treue, IhrLobundIhreKritikwäredieWAZnicht da, wo Sie heute steht. Als größte Regionalzeitung Deutschlands, die in Print und im Digitalen über all das berichtet, was international, national, vor allemaber imRegionalenundLokalen vonRelevanz ist. DieWAZwar und ist die Zeitung aus demRuhrgebiet für das Ruhrgebiet. Natürlich hat sich die WAZ gewandelt. Es gibt sie weiterhin auf Papier, weil es vieleMenschen lieben, die Zeitung zu fühlen, sie umzublättern. Oft bekommenwir Briefe oderMails, in denen uns die Leserinnen und Leser von ihren morgendlichen Ritualen berichten, wie sie am Frühstückstisch, auf dem Lieblingssessel oder imSommer auf demBalkonsitzen, die WAZ lesen und dabei eine Tasse Kaffee oder Tee genießen. Aber dieWAZ istmittlerweile alsDigitalprodukt ebenso beliebt, ob als E-Paper oder auf WAZ.de, als Podcast oder als Video. Schnell, flexibel, zuverlässig – und seriös. Dafür steht unsereRedaktion, die gemeinsammit allenanderen Abteilungen des Hauses daran arbeitet, Ihnen an jedem Tag, in jeder Stunde, in jeder Minute und mittlerweile in Sekundenschnelle die wichtigsten Informationen, Hintergründe und Kommentare zu liefern. Deshalb bedanken wir uns hier ausdrücklich auch bei allen Kolleginnen und Kollegen, die gemeinsam am Erfolg der WAZ, an der Zufriedenheit unserer Leserinnen und Leser und damit an der Zukunft arbeiten. Heute liegt eine große Jubiläumsausgabe vor Ihnen, in der wir Sie auf eine Reise durch die Vergangenheit mitnehmen, Erinnerungen weckenundzugleichdenWandel derWAZdokumentieren, der auch der Wandel des Ruhrgebiets ist.Wir stehenzurTraditionderWAZund der Region, leben aber alle gemeinsam in der Gegenwart und freuenuns auf das, was dieZukunft bringen mag. Und mit der Zukunft wollen wir in dieser Ausgabe beginnen. Welche Arbeitsplätze bietet die Region künftig, wie sehen die Innenstädte aus, in welchen Forschungszentren des RuhrgebietswerdendieStoffeundMaterialien entwickelt, die das Leben in den nächsten Jahrenprägen?UndwiemüssenwirunsereStädte gestalten, damit sie lebenswert bleiben angesichts des Klimawandels? Doch auch der Journalismus selbst ist Bestandteil der Berichterstattung. Wer behauptet, dass die Sonne um die Erde kreist, kann dies in unserem demokratischen System frei und ohne Angst vor Sanktionen sagen. Dennoch bleibt es Blödsinn. Unzählige digitale Plattformen geben imweltweitenNetzmittlerweile Raum für Veröffentlichungen jeglicher Art. Da sind leider viele Hirngespinste unterwegs. Wir lesen Fake News, die mancherorts auchals alternativeFaktenbezeichnetwerden, letztlich aber Lügen bleiben. Das macht seriösen Journalismus für den Bestand unseres demokratischenSystems umsowichtiger. Diesen Beitrag wird dieWAZ auch inZukunft leisten. An einem 75. Geburtstag müssen auch GefühleeineRolle spielen. „Weißt dunoch?“Dies dürfte bei solchen Anlässen eine der am häufigstengestelltenFragensein.WissenSienoch, liebe Leserinnen und Leser? Wir nehmen Sie mit auf unserenWeg von der Vergangenheit in die Gegenwart, in das jetzige Leben, in das aktuelle Miteinander. DiesenBogenhat auchunsereLeserinKarin Oettgen aus Oberhausen geschlagen, als sie der WAZ per Post zum Geburtstag gratulierte undunsüber ihreEheberichtete. FrauOettgen ist 70 Jahre alt, die WAZ begleitete sie und ihren Mann seit der Hochzeit 1973. Seit acht Jahren ist sie Witwe, und dennoch trägt die WAZ dazu bei, dass die Verbindung zwischen den beiden erhalten bleibt: An jedem Tag liest sie ihremWilli Texte aus der WAZ vor, die ihn interessiert hätten. Und sie fühlt sichgut dabei, dennWilli ist ihr dadurch näher. Eine rührende Geschichte, die uns auch stolz macht. Für viele Menschen gehört die WAZzumLebendazu. LassenSie uns gemeinsam alles tun, damit das noch ganz lange so bleibt! Liebe Leserinnen und Leser, nochmals vielenDank für Ihre Treue und viel Freude beim Lesen dieser Jubiläumsbeilage. Andreas Tyrock, Alexander Marinos, Anne Krum, Michael Krechting undOliver Hollenstein Für viele Menschen gehört dieWAZ zum Leben dazu. Lassen Sie uns gemeinsam alles tun, damit das noch ganz lange so bleibt! foto: Jakob Studnar Die Chefredaktion (v.l.): Oliver Hollenstein (Mitglied der Chefredaktion), Michael Krechting (stellvertretender Chefredakteur WAZ Digital), Anne Krum (Chefredakteurin WAZ Digital), Alexander Marinos (stellvertretender WAZ-Chefredakteur) und Andreas Tyrock (WAZ-Chefredakteur)

6045 Wir gratulieren herzlichst www.laminatdepot.de sonst? Seit 75 Jahren ist die WAZ das Medium im Ruhrgebiet, um sich über aktuelle Nachrichten, Sport und Kultur zu informieren. Authentisch, kompetent, vertrauenswürdig … und daher seit gefühlt fast genauso vielen Jahren genau richtig für uns, um unsere Kunden zu erreichen. Auf eine weiterhin gute Partnerschaft.

Tobias Koch / Land NRW Liebe Leserinnen und Leser, 75 JahreWestdeutscheAllgemeineZeitung, 75 Jahre NachrichtenfürdieMenschenimRuhrgebietund75 Jahre Regional- und Lokaljournalismus sind beachtliche Meilensteine. Zu dem Jubiläum „Ihrer“ WAZ gratuliere ich ganz herzlich! Seit einem Dreivierteljahrhundert begleitet die WestdeutscheAllgemeineZeitungdasGeschehen in Nordrhein-Westfalen. Unser 1946 gegründetes Land steckte selbst noch in den Kinderschuhen, als am 3. April 1948 die erste Ausgabe der WAZ erschien, die zunächst dreimal pro Woche auf sechs Seiten gedruckt wurde. Seitdem ist viel passiert: Die Welt, über die die WAZ längst nicht mehr nur in der gedrucktenZeitung, sondernauchonline, viaAppund über SozialeMedien berichtet, ist eine völlig andere. Auch das Ruhrgebiet, dessen Stimme die WAZ immer war und bis heute ist, hat sich stark verändert. Auf den wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg folgten die Kohlekrise und der Strukturwandel, für vieleMenschenwar dasmit großen Sorgen, Einschnitten und Veränderungen verbunden. DieWAZ bildete all das in ihrer Berichterstattung immer ab – mit der nötigen Distanz, aber mit Empathie für die Menschen vor Ort und einem Herz für das Revier. Dass der Landesregierung die Zukunft des Ruhrgebiets besonders am Herzen liegt, haben wir –nicht nur –mit derEinrichtungeinesParlamentarischenStaatssekretärs fürdieBelangedesRuhrgebiets und der Ruhrkonferenz deutlich gemacht. Wir wollen auf dem Weg zur ersten klimaneutralen IndustrieregionEuropas gerade imRuhrgebiet denklimagerechten Umbau von Industrie und Wirtschaft vorantreiben. Einen wichtigen Schritt dahin gehen wir in Duisburg, wo im größten Stahlwerk Europas künftig grüner Stahl produziert werden soll – unterstützt von der bisher größten Einzelförderung des Landes vonbis zu700MillionenEuro. AuchdieSpitzenforschung – etwa durch die von der Landesregierung geförderte Research Alliance Ruhr der UniversitätenBochum,DortmundundDuisburg-Essen– ist eine wichtige Säule desWandels imRuhrgebiet, den die WAZ wie so viele andere Themen für ihre Leserinnen und Leser begleitet. Eines davon ist auch der Sport, der nicht nur wegen der Traditionsvereine im Fußball, erfolgreichen Athletinnen und Athleten in vielen anderen Sportarten und einem vielfältigen Breitensport-Angebot imRuhrgebiet eine große Rolle spielt. Hochkarätige Wettbewerbe wie die Finals 2023Rhein-Ruhr unddieRuhrGames tragenmit dazu bei, dass das Ruhrgebiet ein wichtiger Teil von Nordrhein-Westfalen als Sportland Nummer 1 ist. Seit 75Jahreninformierendie Journalistinnenund Journalisten der WAZ ihre Leserschaft verlässlich, ordnen politische, wirtschaftliche und gesellschaftlicheEntwicklungen ein, fragenkritischnach. Tagtäglich bilden sie das aktuelleGeschehen inNordrheinWestfalen, Deutschland und der Welt für ihre Leserinnen und Leser ab. Gerade die Landespolitik und ihreEntscheidungenhatdieWAZseit jehergenauim Blick. Kurzum: Die WAZ war und ist für die Menschen imRevier eine Konstante in einer sich schnell verändernden Zeit. Und zugleich bietet sie Heimat und stiftet Identität. Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung erfüllt als Teil unserer vielfältigen Medienlandschaft in Deutschland eine zentrale Aufgabe: Unabhängiger Journalismus ist unabdingbar für unsere Demokratie, unsereGesellschaft undunserenZusammenhalt. Der Zugang der Bürgerinnen und Bürger zu Informationen ist für die freie politische Willensbildung elementar – er ist das Herzstück jeder Demokratie. Dabei sind die Rahmenbedingungen für die Medien schwieriger geworden: Die Corona-Pandemie und derKrieg inderUkrainehabengezeigt,wieempfänglich Teile der Bevölkerung für Verschwörungstheorien, Desinformation und Propaganda sind. Diesen Tendenzen entgegenzuwirken, gelingt am besten durch gründliche Recherche, Fakten, ausgewogene Darstellung, klugeKommentare – sprich: journalistische Tugenden. Mehr denn je brauchen wir in Deutschland eine vielfältige Medienlandschaft und guten, unabhängigen Journalismus: für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und für unsere Demokratie. In diesem Sinne wünsche ich der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung eine erfolgreicheZukunft, inder sie denAlltag der Menschen imRuhrgebiet auchweiterhinmit ihrem verständlichen, kritischen und unterhaltsamen Journalismus bereichert. Qualitativ hochwertiger Journalismus mit viel Leidenschaft undHerz für das Ruhrgebiet steht derWAZauch für die nächsten 75 Jahre gut zu Gesicht! FUNKE Mediengruppe Glückwünsche HendrikWüst Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen Udos Grüße an uns Zum Geburtstag gibt‘s n pa nette Worte Udo Lindenberg jedenfalls befindet: ich bin das panik alien aus dem schön’ nordrhein-westfalien und schick aus meiner raumstation der WAZ ne dicke gratulation ihr macht es schnell, ihr macht es gut der Udonaut zieht seinen hut seit 75 jahren jetzt da gibts kein blatt, das besser fetzt Unicef Anmeldung und Infos in jeder WestLottoAnnahmestelleoder unter www.nrw-radtour.de 2023 Mit WestLotto das Land erfahren 29.06. - 02.07.2023 Gratis NRWRadtourBuch!* *Bei Anmeldung als Dauerteilnehmer erhalten Sie ein kostenloses Exemplar.

Die Verlegerin Mittwoch, 19. April 2023 – Seite 6/7 Mut und Tatkraft aus Verantwortung Ohne Petra Grotkamp gäbe es die WAZ und die FUNKE Mediengruppe in dieser Form nicht dungen jetzt schnell getroffen und konsequent umgesetzt werden. Nur auf dieser Grundlage konnte ein Jahr später die wegweisende und überaus erfolgreiche Übernahme vieler Printtitel des Axel SpringerVerlags (u.a. Hamburger Abendblatt, Berliner Morgenpost, Hörzu, Bild der Frau) realisiert werden. Vor sechs Jahren übertrug Petra Grotkamp ihreAnteilezugleichenTeilenanihre drei Kinder Julia Becker, Nora Marx und NiklasWilcke. 2018 gab sie denVorsitz des Aufsichtsrats an Julia Becker ab. Sie selbst hält allerdings noch immer einProzent und sitzt weiterhin im FUNKE-Aufsichtsrat. Ganz ohne WAZ und FUNKE geht’s eben nicht. Und umgekehrt: Ganz ohne Petra Grotkamp geht’s auch nicht bei der WAZ und bei FUNKE. Das wurde einmal mehr deutlich als ihre Kinder sich 2021 entschieden, die restlichen Anteile des Unternehmens von den Minderheitsgesellschaftern Schubries und Holthoff-Pförtner zu übernehmen. Petra Grotkamp unterstützte diesen Schritt nicht nur, sie dachte und plante leidenschaftlich und ideenreichmit. Das ersteMal inder 75jährigen FUNKE-Geschichte befindet sich das Unternehmen nun in der Hand einer Familie. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der FUNKE Mediengruppe könnten damit nicht besser sein. Die klare Ausrichtung als ein Unternehmen, in dessen Zentrum trotz enormer Herausforderungen weiterhin der Journalismus steht, ist Petra Grotkamps Werk. Und ander Spitze steht JuliaBecker. Starke Frauenwerden also auchweiterhin das Geschick der FUNKEMediengruppe prägen. Tobias Korenke EswarenüberwiegendMänner, diedasBild derWAZund später von FUNKE in der Öffentlichkeit über viele Jahre bestimmten: Verlegerpersönlichkeiten wie die Gründer Jakob Funke und Erich Brost, bedeutende Verlagsmanager wie Günther Grotkamp oder Erich Schumann, Chefredakteure, die wie Siegfried Maruhn eine ganze Ära prägten, oder auch beliebte Kolumnisten und Kommentatoren. Weitgehend unbemerkt hat aber eineFraudieAusrichtung, Strukturen und den Charakter der Mediengruppe stärker undnachhaltiger geprägt als soviele Männer, die im Licht der Öffentlichkeit standen. Ohne Petra Grotkamp, die den großen Auftritt weder mag noch braucht, wäre FUNKEheute nicht eine derwichtigsten und bedeutendsten Mediengruppen in Deutschland. Ihre Karriere begann auf den unbequemen „Steno-Hockern“ „Eigentlichwollte ichgar nicht zurWAZgehen“, erzählt die 1943 in Essen geborene jüngste von vier Töchtern des WAZ-Gründers JakobFunke, doch„ichwolltegernezu Hause bleiben. Also habe ich imBüro meines Vaters angefangen. Das war 1964.“ Lebendig und mit großemHumor kann Petra GrotkampvondenJahrenanderSeite ihres Vaters erzählen. Von der strikten Hierarchie im Verlag etwa, von rauschenden Festenundauchvonder heutebizarr anmutenden Rolle als Frau und Verlegertochter, für die keine andere Funktion vorgesehen war als die der Sekretärin – versinnbildlicht durch die unbequemen „Steno-Hocker“, die heute noch im sogenannten Gründerzimmer im Essener Medienhaus bestaunt werden können. Auchwenn sie 1967mit der erstenHeirat und Gründung einer Familie die operative Arbeit imVerlag aufgegebenhat –WAZund FUNKE wurden zu ihrem Lebensthema. Als sie nach dem Tod ihres Vaters 1975 gemeinsam mit ihren Schwestern die Hälfte des Unternehmens erbte, war vor allem sie es, die aus Verantwortung für den Journalismus und die Mitarbeitenden die Interessen des wachsenden Unternehmens nie aus demBlick verlor. So hat sie sich etwa gegen großeWiderstände immerwieder dafür eingesetzt, dass die Gewinne in neue Geschäfte – in Journalismus! – investiert und nicht vollständig an die Gesellschafter ausgeschüttet werden. Eine wegweisende Entscheidung für die Zukunft des Unternehmens Als sie1986 inzweiterEhedenlangjährigen engen Vertrauten ihres Vaters und legendärenGeschäftsführer derWAZ-Mediengruppe, Günther Grotkamp, heiratete, war sie ihrem Mann nicht nur engste Ratgeberin. Viele strategische Meisterleistungen des legendären Architekten des „WAZ-Modells“, wärenohne PetraGrotkampnicht denkbar gewesen.Ganzalleinhat sieallerdings2012 die Entscheidung getroffen, die Anteile der FamilieBrost zukaufen. DieNachkommen des WAZ-Mitgründers hielten 50 Prozent und die ständigen Streitigkeiten zwischen den Funke- und den Brost-Gesellschaftern drohten das Geschäft lahmzulegen – und das in Zeiten, in denen die Digitalisierung Innovationen und Investitionen dringend erforderte. „Ichhatte einpaar schlafloseNächte“, erzählt Petra Grotkamp, „und dann habe ich es gewagt. Ichwolltedas Familienunternehmen retten.“ Indemdie Verlegerin nun 66,6 Prozent der Anteile in ihrer Hand hielt, wurde das Unternehmen wieder handlungsfähig, mit ihr als Vorsitzende des neu etabliertenAufsichtsrats konntenEntscheiDie Verlegerin Petra Grotkamp neben einem Bild ihres Vaters Jakob Funke. Ich hatte ein paar schlaflose Nächte und dann habe ich es gewagt. Ich wollte das Familienunternehmen retten. Petra Grotkamp über ihre Entscheidung, 2012 die Mehrheit an der WAZ-Mediengruppe zu übernehmen. Jakob Studnar TOBIASKORENKE leitet den Bereich Corporate&Public Affairs der FUNKEMediengruppe Infos unter www.vrr.de Das DeutschlandTicket für 49 € in der VRR App. Ich habs im Blick! Jetzt in der VRR App kaufen!

Aber eins, das bleibt bestehen... Nichts bleibt für immer. Aber wir wagen die Prognose, dass es im Revier ein paar Konstanten gibt, die auch in 75 Jahren noch da sein werden Georg Howahl Essen. Ja, gibt’s dennüberhaupt nochwas, woraufman sich verlassenkann? InunserenKöpfen ist zwar einRuhrgebiet ohne Kohle denkbar, ohne Kohlenbergbau aber nicht. Nicht ohne Opel. Nicht ohne Taubenvätter. Manches, was uns als ewig erscheint, das gab’s noch gar nicht, als vor 75 Jahrendie ersteWAZerschien– zumBeispiel dieA 40.Wir wagen dennoch die Prognose, dass es ein paar feste Größen imRevier gibt, auf die man sich stützen kann. Und die auch in 75 Jahren noch bestehen. Schauen Sie selbst… Die Rivalität von BVB und Schalke Es gibt doch nichts Ergötzlicheres, als eine gut gepflegte Feindschaft. Und diese währt sogar noch ein kleines bisschen länger als 75 Jahre. Es war kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, das Endspiel um die Westfalenmeisterschaft 1947 – und Schalke 04, als absoluter Favorit imRevierfußball und natürlich auch in dieser Partie, verlor durch ein spätesTor desBVB3:2. Unfassbar, erschütternd, unbegreiflich, die Schalke-Spieler waren so amBoden zerstört, dass sie der Siegerehrung fernblieben. Es war der Beginn einer wunderbaren Feindschaft. Die auch heute mit mannfaltigenSchmähgesängenunddenStädte-Kosenamen„Lüdenscheid-Nord“ und „Herne-West“ gepflegt wird. Mancher einer munkelt, dass die Abneigung der Fans beider RevierGrößen nicht immer ganz so konsequent zelebriert wird, wie sie besungen wird. Aber eines ist klar: Beide Vereine steuern alterstechnisch locker auf die 120 zu – in so einem gesegnetenAlter verändert man sich nicht mehr allzu sehr. Da darf manvermuten, dass sichauch in75 JahrenKönigsblau und Borussengelb noch nicht grün sind. Stau auf der A 40 Bald wird sie, zumindest in Duisburg, achtspurig sein – aber egal wie großspurig die Verkehrsplaner noch denken, keiner glaubt wirklich daran, dass die A40 jemals staufrei sein wird. Ganze Generationen haben wertvolle Lebensjahre im Berufsverkehr irgendwo zwischen Moers und Dortmund verplempert. Und wenn in 75 Jahren die Autos fliegen lernen, dann staut’s sich eben eine Etage höher. Zollverein Was Paris der Eiffelturm, das ist Essen sein…na klar, Zollverein. Was soll man da groß sagen: 135 Jahre lang wurde hier Kohle gefördert, 2001 wurde es zumWeltkulturerbe – und ist seitdem das Aushängeschild einer ganzen Region. Wir sagen für die nächsten 75 Jahre: Solange das Ruhrgebiet nicht untergeht, bleibt Zollverein bestehen. Die gute, alte Emscher Selten kann man ohne Widerspruch sagen: Das stinkt zumHimmel! Aber auf die alte Emscher traf’s halt zu, viel länger als nur 75 Jahre. Der Mief hängt bei vielen noch so tief in den Nasen, dass man sich kaum traut, sich die Neue vorzustellen: die grüne, die geruchsfreie Emscher. Seit 2022 ist sie abwasserfrei – und damit das Generationenprojekt an einem wichtigen Ziel angelangt. Nicht mehr lang, dannwirdmanentdecken, dass es sich lohnt, am Emscherufer Urlaub zu machen.WiewirddieEmscher also in75 Jahren für uns sein? Na, wahrscheinlich dufte! Pils Zuletzt machte eine Nachricht die Runde: Ein halber Liter Bier könnte bald 7,50 Euro kosten. Doch mehr als 100 Brauereien in NRWwissen das – und nicht wenige von ihnen liegen um die Ruhr herum. In den 1970er-Jahren wurden in Dortmund jährlich7,5MillionenHektoliter Bier gebraut, mehr als in den Phoenixsee passt – übrigens eine herrliche Vorstellung. Die Braumengen sind heute zwar geringer, der Durst an der Ruhr wird aber nie versiegen. Dazu sagen wir: Prost! Currywurst Egal wer sie erfunden hat, Berliner, Hamburger oder die Menschen von der Ruhr: Die Currywurst gehört zu den kulinarischen Fundamenten des Reviers. Dabei feiert sie auch erst im kommenden Jahr ihren 75. Geburtstag, zumindest ist sie ab 1949 zum Lieblingsimbiss vieler Menschen imRevier geworden, trotzDöner und Pizza. Schon allein, weil man trefflich streiten kann, wo es ist leckerste Wurst gibt, wo die pikanteste Soße und wo die Symbiose von beidem mit einem schnöden Curry-PaprikapulverGemisch am besten gelungen ist, werden die Menschen sie auch noch in Jahrzehnten heiß begehren. Die Trinkhalle HierneBude, daneBude, undes gibt fast nichts,was es an der Trinkhalle nicht gibt. Damit war das Ruhrgebiet dank der Bergleute-Versorgung der 24/7-Mentalität um mehr als 100 Jahre voraus. Trotz Konkurrenz durch Tankstellen: Trutzige Nahversorger mit kaltem Pils im Kühlschrank und ner bunten Tüte wird’s weiter geben. Der Gasometer Was für eine Alterskarriere: Gut 60 Jahre stand er als gigantische Blechdose kaumbeachtet amRhein-Herne-Kanal,mitwenigmehrgefüllt alsGas.Alsmanihndann1988 nichtmehr gebrauchenkonnte, fing’s eigentlicherst an, er wurde umgewidmet zu Europas höchster Ausstellungshalle (117,5Meter), in der manmal eben gigantischeModelle vom Riesenmammutbaum, einem Berggipfel oder vomMond verbauen konnte. Wenn dieMenschen in den nächsten Jahrennicht das Staunenoder dieEhrfurcht vor denWundern der Natur verlieren, wird der Gasometer in 75 Jahren wohl als „Louvre von Oberhausen“ in den Geschichtsbüchern stehen. Die Sprache vom Revier „Also ääährlich!“, „Boh, glaubse!“ und „Guten Tach! Auf Wiedersehen!“: Wer an den Ufern der Ruhr geborenwurde, kanndiesedrei Eröffnungssätze ratzfatz ihren Urhebern zuordnen. Doch ob’s nun Adolf Tegtmeier, Herbert Knebel oder Helge Schneider ist, so richtig eine Reviersprache spricht keiner von denen, weil’s ja keinen reinen Dialekt gibt, auch nicht vor 75 Jahren–und inBaukau spricht man anders als in Borbeck. Et is halt wie im richt’gen Leben: Der eine weiß, was ein Mottek ist, demanderen ist er auf’n dicken Zeh geplumpst. Hauptsachemanweiß, wo der Hammer hängt. Oder im Tegtmeierschen Sinne: Bleibense Mensch! Bilder: Getty images / FFS (6) / Firo / picture alliance / Adobe stock FUNKE Mediengruppe Das Ruhrgebiet Die Theater und Philharmonie Essen gratuliert zu 75 Jahren WAZ E INE STARKE PARTNERSCHAFT FÜR DIE KULTUR! www.theater-essen.de

0800/200 00 55 18 Kostenlos anrufen Montag bis Freitag 9.00 – 18.00 Uhr • Samstag 9.30 – 12.30 Uhr Über 2.000 Reisen auf www.hafermann.de Kataloge & Buchung auch im Reisebüro Hafermann Reisen GmbH & Co. KG • Brüderstr. 7–9 • 58452 Witten © AdobeStock: Dmitry Naumov Mein Tipp: 4-Tage-Busreise London inkl. großer Stadtrundfahrt, Fahrt zum Schloss Windsor ... Fast jedes Wochenende p.P. ab € 499,–. Oder besuchen Sie die Harry Potter Filmschauplätze bei einer 4-Tage-Reise p.P. ab 579,–“ Reiseleiter Michael “ Städtereisen 4-Tage-Busreise zu den Begrenzer Festspielen z.B. 20.07. p.P. ab 1.044,– € 7-Tage-Busreise nach Verona z.B. 22.06. p.P. ab 1.396,– € UNSERE TIPPS(inkl. Tickets) Bregenzer Festspiele oder Opernfestspiele in Verona Weitere Rund- & Studienreisen Weitere Städtereisen 27.04./18.05./ 22.06. 5 TG London – intensiv ab 669,– € 28.04./18.05./ 08.06./11.08. 4 TG Dresden – Barockes Juwel ab 524,– € 28.04./18.05./ 26.05./15.09. 4 TG Zürich – mit Luzern & Bern ab 469,– € 28.04./18.05./ 08.06./07.07./ 11.08./06.10. 4 TG München – Isarmetropole & Neuschwanstein ab 449,– € 29.04./05.05. 3 TG Amsterdam – Blumenpark Keukenhof ab 444,– € 29.04./05.05./ 02.06. 3 TG Straßburg – Kultur und Genuss im Elsass ab 329,– € 29.04./05.05./ 27.05./07.07. 3 TG Brüssel – Mit Brügge, Gent und Antwerpen ab 379,– € 12.05./16.06./ 25.08./01.09. 3 TG Hamburg (Freitag – Sonntag) ab 414,– € 30.05./03.07. 7 TG RomantischeCotswolds ab 1.424,– € 12.06. 10 TGZauberhaftes Irland ab 2.111,– € 13.06./12.09. 6 TG Schlösser & Gärten in Südengland ab 1.179,– € 26.06./24.07. 9 TG Cornwall & Wales ab 1.933,– € 27.09. 7 TG Cornwall (Aktiv-Kombi-Reise) ab 1.699,– € 24.05./12.07./ 09.08./06.09. 6 TG Schlösser der Loire ab 1.084,– € 11.09. 10 TG Der Zauber Frankreichs ab 2.169,– € 19.06. 8 TG Mittsommer inSchweden ab 1.988,– € 27.06. 10 TGNorwegische Fjorde ab 2.459,– € 18.05./26.05. 4 TG Hamburg – intensiv ab 529,– € 18.05./14.07./ 11.08./22.09. 4 TG Nürnberg – Würzburg, Bamberg & Bayreuth ab 539,– € 19.05./30.06. 07.07./15.09. 3 TG Amsterdam – Tulpen, Grachten & alte Meister ab 394,– € 22.05./03.07. 8 TG Florenz, Rom, Venedig ab 1.359,– € 25.05./07.06./ 12.07./02.08. 5 TG Wien – Stadt mit Charme & Schmäh ab 639,– € 26.05./07.07. 4 TG London – Harry Potter ab 579,– € 07.06./12.07. 5 TG Wien – Flugreise ab 989,– € 26.06./28.08./ 09.10. 4 TG Traumhafte Côte d’Azur – Nizza – Monaco – Cannes ab 1.299,– € 28.04./12.05./ 27.05./08.06. 4 TG Berlin – Der Klassiker ab 411,– € 17.07. 14 TGNordkapmit Lofoten ab 3.579,– € 02.05./16.10. 14 TGSüditalien – Apulien, Kalabrien & Sizilien ab 2.799,– € 09.05./09.10. 7 TG Ligurien & Cinque Terre ab 1.599,– € 04.10. 12 TG Klassisches Italien ab 2.579,– € 19.06./11.09. 9 TG Nordspanien – Auf den Spuren des Heiligen Jakobs ab 1.999,– € 12.06./17.07./ 28.08. 7 TG Schweizim Panoramawagen des Glacier Express ab 1.866,– € 19.06. 10 TGPolen – Hohe Tatra & Beskiden ab 1.799,– € 18.09. 11 TGSlowenien & Kroatien ab 2.699,– € Paris Edinburgh 4-Tage-Busreise 3 x Übernachtung/Frühstücksbuffet im ***/****Hotel, Spaziergang mit der Reiseleitung, Große Stadtrundfahrt, Fahrt nach Versailles, Abendliche Lichterfahrt (September) Hafermann-Reiseleitung 6-Tage-Bus-/Schiffsreise 3 x Übernachtung mit Frühstück im *** Ibis Hotel, 2x Übernachtung mit Halbpension an Bord der P&O Ferries, Stadtrundgang in Edinburgh, Ausflug ins schottische Hochland mit Stopps bei Blair Castle und Loch Ness, Stadtführung in Brügge, Stadtbesichtigung in York, ... Hafermann-Reiseleitung 4-Tage-Busreise Fast jede Woche z.B. 28.04. p.P. ab €489 16.05./06.06./18.07./15.08.*/ 05.09./28.09./10.10. p.P. ab €799 Provence & Camargue 8-Tage-Busreise mit Haustürabholung und 7 x Übernachtung mit Halbpension in 3- und 4-Sterne-Hotels Stadtbesichtigungen in Dijon, Arles, Orange und Bern, Rundfahrt „Grand Canyon d’Ardèche” Besuch des Pont d’Arc, Rundfahrt durch die Camargue, Papstpalast von Avignon, Aufenthalt in Les Baux u.v.m. Hafermann-Reiseleitung Erleben Sie die Lavendelblüte im Juni 19.06./27.06./04.10. p.P. ab €1.649 Normandie 7-Tage-Busreise mit Haustürabholung und 6 x Übernachtung mit Halbpension in 3- und 4-Sterne-Hotels Stadtbesichtigungen in Rouen und St. Malo, Fahrt durch das Seine-Tal, Aufenthalt in der Küstenstadt Honfleur, „Teppich von Bayeux”, Mont St. Michel, Fotostopp am Cap Frèhel, Aufenthalt in Ploumanach, Panoramische Stadtrundfahrt in Paris u.v.m. Hafermann-Reiseleitung 31.05./22.08./05.09. p.P. ab €1.511 © visitbritain.com England & Schottland Südengland – Rosamunde Pilcher 10- bzw. 14-Tage-Bus- bzw. Flugreise mit Haustürabholung & 9 bzw. 13 x Übernachtung mit Halbpension in ausgewählten 3- und 4-Sterne-Hotels Stadtbesichtigung Chester, Liverpool, Edinburgh & York, Stadtrundfahrt in London, Spaziergang Westminster & West End in London, Besuch von Blair Castle, u.v.m. Hafermann-Reiseleitung 9-Tage-Busreise mit Haustürabholung und 8 x Übernachtung mit Halbpension in 3- und 4-Sterne-Hotels Stadtbesichtigungen in Winchester, Exeter und Bath, Ausflug nach Brighton mit Spaziergang, Hever Castle, Royal Pavillion in Brighton, u.v.m. Hafermann-Reiseleitung Erleben Sie die Rhododendronblüte im Mai/Juni! 10-Tage-Reise: 23.06./17.07./07.08. Bus: p.P. ab €2.089 Flug: p.P. ab €2.409 14-Tage-Reise: 05.07. Bus: p.P. ab €2.759 Flug: p.P. ab €3.229 Auch als 3-Tage-Busreise ab€ 379buchbar! Auch als 4-Tage-Flugreise ab€ 999buchbar! Auch als 5-Tage-Kunstreise ab€ 889buchbar! 09.05./12.06./21.08. p.P. ab €1.859 Rom ©adobestock: leventina 7-Tage-Busreise 6x Übernachtung/Halbpension z.B. im 4-Sterne Ergife Palace Hotel Stadtbesichtigung und Spaziergang in Rom, Fahrt über die Via Appia Nuova zum Weinort Frascati, Castello Gandolfo und nach Tivoli, Spaziergang durch Innsbruck Hafermann-Reiseleitung 25.04./16.05./26.06./28.08./ 18.09./04.10./30.10. p.P. ab €999 Auch als 5-Tage Flugreise ab€ 1.259buchbar! © Shutterstock/Leoks © Shutterstock/Leoks Florenz & die Toskana © Shutterstock/Novikov 7-Tage-Busreise 6x Übernachtung/Halbpension z.B. im 4-Sterne Grand Hotel Mediterraneo Spaziergang durch Innsbruck, Stadtbesichtigung in Verona, Stadtführung in Florenz, Besichtigung von Pisa und Stadtführung in Lucca, Fahrt durch das Chianti-Weinbaugebiet mit Stadtbesichtigung in Siena, .... Hafermann-Reiseleitung 27.04./18.05./22.06./13.07. u.v.m. p.P. ab €1.369 Auch als Flugreise ab€ 1.669buchbar! *Military Tattoo Festival London, Tower Bridge Herzlichen Glückwunsch zum 75-jährige Jubiläum der WAZ Meinhold Hafermann n

10. Dezember 1987. Symbol des Widerstands gegen die Stahlkrise: Die Rheinbrücke zwischen Rheinhausen und Duisburg-Hochfeld wird im Dezember 1987 zum meistbeachteten Bauwerk Deutschlands, weil Tausende Stahlwerker dort gegen die Schließung des Krupp-Stahlwerks Rheinhausen demonstrieren. Sienennen sie „Brückeder Solidarität“. Dasdrohende Ende konnte um fünf Jahre verschoben werden: 1993 kamder letzte Abstich. 20. Juni 1969. Eine schlaflose Nacht auch für dieMensch en im Revier: Um 21.17 Uhr am 20. Juli 196 9 heißt es „Der Adler ist gelandet“, Neil ArmstrongundBu zzAldrinhaben tatsächlich den Mond erreicht. Hunderte Millionen Men- schen schauen live zu, als um 2.56 Uhr in der Nacht Neil Armstrong verkündet: „Das ist ein klein er Schritt für einenMenschen, aber eingroßer Sprung fü r dieMensch- heit!“ In den folgenden drei Jahren gibt e s fünf weitere bemannteMondlandungen. 2024könnted ieMissionAr- temis 3 erstmals eine Frau auf den Mond b ringen. 28. Mai 1997. Der größte Erfolg in der Geschichte des R evier-Fußballsbisher: Am28. Mai 1997gelingt Boru ssiaDortmund imFinalederChampionsLeaguedas3:1gegenJuv entusTurin. „EinTraum ist wahr geworden!“ jubelt auch die WAZ. Karl-Heinz Riedle hat in der 29. und 34. Minute zwei Tore erzielt. Den Italienern gelingt zwar in der 64. Minute ein Anschlusstre ffer, aber Lars Ricken schießt unmittelbar nach seiner Einwechs lung in der 71. Minute das dritte BVB-Tor. Ein Fußball-Feiertag für das ganze Ruhrgebiet. 12. September 1996. Eine Shopping-Mall der Superlative: DasCentro inOberhausengilt alsgrößtesEinkaufs- und Freizeitzentrum in Europa mit 250 Geschäften auf 120.000 Quadratmetern. Am Eröffnungstag strömen 200.000 Menschen zur Einkaufsmeile, die auf einer 143 Hektar großen Brachfläche der Gutehoffnungshütte erbaut wurde. An Anziehungskraft hat das Centro nach 27 Jahren nichts eingebüßt. 23. Mai 1949. Was für turbulente Zeiten: An diesem Tag wird das Bindestrich-Land „Nordrhein-Westfalen“ gegründet und: „Heute wird das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland in die Geschichte eingehen.“Dassagt KonradAdenauer, der damalsnochnichtBundeskanzler ist. Er appelliert an die Besatzungsmächte, von der damals noch beabsichtigten Demontagepolitik abzulassen. 16. August 1988. Das aufsehenerregendste Verbrechen des Reviers: Beim Gladbecker Geiseldrama fliehen 1988 Hans-Jürgen Rösner und Dieter Dego wski nach einemÜberfall auf eine Filiale der Deutsch en Bank in Gladbeck. Sie nehmenGeiseln. Ihre Route wird von der Presse hautnah undmit Mangel an Distanz begleitet. Zwei Geiseln werden während der zwei Tage erschossen, ein Polizist stirbt bei der Verfolgu ng durch einen Verkehrsunfall. 20. September 1978. Der „Landesvater“ kommt ins Amt: An diesem Tag wird Johannes Rau (SPD) zumMinisterpräsidenten von NRW gewählt. Seine Mutter Helene gratuliert dem damaligen Junggesellen. Es ist der Beginn einer prägenden Ära für das Land NRW. Rau bleibt bis 1998 im Amt und wird im Jahr darauf zum Bundespräsidenten gewählt. 18. Mai 1958. SiebenDeutscheFußballmeisterschaftenhat der FCSchalke04zwischen 1934 und 1958 errungen, ihren (vorerst) letzten Meistertitel feiern die Königsblauen am18. Mai 1958 durch einen 3:0-Sieg gegen den Hamburger SV im Niedersachsenstadion in Hannover. In den Jahren zuvor haben Rot-Weiss Essen und zweimal Borussia Dortmund den Titel ins Ruhrgebiet geholt. 21. Dezember 2018. Für Menschen, die im Ruhrgebiet aufgewachsen sind und noch Kohlenstaub eingeatmet haben, schlicht unfassbar: Am21. Dezember 2018 ist „Die letzte Schicht“. Die letzte auf Prosper-Haniel in Bottrop. Die letzte für die deutsche Steinkohle überhaupt. Es ist das Ende einer identitätsstiftenden Industrie, die bis ins 13. Jahrhundert reicht. Nun heißt es: Die Kohle ist futsch, die Identität noch da. LichtblickamEndedesFlözes: Kürzlich wurde das „Steigerlied“ ins immaterielle Weltkulturerbeder Unescoaufgenommen. 30. Juni 1965. SiemarkiertdenWandel vonder Industrie- zur Bildungsregion: Die Ruhr-Universität Bochum wird am 30. Juni 1965 offiziell eröffnet. Sie ist die erste UniversitätsNeugründungderBundesrepublikundbringtakademische Ausbildungdirekt indieRegion. Zuvormusstenangehende Akademiker zum Studium in die klassischen Universitätsstädte ziehen – und oft sind die ausgebildeten Fachkräfte dort geblieben. 27. November 1968. Gründung der Ruhrkohle AG – das klingt nach einem Anfang, doch es ist der Anfang eines geplanten Endes. Schon in den 1950er-Jahren ist klar: Die Kohle liegt zu tief, die Förderung wird zu teuer. So schließen sich imNovember 1968 insgesamt 23 der 29 Zechengesellschaften zusammen, um die Förderung sozialverträglich zu beenden und die Zechen eine nach der anderen zu schließen. 2018 ist dieses Werk vollendet (siehe links), die Ewigkeitskosten des Bergbaus werden heute von der RAG-Stiftung getragen. Das Revier schwarz auf weiß Schlagzeilen der WAZ von 1948 bis 2023: Die prägenden Ereignisse im Spiegel unserer Titelseiten Die Welt am 3. April 1948, dem Tag, an dem die erste WAZ in Bochum gedruckt wurde, können wir uns heute nur noch schwer vorstellen. Das Ruhrgebiet ist im Wiederaufbau, die Gründung einer Zeitung ein gewaltiges Ereignis – und alles angenehm staatstragend: „DieseneueZeitunghat die große Aufgabe übernommen, die Bevölkerung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes auf überparteilicher Basis über alle wichtigen Ereignisse deutscher Politik zu unterrichten. DieAufgabe ist deshalbsobesondersgroß,weil diesesGebiet die Herzkammer Deutschlands ist“, schreibt der Vorsitzende des Verwaltungsrates des vereinigten WirtschaftsgebietesDr. Pünderauf dererstenTitelseite als Willkommensgruß. Wir haben in den Titelseiten der vergangenen Jahrzehnte gestöbert und einige der bedeutsamen Ereignisse in Schlagzeilen zusammengetragen. GEORGHOWAHL machteStation indenRessorts CvD, Rhein-Ruhr und Wochenende/Kultur. SOPHIE SOMMER kam 2021 für ein Volontariat zur WAZ und arbeitet heute in der Wochenende-Redaktion. 3. April 1948. UnsereNummer1:VomerstenTagan sieht es dieWAZ als ihre Aufgabe an, „ihre Leser so objektiv wie möglich über die wichtigsten Ereignisse“ zu unterrichten und „durch eigene Stellungnahme an der Gestaltung einer von freiheitlichem, sozialem und rechtsstaatlichem Geist gelenkten deutschen und europäischen Gemeinschaft mitzuhelfen.“ An diesem Grundsatz hält die WAZ bis heute fest. 9. Januar 2010: Ein Höhepunkt der Reviergeschichte: „Ruhr.2010“ macht das Ruhrgebiet ein Jahr lang zur Europäischen Kulturhauptstadt und verbreitet eine Aufbruchstimmung wie kaumein anderes Ereignis. Es beginnt mit einer funkensprühenden Eröffnungsshow imSchneegestöber auf Zeche Zollverein. Es folgen viele Impulse und identitätsstiftende Ereignisse, darunter das Picknick„Still-Leben Ruhrschnellweg“ auf der gesperrtenAutobahn A40. Vieles, was damals angestoßen wird, wirkt bis heute nach. FUNKE Mediengruppe Das Ruhrgebiet in Schlagzeilen Mittwoch, 19. April 2023 – Seite 10/11

Es istmehr als dasAbstreifendesArbeitskittels nachder Schicht, weitmehr als denRußvonden Fensterbänken in, sagen wir, Essen-Katernberg zu schrubben. Sie kommt eher daher als das Auftauchen eines Kindes nach einem „Köpper“ aus dem Springerbecken: Die Wiedergeburt einer Region. Wer ArendahlsWiese, die Straße, dieKokerei undZeche Zollvereinnochheute kennt, etwa in den 1980er-Jahren entlang gefahren ist und den Geschmack von Kokereidünsten auf seinen Lippen gespürt hat, der weiß es zu schätzen, das neue Ruhrgebiet. (Bei unseren beiden Bilderseiten verweisen die roten Jahreszahlen jeweils auf die Entstehungszeit der historischen Fotografien.) Essen, Eingang zur ehemaligen Krupp-Stadt: Bei ihrer Errichtung im Jahr 1900/1901 war die VIII. Mechanische Werkstatt die größte Werkstatt der altenKruppschenGussstahlfabrik.HierwurdenSchmiedeteileundFormgussstücke aller Art bearbeitet sowie etwa große Kurbelwellen für den Schiffsantrieb, LokomotivrahmenundTurbinengehäusegefertigt. AusdemimposantenGebäude wurde das Colosseum. Das Ikea-Parkhaus rechts war das Press- und Hammerwerk Ost. Verbunden sinddie Gebäude durch die ehemaligeWerksbahnbrücke von 1873. dpa - Bildarchiv, Ulrich von Born / WAZ FotoPool 1980 1940 1993 1974 1936 1939 1965 1963 1914 Gerd Wallhorn/ FFS, LVR-Industriemuseum Oberhausen, Gutehoffnungshütte: EinenSchweißerlehrling bei der Arbeit zeigt unsere historische Aufnahme. Heute gibt es noch GHH-Bonatrans, ein Hersteller von Radsätzen für die Eisenbahnindustrie als ein Nachfolgeunternehmen. Auf einemanderenTeil deseinst riesigenStahlwerksarealsbefindet sichheute das EinkaufszentrumNeue Mitte Oberhausen. 1936 1939 1965 1963 1987 1974 Emschergenossenschaft / Archiv, WAZ, Olaf Ziegler/ FFS 1980 1940 1993 1974 1936 1939 1914 Die Emscher und ihre Zuflüsse galten einst als Kloake des Reviers. Das alte Foto zeigt eine typische Situation der in Betonschalen gezwängten Emscherzuflüsse. Heute ist das Jahrhundertprojekt Emscherumbau beinahe abgeschlossen. In dieses „grüne Band des Reviers“ soll später auch der Rhein-Herne-Kanal integriert werden. DasOpel-WerkinBochum war Produktionsstandort unter anderem für den Kadett. Das alte Foto zeigt, wie der 100.000ste Kadett vomBand läuft. Heute, knapp zehn Jahre nach Schließung der Auto-Fabrik, entwickelt sich auf der früherenWerksfläche, die jetzt Mark 51/7 heißt, ein pulsierender High-Tech-, Forschungs- und Dienstleistungsstandort. 1993 1974 1936 1939 1965 1963 1987 1974 Svenja Hanusch / FFS, Stadt Bochum, Presseamt FUNKE Mediengruppe Vergangenheit Trifft Gegenwart Orte im Wandel Wie das Ruhrgebiet den grauen Schleier mehr und mehr abgestreift hat

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