30 Jahre Radio Essen | Sonderbeilage

März 2022 30 Jahre Radio Essen 17 -Wieschafft Ihr es, immer so fit undgut gelaunt zu klingen? Ist das echt? Larissa Schmitz, Moderatorin: „Ich sage: Es gehört zum Job, grundsätzlich ein positiver Mensch zu sein. Und das Teammacht’s! Wir witzeln und lachen meist genau so viel hinter den Kulissen, wie im Radio. Ich gebe zu, mein Kopf liegt auch mal zwischen zwei Songs auf demTisch, aber viel Zeit für das Powernap- ping bleibt beimRadionicht. Dafür sindmeineCouch und ich nach der Frühschicht die besten Freunde.“ 18 – Man sieht euch ja nicht – kommt ihr deswegen immer in Jogginghose zur Arbeit? Julian Schildheuer, Stadtreporter: „Man mag es kaum glauben: Aber auch Menschen beimRadio be- sitzen Jeans und andere Hosen. Und die trage ich meistens sogar. Aber wenn ich nach einer Nachrich- tenschicht noch Fußballtraining habe, dann kommt es schon vor, dass der Nachrichtenmann in seiner letzten Ausgabe des Tages in Trainingsanzug das Wichtigste aus Essen vorliest. Sieht ja keiner!” 19 - Hattet ihr schon mal so einen richtigen Lach- anfall während einer Sendung? Angela Hecker, Moderatorin: „Einen? Ja, das ist schon passiert. Aber hey, wir sind keine sprechenden Roboter und das ist gut so. Fehler passieren, wobei ich ein ehrliches, aus dem Herzen lautes Lachen niemals als Fehler bezeichnen würde. Unsere Hörerschaft mag es, wenn mal kleine Pannen passieren. Das bleibt im Gedächtnis. Und imbesten Fall lachen sie Zuhause, im Auto oder unterwegs einfach mit.“ 20 - Dürfen Moderatoren und Moderatorinnen zu kritischen Themen ihre eigene Meinung sagen? Christian Pflug, Chefredakteur: „Aber hallo! Hier arbeiten Menschen, und die haben Erfahrungen, Mei- nungen,Haltung.Das ist erwünscht, sollteaber alsMei- nung zuerkennensein. Dennbei denFaktengibt es kei- nen Spielraum – da sind wir zuverlässig gewissenhaft und wenden alle journalistischen Spielregeln an. Übri- gens: Manipulationsversuche von Politikerinnen und Politikernhabennochnie etwas gebracht bei uns – und die Werbetreibenden dürfen schon rein gesetzlich kei- nerlei Einfluss auf das redaktionelle Programm neh- men.“ 21 – Wie ist das in Pandemiezeiten: Geht Radio aus dem Homeoffice? MadlenGerick, Volontärin: „Ja, das geht – ist aber na- türlichnicht so toll wie aus der Redaktion. Mit denPro- grammen auf unseren Laptops können wir Beiträge schneiden und mit Aufnahmegeräten Töne einholen oder uns selbst aufnehmen. Und es gibt eine App, mit derwir uns vonüberall live ins Studio schaltenkönnen. Manchmal leidet die Qualität etwas darunter – damit müssen wir imMoment aber einfach leben.” 22 – Wie kann ich mit euch in Kontakt treten, wenn ich Feedback oder Kritik für euch habe? Mona Belinskiy, Volontärin: „Am schnellsten geht das über unsere WhatsApp-Nummer. Das Handy hat immer jemand aus der Redaktion bei sich und antwor- tetmeist sofort.Darüber kannmanuns auchSprachno- tizenschicken, diewir dann imRadiospielen. ZumBei- spielwennunsereHörerinnenundHörer ihreMeinung zu der Frühschicht-Frage erzählen oder einen Blitzer melden wollen. Man kann aber natürlich auch einfach eine Mail schreiben. Außerdem trifft sich einmal im Jahr unserer Hörerrat und diskutiert, wie Radio Essen no chbesserwerdenkann.Dafürkannmansichüberunse- reWebsite bewerben.“ 23 – Woher bekommt ihr die Infos für den Verkehrs- service? Christian Bannier, Moderator: „Für unseren Ver- kehrsservice haben wir mehrere Quel- len: Am wichtigsten sind der ADAC für die Autobahn-Mel- dungenund natürlichunsere fast 4000 Radio Essen-Verkehrsmel- derinnen und Verkehrsmelder. Dank ihnen erfahren wir auch, wo es sich imEssener Stadtgebiet staut und wo gerade Blitzer ste- hen.” 24 - Wo kommt der Wetterbe- richt her? Thomas Becker, Wetterredak- tion: „Das Wetter ist eine weltwei- te Angelegenheit. Deswegen wer- denüberall auf derWelt amBoden und in der Höhe Messungen zum Beispiel von Temperatur, Luft- druckundWindgemacht.Danach berechnen einige der größten Computer der Welt die weitere Entwicklung. Das Gan- ze wird später noch statistisch verfeinert und genau auf Essenabgestimmt. Undwas dabei rauskommt, das hört ihr dann bei uns imRadio.“ 25 - Wo kann man die rote Radio Essen Tasse kau- fen? Sebastian Schulte, Marketing: „Die Tasse gibt es im Moment nur bei Radio Essen zu gewinnen. Wer ein- schaltet, hat die beste Chance, eines der begehrten Ex- emplare zu bekommen. Rund umdenGeburtstag, aber auch zu anderen Zeiten gibt es dazu ja viele lokale Ak- tionen. Zuhören lohnt sich immer!” 26 - Wieso läuft bei euch so viel Werbung im Pro- gramm? Axel Schindler, Geschäfts- führung: „Wir bieten jeden Tag rund um die Uhr ein hochwertiges journalisti- sches Angebot für eine halbe Million Menschen in Essen an. Das kostet viel Geld und wird ausschließlich durch Werbung finanziert. Was viele nicht wissen: Ein Lokalsender bekommt keine Rundfunkge- bühren!Übrigens auchkeineErlöse aus Abo-Modellen wie bei einer Zeitung oder bei Spotify. Was uns sehr freut: Radio Essen ist bei vielen unserer Werbekunden sehr beliebt und es gibt richtig guteWerbespots, an die sich viele Hörerinnen undHö- rer erinnern.” 27 - Müssen die nervigen Gewinnspiele, wie der Geldregen, wirklich sein? Christian Pflug, Chefredakteur: „Es gibt Programm- elemente, die polarisieren: Musik, Comedy und Ge- winnspiele. Fast jeder Sender macht gerne Quiz-Spiel- chen, oft umHörerinnen undHörer zu gewinnen oder zu binden – oder auch, umauf sich aufmerksamzuma- chen. Wir begrenzen die Gewinnspielzeiträume aber zeitlich mehr als andere Programme und freuen uns auch über die vielen positiven Rückmeldungen zu „Zahltag“, „Geldregen“ und Reisegewinnspielen.“ 28 - Wie wird entschieden, wer die Spenden für die Aktion Lichtblicke e.V. bekommt? Anna Bartl, Moderatorin: „Das entscheidet der Bei- rat der AktionLichtblicke. ImBeirat sitzenVertreterin- nen und Vertreter aus den unterschiedlichen karitati- ven Organisationen wie der Caritas und der Diakonie, außerdem sitzt die Schirmherrinnen mit im Gremium unddieKollegenundKolleginnenausdemLichtblicke- Büro. Jeder einzelne Fall wird geprüft und dann ent- schieden, wie den Kindern und Familien geholfen wer- den kann, die in NRW in Not geraten sind.“ 29 - Warum ist euer Empfang in manchen Stadttei- len, zum Beispiel in Kettwig, so schlecht? ChristianPflug, Chefredakteur: „Das ärgert uns auch, ist aber nicht mehr zu ändern, denn die Bundesnetz- agentur hat in den Anfangszeiten des Lokalfunks mit den Behörden der Nachbarländer alle UKW-Frequen- zen abgestimmt. Gesetzlich gab es eine Höchstleistung (4000Watt) für Lokalsender, umnicht inandereGebie- te zu strahlen, während der WDR bis vor ein paar Jah- ren Frequenzen (bis 100 000 Watt) gesammelt hat wie Panini-Bildchen. Inzwischen setzenwir auchauf Kabel und Livestream, zum Beispiel über unsere App. Da empfängt man Radio Essen weltweit.“ 30 - Was passiert, wenn bei euch mal der Strom aus- fällt? Gibt’s dann einen Senderausfall? ChristianPflug, Chefredakteur: „ZumGlück passiert das äußerst selten. Kurze Stromausfälle fe- dert eine USV („Unterbrecherstrom- versorgung“) ab, die bis 45 Minuten den Sendebetrieb (Mischpult und Sendetechnik bleiben „unter Strom“) aufrechterhält. Einige Re- daktionsrechner und Lichter ge- hen aber schon aus, wenn der Stromausfall ein paar Minuten dauert. Dann improvisierenwir. Und hoffen, dass die Stromver- sorgungderbeidenSendermas- ten weiter funktioniert.“ Mit Frühschicht Moderatorin Angela Hecker starten wir im- mer gut gelaunt in den Morgen. Heiß begehrt: unsere Radio Essen Tasse. Moderator Martin Kels notiert sich noch schnell ein paar Stichpunkte. In der Radio Essen Nachrichtenredaktion behält Tobias Stein den Überblick.

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