Viel zu schade für die Tonne In Fabiennes Rettermarkt ist der Name Programm: Einwandfreie Produkte, die anderswo im Ausschuss landen, finden hier überzeugte Käufer Von fleißigen Bienchen: Im „Rettich“ gibt es auch Honig Schiefes Lächeln? Nimmt im Retterladen niemand krumm! Im Gegenteil: Auch diese Gurke findet hier einen Platz – und Kunden Fabienne prüft und sortiert die Produkte – und verkauft sie günstiger Mehr Infos: www.rettermarktrettich.de BILD der FRAU Gut kochen & backen 35 Spoontainable PR (5), Rettermarkt Rettich PR (3), SR, Fotolia Ein freundlicher Verkaufsraum, helle Holzregale an den Wänden und darin sorgfältig einsortiert und beschriftet Backwaren, Obst und Gemüse, Flaschen mit Tomatensoßen, Wein, Aufstrich, Gummibärchen … „Alles Produkte, deren Haltbarkeitsdatum fast oder bereits überschritten ist, die fehlerhaft verpackt sind, die Mini-Macken haben oder überschüssig produziert wurden“, erklärt Fabienne Ebertz (27). „Ich bekomme sie von Herstellern, Landwirten, Bäckereien, Einzelhändlern, prüfe und sortiere sie – und verkaufe sie günstiger. Viele Kunden sind ganz erstaunt, wenn ich erkläre, dass das alles in noch einen Reststoff der Schokoladenproduktion weiter.“ Inzwischen produziert Julias und Amelies 2018 gegründetes Start-up „Spoontainable“ die „Spoonies“, längst professionell, liefert sie in 15 Länder, hat zwölf Mitarbeiter. Das Motto der jungen Firma? „Don’t waste it, taste it!“ Verschwend’s nicht, probier’s lieber. Auch der Rührlöffel ist knusper-lecker Und genau dazu soll auch das neueste Produkt ver- führen: „Twirly“, ein essbares Stäbchen zumUmrühren vonHeißgetränken. Wie die Löffel zuhundert Prozent aus natürlichenRohstoffen hergestellt, veganund nach Gebrauch zumWegknuspern lecker. Die Bilanz bislang: „Wir konnten schon sechs Millionen Plastiklöffel er- setzen“, erzählt Julia stolz. „Aber da ist Luftnach oben.“ Denn: „Wir möchten zeigen, dass manmit kleinen SchrittenGroßes bewegen kann!“ Schmecken auch: Diese Löffel haben Waffel-Potential Der Name ist Programm: Fabienne (M.) mit ihren Mitarbeiterinnen Milena und Ve – und Rettich! – vorm „Rettich“ der Tonne gelandet wäre.“ Genau diesen Effekt hat sich die 27-Jährige von ihrem Rettermarkt in Saarbrücken gewünscht: dass sie mit ihm auch ein Zeichen setzt, ein bisschen aufrüttelt. Kurz nach ihrem Studium beginnt die Verpackungstechnikerin, den Businessplan zu schreiben und eine passende Immobilie zu suchen. Im August 2020 er- öffnet sie. Vier Mitarbeiterinnen beschäftigt Fabienne inzwischen, hat imDezember vergangenen Jahres sogar einen zweiten Laden in Saarlouis eröffnet. Doch der größte Erfolg für die junge Frau: die Zahl auf dem „Rettometer“, das hinter der Theke nachhaltig Erfolge zählt – mehr als 150000 gerettete Produkte! „Das“, sagt Fabienne, „ist meine Mission!“ Mehr Infos: www.spoontain able.com
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