TLZ | Ihre digitale Zeitschrift | KW 41
34 R O Y A L Nr. 9 / 2 0 2 2 ROYAL 1 FOTOS: GAMMA-RAPHO/GETTY IMAGES, SYGMA VIA GETTY IMAGES, DPA PICTURE ALLIANCE, DANAPRESS, POLARIS/LAIF, JACQUES FILLEDIER/LE FIGARO/LAIF, CHRISTIE´S IMAGES LIMITED 2022/FRANCOIS HALARD, CHRISTIE´S, GETTY IMAGES Taffin de Givenchy (1888-1930) aber mit Philippe Venet (1929-2021) zusammen. Der Franzose besaß selbst ein Couture-Haus, kam aber an die Raffinesse seines Kompag- nons nicht heran. Eifersucht gab es deswe- gen keine – stattdessen dekorierten die bei- den mit großer Leidenschaft. Hubert de Givenchy stylte nämlich nicht nur gerne Frauen – der Modeschöpfer, der 1988 sein Label für 45 Millionen Euro an den Luxus- güterkonzern LVMH verkaufte, bewies auch beim Dekor seiner herrschaftlichen Anwe- sen in Paris, dem „Hôtel d’Orrouer“, und sei- nem Renaissance-Schloss „Manoir du Jon- chet“ im Loire-Tal Sinn für Ästhetik. Hubert de Givenchy erwarb im Laufe der Jahrzehn- te hunderte Gemälde, Büsten, Vasen und Skulpturen und fügte sie in seinen Gemä- chern zu einem Gesamtkunst- werk zusammen. Sein Spitzname „Le Grand Hu- bert“ hat daher nicht nur et- was mit seiner stattlichen Statur von 1,98 Metern Größe zu tun, sondern auchmit seiner Vorliebe für Grandeur! Ein besonderes Faible hat- te er für barocke Möbel aus der Zeit von König Ludwig XVI. (1754-1793). „Jeder träumt doch wegen der tollen Kostüme davon, im 17. oder 18. Jahr- hundert zu leben“, sagte Hubert de Givenchy 1978 im Interview mit „Women Women’s Wear Daily“ – und fügte augenzwinkernd hinzu: „Aber natürlich ohne all die Unan- nehmlichkeiten jener Zeit.“ Der größte Schatz neben den Mö- beln sind die vielen Kunstwerke, die Hubert de Givenchy sammelte. Über 1200 Objekte aus seinemNachlass ka- men jetzt imAuktionshaus Christie’s unter den Hammer. Ein Bild von Pa- MANOIR DU JONCHET IM LOIRE-TAL Das Schloss hatte der Designer mit moderner Kunst und historischen Möbeln dekoriert KULTUR MUT ZUM MIX war das Motto von Hubert de Givenchy. Der Designer liebte es, moderne Elemente mit Antiquitäten zu mischen DAS GEMÄLDE von Dirck Wijntrack (1625-1678) kam bei Christie’s für 107100 Euro unter den Hammer DIE VÖGEL wurden im Juni im Auktionshaus Christie’s für über eine Million Euro versteigert – ein Mega-Erlös!
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