102 ApothekenWissen Menge dafür – schon ein Gramm ist ausreichend, denn die ganze Kraft der Pflanzen konzentriert sich im Frühjahr in den aktiven Wirkstoffen ihrer Knospen. Das ist etwa ein Teelöffel voll. Bei Pflanzen mit großen Knospen wie der Kastanie reicht sogar schon ein einziges Exemplar aus.“ Rasch weiterverarbeiten Am besten sammelt man die Sprösslinge kurz vor dem Aufspringen, wenn das Grün schon leicht zu erkennen ist. Aus Naturschutzgründen empfiehlt es sich, die notwendigen Knospen nicht nur von einem einzigen Zweig abzuknipsen. Man braucht sie nicht zu waschen und sollte sie rasch weiterverarbeiten, weil sie sonst ihren Wirkstoffgehalt einbüßen. Kenntnisse über das Aussehen von Bäumen und Sträuchern sind notwendig – ohne Blattwerk sind sie schwer zu bestimmen. Wer nicht nur die Knospen von den bekannten Gewächsen im eigenen Garten verwenden will, kann sich das erforderliche Wissen in Kursen und bei Führungen aneignen, die die Kräuterfrau Marina Westermann und ihre Kolleginnen und Kollegen in ganz Deutschland nach der Winterpause wieder anbieten. Angelika Krause besitzen wertvolle Wirkstoffe für die Pflege und Regeneration der Haut. Um diese kostbaren Substanzen herauszulösen, legt sie die kleinen Wunderwerke der Natur in Glycerin und Alkohol ein und stellt mit dem Auszug anschließend ein Elixier her. „Die so gewonnene Essenz wird wie eine Ampullenflüssigkeit tropfenweise ein- bis zweimal in der Woche unverdünnt aufgetragen. Man kann sie aber auch gut in Cremes und andere Pflegemittel einarbeiten“, meint die Heilpflanzenexpertin. Einige Anwendungsmöglichkeiten zeigt sie uns auf den folgenden Seiten. Die Herstellung der verschiedenen Elixiere ist zwar immer gleich, aber je nachdem, von welchem Baum oder Strauch die Blatt- und Blütensprossen stammen, haben sie andere Einsatzgebiete (siehe Tabelle rechts). So besitzen Knospen der Rosskastanie regenerierende, beruhigende und entzündungshemmende Eigenschaften, Auszüge mit den Wirkstoffen der Pappelknospen haben sich bei irritierter Haut sowie bei einer Neigung zu erweiterten Äderchen bewährt. „Jedes Elixier wird jedoch nur mit einer einzigen Knospenart angesetzt“, betont die Kosmetikerin. „Man braucht auch keine große Die Kräuterexpertin legt Knollen von Brombeeren, Kastanien und vielem mehr ein. Die Elixiere können sogar zu Cremes weiterverarbeitet werden Marina Westermann sammelt die Sprösslinge erst kurz vor dem Aufspringen KONTAKT: Marina Westermann Kosmetikerin und Heilpflanzenexpertin Winkelberger Höhe 10 76476 Bischweier Tel.: +49 (0) 7222/409354 Internet: www.natur-wohlfuehlzeit.de
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