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107 Die angenehme Wärme von wohltemperiertem Badewasser entspannt den Körper und hilft ihm, neue Kräfte zu schöpfen. Durch das Hinzufügen von Heilkräuterzusätzen wird das Baden zu einem anregenden, beruhigenden, schmerzlindernden, antiseptischen oder erfrischenden Ereignis, das der Gesundheitsvorsorge, Linderung von Krankheiten oder der Kreislaufstimulierung bei Antriebsschwäche dienlich sein kann. Neben dem positiven Einfluss des warmen Wassers auf unsere Muskulatur wirken die Inhaltsstoffe der Heilpflanzen über die Haut und durch die ätherischen Öle zum Teil auch über den Geruchssinn. Die Entspannung des Körpers durch die Wärme des Badewassers verstärkt die Wirkung der Kräuter. Entscheidend hierbei sind die richtige Temperatur und Badedauer sowie eine angemessene Dosierung der Kräuter oder der ätherischen Öle. Gesund baden: So geht’s Eine Badewassertemperatur zwischen 35 und 38 Grad wird allgemein als entspannend empfunden. Bei Kindern ist eine niedrigere Temperatur zu wählen als bei Erwachsenen. Wichtig ist aber, dass niemand friert, denn das würde einer Entspannung entgegenstehen. Bei höheren Temperaturen wird die Wärme bereits als Reiz empfunden und ist für Menschen mit hohem Blutdruck nicht mehr geeignet. Zwischen 41 und 45 Grad treten Schmerzen auf, das Wannenbad ist nun eine große Belastung. Ausreichend ist eine Badedauer von 10 bis 15 Minuten, wobei eine anschließende Bettruhe die heilende und wohltuende Wirkung der Anwendung deutlich erhöht. Ein klassischer Heilkräuterzusatz ist eine etwas stärkere Teezubereitung. Dazu werden für Erwachsene 50 bis 100 g der jeweiligen getrockneten Heilkräuter in einem Liter Wasser aufgekocht. Sie sollten anschließend noch 10 bis 15 Minuten weitersimmern. Für Kinder nimmt man hier 10 bis 30 g Kräuter. Diese Mengenangaben gelten für die gängigsten Heilpflanzen. Einige wirken durch ihre ätherischen Öle, sodass man diese als Badezusatz heranziehen kann. Da sich Öl jedoch nicht mit Wasser vermischt, muss man es zuvor mit einem Emulgator vermengbar machen. Hierfür geeignet sind Sahne, Milch, Honig oder Meersalz. Bereits 2 bis 5 EL davon reichen hierfür aus. Maximal 10 Tropfen eines ätherischen Öls werden mit einem Emulgator in einem Gefäß verrührt und dem Badewasser zugefügt. Für Kinder eignen sich Bäder mit ätherischen Ölen nicht, da sie zu reizend sind. Bei ihnen sollte man ausschließlich Kräuterteezusätze verwenden. Anregende Fußbäder Wer nicht gleich mit dem ganzen Körper in die Wanne möchte, kann auch mit Fußbädern seinen Körper bei etlichen Beschwerden unterstützen. Wärmende Fußbäder wirken dabei eher entspannend, beruhigend und schlaffördernd. Hierfür kann man zum Beispiel Beifuß als Heilkraut nutzen: Seine wärmenden Eigenschaften entkrampfen den gesamten Körper. Ein Fußbad mit dem Sud (1 Handvoll auf 1 l Wasser) als Zusatz hilft bei kalten Gliedmaßen, Erkrankungen des Unterleibes und Gelenkschmerzen. Kalte Bäder dagegen regen den Kreislauf an und wirken eher belebend. Sehr durchblutungsfördernd sind Wechselbäder, bei denen man die Füße abwechselnd in warmes und kaltes Wasser taucht. Judith Koch Grundzubereitung Teeabkochung Zutaten: z.B. für ein Quendelkrautbad bei Erkältung und Husten: 50– 100 g Quendelkraut für Erwachsene oder 10–30 g Kraut für Kinder Zubereitung: Kraut in 1 l Wasser zum Kochen bringen und 10–15 Minuten simmern lassen, dann abseihen. Anwendung: Den starken Tee in 35– 38 Grad warmes Badewasser geben, verteilen und 10–15 Minuten baden. Öl-Emulsion Zutaten: z.B. Jasminölbad gegen Stress: reines Jasminöl, 2–5 EL Sahne, Milch, Honig oder Meersalz als Emulgator Zubereitung: 10 Tropfen ätherisches Öl mit dem ausgewählten Emulgator in einem Gefäß verrühren. Anwendung: Die Ölmischung in 35–38 Grad warmes Badewasser geben und 10 Minuten baden. Bäder mit ätherischen Ölen eignen sich nur für Erwachsene. Weitere Methoden: Kräutersäckchen: Verteilen Sie die ausgewählten Kräuter auf Gewürzsäckchen und legen Sie diese ins Badewasser. Zu Beginn sollte das Wasser 40 Grad haben, damit die Pflanzen ihre Wirkstoffe entfalten können. Die Säckchen zwischendurch immer wieder ausdrücken. Zum Baden sollte die Temperatur dann zwischen 35 und 38 Grad liegen. Badesalz: Hierfür mischt man Meersalz direkt mit getrockneten Kräutern in einem Glas und gibt es dann ins Badewasser. Für ein Badesalz, das z. B. bei Durchblutungsstörungen hilft, 100 g Meersalz mit 20 g getrockneten Rosmarinnadeln mischen (Menge für 2 Anwendungen).

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