117 Eine natürlich entstandene Patina kann man durch nichts ersetzen. Solche Tische und Stühle mit Geschichte verleihen dem eigenen Zuhause einen ganz besonderen Charme. Wer selbst alte Möbel-Fundstücke daheim hat, kann sie mit etwas Farbe und Schleifpapier aufbereiten, ohne ihren Charakter zu zerstören. Möbel mit Geschichte A lte Möbel, die eine Geschichte erzählen, ob vererbt von der eigenen Familie oder Fundstücke vom Flohmarkt, zieren heutzutage viele Wohnungen und Häuser. Ihren besonderen Charme haben viele mittlerweile erkannt und richten ihr Zuhause mit den Einzelstücken ein, nach dem Motto: lieber gebraucht und individuell als Möbel, die zwar neu sind, aber weniger Charakter haben. Manche dieser Schmuckstücke sind noch sehr gut erhalten und können so, wie sie sind, einen neuen Platz in der Wohnung finden. Manchmal muss man sie aber auch einer kleinen Verjüngungskur unterziehen. Oder man will es einfach. Denn mit etwas heller Farbe zum Beispiel, die dann stellenweise wieder abgeschliffen wird, kann man Tischen, Stühlen und Co. relativ einfach ein neues Antlitz verleihen, ohne ihren nostalgischen Charme allzu sehr zu verändern. Den Charakter erhalten Eine allgemeingültige Anleitung für die Bearbeitung gibt es nicht. „Jedes Stück hat seinen eigenen Charakter und ein Vorleben, das man auch sehen soll“, erklärt Jacqueline Donner. Sie führt seit vielen Jahren in der Uckermark eine Werkstatt mitsamt OnlineShop, für den sie gebrauchte Möbel kauft und im Shabby-Stil aufbereitet. Dutzende oft unscheinbare, alte Stücke sind seit der Eröffnung durch ihre Hände gegangen und haben die Werkstatt in neuem Glanz wieder verlassen. „Die Kunst besteht darin, den Charakter jedes einzelnen Stückes zu erhalten. Denn nichts kann eine natürliche Patina mit Schrammen und Kratzern ersetzen, die über die Jahre des Gebrauchs hinweg entstanden ist“, sagt sie. Hier reicht es oft aus, das Möbel gründlich zu säubern und auf Splitter oder herausragende Nägel zu untersuchen. In dem meisten Fällen braucht es jedoch etwas mehr als Seifenwasser und Hammer – dann wird gestrichen und geschliffen. Es muss nicht perfekt sein Um die gewünschte Optik zu erzielen, kann etwas Übung nötig sein. Wichtig sind in jedem Fall die Materialien, mit denen man arbeitet. Die Produkte sollten hochwertig sein: Dazu zählt eine gute Vorstreichfarbe, ein etwas teurerer Acryllack und feste Pinsel, die nicht haaren. Für mehr Individualität sorgen selbst angemischte Farben (entweder im Baumarkt mischen lassen oder selbst experimentieren). Nicht wundern, wenn das Ergebnis etwas anders ausfällt als gewünscht; Jacqueline Donner hat ihr Hobby zum Beruf gemacht: Sie verwandelt alte Möbel in Unikate im Shabby-Chic-Stil Aufbereiten im Shabby-Stil
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