31 Die Pflanzenwelt ist reich an Saaten, Samen, Früchten und Kernen. Schon vor Jahrtausenden haben die Menschen gelernt, die öligen Säfte aus den Pflanzen herauszupressen und das gewonnene Öl vielseitig zu nutzen. daher in der Küche unterschiedliche Verwendung. Speiseöle können je nach Art und Verarbeitung – kalt gepresst oder raffiniert – mehr oder weniger stark erhitzt werden. Kalt gepresst heißt, dass Samen, Kerne oder Früchte rein mechanisch ausgepresst werden. Sie werden auch als nativ, also naturbelassen, bezeichnet. Das Gute an der Kaltpressung ist, dass die Vitamine, andere Inhaltsstoffe, Geruch und Geschmack erhalten bleiben. Die kalt gepressten Öle sind aromaintensiv und besonders für kalte Speisen oder zum Anmachen von Salaten geeignet. Kalt gepresste Öle halten zwar Temperaturen von 120 bis 190 Grad stand, bei noch höheren Temperaturen gehen der Geschmack und die gesunden Inhaltsstoffe aber verloren. Von Kosmetika bis Ölfarben Bereits in der menschlichen Frühzeit wurden Öle nicht nur als Lebensmittel verwendet. Aus Darstellungen ägyptischer Malereien weiß man, dass Öle bereits damals als Salbengrundlage und Basis für Kosmetika verwendet wurden. Öle wie Mohnöl und Leinöl dienten als Grundlage für Ölfarben oder als Holzschutzmittel. Christina Rehm Geschichte des Öls Im 6. Jahrtausend v. Chr. war Öl, besonders Olivenöl, in Galiläa bereits ein wichtiges Handels- und Konsumgut. Im Mittelmeerraum und in Asien verwendeten Menschen lange vor den Mitteleuropäern Öl. Schon die Bibel erwähnt Öl an vielen Stellen. So forderte Mose Öl als Gabe für Lampen. Kuchen sowie Fladen wurden mit ungesäuertem Öl gebacken, und es war üblich, sich mit Öl zu salben. Ab dem 16. Jahrhundert entwickelte sich der Beruf des Ölmüllers, der die Saaten der Bauern verarbeitete. Im 19. Jahrhundert konnten Öle mit Lösungsmitteln aus der Saat extrahiert werden. Öl wurde durch Ölmühlen, Stampfen und Pressen gewonnen Eine der reichhaltigsten ältesten Ölquellen ist die Frucht des Olivenbaums. Schon um 3500 v. Chr. wurde der Olivenbaum auf Kreta angebaut und aus den Oliven das begehrte Öl gewonnen. Neben der Verwendung als Lebensmittel wurden Öle zum Beispiel als Salbungsgrundlage oder Schönheitsprodukte verwendet. Auch heute sind Speiseöle aus der Küche nicht mehr wegzudenken – und mit den richtigen Tricks sind sie auch Helfer für die Gesundheit, Pflege und vieles mehr. Nahrhafte Fette Speiseöle sind bei Zimmertemperatur flüssige Fette, die für die menschliche Ernährung wichtig sind. Sie helfen, fettlösliche Vitamine zu verwerten. Manche Öle sind mit ihrem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren und ihrem Gehalt an Vitamin E besonders vorteilhaft. Wenn ein Speiseöl zu mindestens 98 Prozent aus einer bestimmten Pflanze besteht, wird es nach dieser benannt. Häufig verwendete pflanzliche Speiseöle sind zum Beispiel Rapsöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl, Mais- und Weizenkeimöl, Leinöl und Erdnussöl. Sie haben verschiedene Eigenschaften und finden Die Ölherstellung war schwere Arbeit und Öl ein wertvolles Gut. Seine Nutzung als Brennstoff, vor allem als Lampenöl, war weit verbreitet
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