75 Unter dem Namen „Rabatte“ kennt man die klassischen Schmuckbeete in der Gartengestaltung. Der Name leitet sich von dem niederländischen Wort „Rabat“ ab. Dieser Ausdruck bezeichnet eigentlich einen Kleidersaum oder den Umschlag am Kragen oder Ärmel. Im übertragenen Sinn fand er dann im Garten für Beete Anwendung, deren Form von strengen, grafischen Linien bestimmt ist. Besonders im Barock und Rokoko standen solche Blumenrabatten in Schlossgärten hoch im Kurs, jedes Jahr ersannen die Gärtner neue Kombinationen, die den Betrachter in Staunen versetzten. Öfter mal was Neues Regelrechte Muster kann man mithilfe der Rabattenpflanzen zeichnen, etwa durch das Arrangement von verschiedenfarbigen Blüten in Wellen, Zirkeln oder Zickzackmustern oder – wie im Bild links zu sehen – durch lange Bänder aus pastelligen Tulpen und blauen Vergissmeinnicht. Egal ob aus der Nähe oder Ferne betrachtet: Die plakative Wirkung ist enorm. Wer seine Rabatte immer wieder neu erfinden will, plant mit einjährigen Beetpflanzen. Wechselflor nennt man dieses Prinzip. Zwei- oder dreimal im Jahr wird die Rabatte dann neu bepflanzt. Nach dem Verblühen werden die Beete jeweils geräumt und mit frischem Nährstoff neu aufbereitet. Das ist zwar aufwendig, auf der anderen Seite sparen sich die Gärtner lästiges Unkrautjäten – wer jemals versucht hat, Wildkräuter wie Ackerwinde aus einer bestehenden Staudenpflanzung zu entfernen, weiß, wovon hier die Rede ist. Lange, schmale, üppig bepflanzte Beete sind der Klassiker, um Vorgarten, Terrasse oder auch Rasen und Wege einzufassen. Abwechslungsreiche Pflanzenkombinationen kann man darin bestens zur Geltung bringen – eine schmuckvolle Bepflanzung, die das Auge freut. Zierende Rabatten Dürfen Bodendecker mit ihren Trieben, Polstern und Blüten die Platten erobern, mildert das die strenge Linienführung des Beetrandes ab Klassische Pflanzen für den Frühjahrsflor sind Stiefmütterchenoder Cheiranthus, derGoldlack, den es in Gelb, Orange oder Violett gibt. Zierliche Hornveilchen kommen auf kleinen Flächen gut zur Geltung. Früh blühende Zwiebel- und Knollenblumen sind für den Frühlingsaspekt wichtig. Wenn sie nach dem Verblühen im Beet bleiben, sollte die Nachfolgepflanzung nicht zu viel Wasser benötigen. Denn die Zwiebelblumen kommen mit sommerlicher Feuchtigkeit nicht gut zurecht. Für den Sommerflor eignen sich Sommerblumen wie Pelargonien oder Fuchsien, später Dahlien, die durch ihre prächtige und starke Farbwirkung punkten. Das Herbst- und Winterbeet kann dann durch Eriken, Winterastern,
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