89 Ein Gartenhäuschen inmitten von blühenden Blumenrabatten und vollen Nutzbeeten – für viele Gartenbesitzer bedeutet das die höchste Form des Gärtnerglücks. Denn nichts ist schöner, als nach getaner Arbeit das Ergebnis aller Mühe von einem gemütlichen Platz im Garten aus zu betrachten und zufrieden die wachsende Pracht zu bewundern. Kein Blick aus dem Küchenfenster kann das Gefühl ersetzen, so unmittelbar und nah mit der Natur verbunden zu sein. Zeitloser Unterschlupf Auch unseren Vorfahren erging es nicht anders. Seit Jahrhunderten errichtete man nicht nur eindrucksvolle Gärten in verschiedensten Formen und Größen – auch die kleinen Unterkünfte, aus denen man die gärtnerische Anlage umfassend genießen kann, durften in keinem Zeitalter fehlen. Im Altertum konstruierte man Säulenbauwerke und legte bewachsene Pfeilergänge, sogenannte Pergolen, an, um sich für heiße Tage einen kühlen Zufluchtsort zu sichern. Auch auf Wegen, die gern für ausgiebige Spaziergänge genutzt wurden, stellten die Griechen und Römer in gewissen Abständen Schutzdächer zur Erholung bereit. Zu den Seiten hin waren die Schattenspender stets offen, sodass sich keine große Hitze unter dem Dach stauen konnte, während die intensive Sonne von oben erfolgOb Pavillon, Gartenhaus oder Laube: Seit jeher wird der Unterschlupf im Freien geschätzt. Oft waren sie das äußerst schmückende Juwel im Garten, erfüllten je nach Baustil aber auch unterschiedliche weitere Zwecke. Geschichte der Gartenlauben reich abgeschirmt wurde. Dem Aufenthalt im Freien stand somit auch bei hohen Temperaturen nichts im Wege. War es in der Antike noch der praktische Nutzen, der im Vordergrund stand, so erfüllte man viel später mit dem Bau von Gartenhäusern vor allem repräsentative Zwecke. Im 17. Jahrhundert genügte es den europäischen Königshäusern nicht, ihre prachtvollen Schlösser lediglich mit weitläufig und aufwendig gestalteten Gärten aufzuwerten. Die pompöse und prunkvolle Lebensweise der Monarchen sollte zusätzlich durch luxuriöse Gartenbauwerke betont werden. Renommierte Baumeister wurden beauftragt, die fürstliche Wohnstätte mit architektonischen Lauschige Plätze im Grünen Gartenlauben waren im 19. Jahrhundert ein beliebter Treffpunkt für Paare. Umringt von Kletterrosen und anderen Pflanzen, waren die Lauben ein romantisches und geschütztes Plätzchen Die Bauwerke spiegelten die Macht und den Reichtum der Besitzer wider
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