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110 Nur ein Märchen Andersens kleines Mädchen mit den Schwefelhölzern versucht vergeblich, sich aufzuwärmen Feuerzeug „Zeug“, weil man bis um 1900 viele Dinge brauchte um einen Funken zu zünden. Zunderbüchse In der blechernen Büchse wurde das getrocknete Zundermaterial aufbewahrt. Das Schlageisen war häufig ein schön geformtes und gebogenes Stück aus Eisen Im alten Rom dagegen wurde die Pyritknolle bald durch gehärteten Stahl ersetzt, der sehr viel heißere Funken schlug. Mit diesem Fun- ken und Zunder wurden jetzt die römischen Öfen beschickt, die in der Folge entstanden. Schlageisen und Blasrohr Das Feuereisen war auch noch im Mittelalter in Gebrauch – ein gebogenes Stück Stahl, das eine raue Kante hatte und später mit einem Griff versehen wurde. Der Zunder wurde üb- licherweise in einer Zunderbüchse aufbewahrt und so vor Feuchtigkeit geschützt. War dies zunächst der Zunderpilz (auf Mittelhoch- deutsch: Glosenzunder), so kamen im Verlauf der Jahrhunderte noch andere Stoffe hinzu, nämlich zerfaserte Leinwand, Holzmehl, pul- verisierte Birkenunterrinde, trockenes Moos oder Flechten. Zum Anfachen des Funkens benutzte man ein Blasrohr, das aus einem aus- gehöhlten Holunderzweig bestand. Wichtig war, das Feuer zu erhalten: Man bewahrte die glimmende Holzkohle unter Asche oder Torf auf und entfachte sie anderntags neu. War das Feuer erloschen, holte man sich in einem Glut- topf vom Nachbarn glühende Kohlen. Bis in die Neuzeit war die Zunderbüchse eines Die Herstellung und der Verkauf von Zündhölzern war im 19. Jh. das Geschäft, mit dem die Ärmsten versuchten, Geld zu verdienen
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