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111 FOTOS: ALAMY (2), DPA (1), BRIDGEMAN IMAGES (1), WIKIPEDIA (2), GETTYIMAGES (3), INTERFOTO (1), MAURITIUS IMAGES (1), PLAINPICTURE (1), SCIENCE PHOTO (1), ULLSTEIN (1) Magisch schöne Flammen Ob Groß oder Klein – wir alle sind vom Feuer fasziniert Weihnachtspyramide An ihr kann man die Kraft des offenen Kerzen-feuers studieren Platinfeuerzeug Es wurde im Jahr 1823 entwickelt und bis in die 1880er-Jahre verkauft. Es gab Ausführungen in Glas und Porzellan mit opulentem Dekor Beratung der wichtigsten Utensilien beim Feuermachen. Im 18. und 19. Jahrhundert, als geschliffenes Glas billliger wurde, hatte sie außerdem ein ein- gelassenes Brennglas. Mit dessen Hilfe konnte man auch das Sonnenlicht zumEntfachen einer Flamme nutzen. Mit dem „Platin-Feuerzeug“, das 1823 von Johann Wolfgang Döbereiner entwickelt wurde, entstand erstmals ein klei- ner Zündapparat mit Glaszylinder, Hahn und Düse. Parallel dazu begann jedoch ein anderes Zündmittel, Karriere zu machen – in kleinen Schritten, aber stetig: das Zündholz. Seinen Vorläufer, das Schwefelholz, hatte bereits 1669 ein Hamburger Alchimist per Zufall erfunden. Denn bei einer seiner Forschungen entdeckte er den weißen Phosphor, der mit Schwefel reagiert. In den folgenden Jahrzehnten experi- mentierte ein Naturforscher namens Robert Boyle viel mit Schwefelhölzern, die sich an mit Phosphor präparierten Papierstreifen entzün- den ließen. So gab es bis ins 19. Jahrhundert allerlei Gerätschaften zum Feuermachen, die alle irgendetwas mit Phosphor zu tun hatten. Dazu gehörten eine tragbare „Phosphorbox“ oder ein sogenannter „Taschenluminar“. Das erste Zündholz mit Reibungszündung wurde schließlich 1826 von einem britischen Apo- theker erfunden. Die Hölzer waren vergleichs- weise groß und man konnte sie an einem Stück Sandpapier anreißen. Ab 1830 enthielten die Hölzchen zusätzlich Schwefel und wurden schließlich unter dem Namen „Jones Lucifer Matches“ vertrieben. Die doppelte Bedeutung von Lucifer als Lichtbringer und Höllenfürst war dabei beabsichtigt. Heimarbeit mit Folgen Die Schwefelhölzer wurden nicht nur in Fab- riken, sondern vielerorts auch in Heimarbeit hergestellt. Andersens Märchen „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern“, bei uns gern als Weihnachtsgeschichte gelesen, ist im Grunde eine soziale Anklage gegen diese Art der Arbeit, die nur die Ärmsten der Armen vollführen mussten und die dabei großen ge- sundheitlichen Risiken ausgesetzt waren. Elisabeth Aslan ■ 3 Der offene Kamin: was heute behaglich ist, war einst in der Kälte eine bittere Nowendigkeit

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