WAZ I Der große Grill-Test
GRILL -SPEZIAL 5 4. DER DECKEL IST KEIN REGENSCHUTZ Egal ob beim Kohle- oder Gasgrill: Der Deckel ist ein wichtiges Element des Garprozesses. Sowohl beim indirekten Grillen als auch beim Nachgaren sorgt er dafür, dass überhaupt Umlufthitze entstehen kann. Häufiges Öffnen und Schließen sorgt immer wieder für Temperaturverlust und verzögert den Zeitpunkt der Fer- tigstellung. Wenn Fleisch im indirekten Bereich liegt und man im Idealfall so- gar noch ein Thermometer verwendet, kann nichts passieren. Weglaufen wird der Braten nicht, weshalb es völlig un- nötig ist, nachzuschauen, ob er noch da ist. 5. ECHTES RAUCHAROMA Bei Gasgrills wird häufig behauptet, es fehle das Rauch- oder Grillaroma. Allerdings verbrennt auch eine hoch- wertige Holzkohle nahezu geruchlos. Das, was viele für Grillaroma halten, sind leider allzu häufig in die Glut tropfende oder verbrennende Marina- den. Echtes Raucharoma ist kein Pro- blem, weder bei Gas noch bei Kohle. Dazu verwendet man Räucherchips in einer Räucherbox. Die wird an der Glut beziehungsweise auf einem Bren- ner platziert, sodass das Holz in der Box verschwelt. Dabei entsteht Rauch. Der aromatisiert das Grillgut. Wichtig: Der Deckel muss geschlossen sein. Das Holz gibt es in unterschiedlichen Ge- schmacksrichtungen. Für den Anfang eignet sich Buche, weil sie eigentlich zu allem passt. 6. EDELSTAHL STATT ALUFOLIE Gemüsepäckchen sind ein Beilagen- Klassiker. Dafür werden verschiedene Gemüsewürfel eventuell auch noch mit Feta, Olivenöl, Kräutern und Salz in ein Alufoliepäckchen gewickelt und mitgegart. Leider bewirken das Salz und die Säuren aus dem Gemüse zu- sammen mit der Hitze im Grill eine chemische Reaktion mit der Alufolie. Das lässt sich verhindern, wenn anstatt der Alufolien-Päckchen kleine Edel- stahlschalen zum Einsatz kommen. Die wiederum kann man mit der Alu- folie dicht verschließen, denn die Folie hat so keinen Kontakt zum Inhalt. 7. THERMOMETER VERWENDEN Ein Grill steht draußen. Die Tempe- ratur kann, anders als in der Küche, durch Regen, Wind und abhängig von Qualmende Holzkohle ist für viele das ultimative Grillzeichen, aber nicht optimal fürs Aroma. Echten Rauchgeschmack erzeugt man mit Holzchips. der Jahreszeit schwanken. Deshalb las- sen sich Garzeiten nie exakt vorhersa- gen. Beim Grill misst man daher Kern- temperaturen, also die Temperaturen, die ein Stück Fleisch im Innern hat. Daher ist gerade für indirektes Gril- len ein Thermometer extrem hilfreich. Es gibt Auskunft darüber, wann das Fleisch fertig ist. Die wichtigsten Kerntemperaturen auf einen Blick: Fleisch Kerntemperatur Steak, Filet (Rind) 52 – ca. 62 °C Steak, Filet (Schwein) 60 – 65 °C Braten (Rind) ca. 63 °C Braten (Schwein) ca. 70 – 72 °C Geflügel ca. 80 °C Fisch, Garnelen 45 °C (glasig) 54 °C (durch) Pulled Pork, Brisket 90 – 95 °C 8. DER WARMHALTEROST Hersteller von Gasgrills bezeichnen den kleineren Rost, der oberhalb des Hauptgrillrostes liegt, gerne als Warm- halterost. Statt in Alufolie lassen sich Lachs oder Gemüse auch in Backpapier hervorragend garen. Der Deckel ist nicht als Regenschutz während des Nichtgebrauchs geeignet.
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