WAZ I Der große Grill-Test
GRILL -SPEZIAL 9 Aber am Ende bleibt es bei allen Grills zunächst einmal klassisches Grillen, wie man es seit jeher kennt. Als einzi- ger Hersteller bietet Skotti einen eben- falls zusammensteckbaren Deckel an; Rippchen wird man mit dem Grill den- noch nicht smoken wollen. Fennek und Bruzz Willi können immerhin noch als Mangal (Spießgrill) verwendet werden; für den Fennek gibt es dazu optional einen Aufsatz, der Bruzz Willi verfügt schon werksseitig über die Spießauf- nahmen. Dafür bekommt man für den Knister eine Balkonhalterung. Und danach? Am Ende müssen die erloschenen und erkalteten Grills auch irgendwie wie- der mit nach Hause. Außerdem sollte auch der Grillplatz sauber verlassen werden. Beim Skotti ist das alles ziem- lich einfach, weil die auseinanderfalt- bare Tasche aus Lkw-Planen-Material als großzügige Unterlage dienen kann und man schlussendlich auch alle Teile schmutzig darin einpacken kann. Die Tasche ist leicht zu reinigen, der Rest Tipps zum Grillen unterwegs Unterwegs grillen ist wie zu Hause, nur woanders? Das ist nicht ganz richtig, ein paar Unterschiede gibt es schon. Mobiles Grillvergnügen wird mit diesen Tipps einfacher, schöner und auch sicherer: Sicherheit gerade bei Holzkohle: Zum Anzünden sollten feste Anzünder benutzt werden und keine Flüssigkeiten. Außerdem ist ein feuerfester Untergrund sinnvoll. Der Grill sollte windgeschützt stehen, sodass es möglichst keinen Fun- kenflug gibt. Gerade im Sommer ist eine Löschdecke nicht verkehrt. Die kostet nicht viel und braucht wenig Platz, kann aber im Falle eines Falles Schlimmeres verhindern. Zum Ablöschen der Kohle nach dem Ende des Grillens bietet sich Wasser an. Entweder gibt es das vor Ort, oder man nimmt eine Flasche mit. Das ist zwar etwas Sauerei, aber sicher. Das Grillgut muss zum Grill passen: Würstchen, Spieße, kleinere Steaks, mä- ßig dicke Burger oder Gemüsescheiben funktionieren super. Natürlich bekommt man zumindest theoretisch auch ein ki- loschweres T-Bone-Steak gar, solange es auf den Rost passt. Aber dafür benö- tigt man viel Erfahrung und Zeit; wirklich entspanntes Grillen ist das dann aber nicht. Außerdem sollte das Grillgut mit „leichtem Gerät“ handhabbar sein. Die XXL-Grillzange, Schneidbrett und das große Kochmesser müssen ja nicht un- bedingt mit auf die Radtour. Besonders praktisch ist Fingerfood. Das erspart ei- nem auch noch das Geschirr. Grillgut Kleine Steaks, Spieße und Gemüse passen gut. Der Fennek (im Bild) und der Sollig sind die Grills mit der größten Rostfläche im Test. bis auf den Brenner ein Fall für Spü- le oder Spülmaschine. Das gilt auf für den Bruzz Willi. Er hat ebenfalls eine gut waschbare Tasche und noch einen Rucksack mit „Schmutzfach“ Der Fen- nek besitzt zwar ebenfalls eine Tasche aus Planenmaterial. Aber die ist eben nicht aufklappbar. Praktisch ist auch der Knister. Ihn hängt man einfach wieder an den Fahrradlenker. Nur die Asche sollte man vorher entsorgen. Alle Grills sind so gebaut, dass sie ihre Umgebung sauber hinterlassen kön- nen. Zudem heizt keiner so kräftig nach unten, dass man sich auf einem Picknicktisch imWald mit einem Bran- ding verabschieden würde. Trotzdem ist eine Unterlage sinnvoll. Das kann, wie beim Skotti, die aufgeklappte Ta- sche sein oder wie etwa beim Fennek oder Sollig eine Platte. FAZIT Das beste und konstanteste Griller- gebnis liefert der Skotti. Er ist wertig, durchdacht, aber von der Größe her eher für das romantische Picknick zu zweit geeignet. Der Fennek im Stil eines klassischen Kohlegrills bietet bei gleicher Packgröße mehr Fläche und mehr Variabilität. Der Knister mit seinen optionalen Hal- terungen für Balkon und Fahrrad ist ein durchaus hippes Produkt für den urbanen Lebensstil. Der Sollig wiede- rum gefällt durch den Klappmechanis- mus und durch die Feuerschalen-Funk- tion; ideal für gemütliche Abende vorm Zelt. Der Bruzz Willi kann als Skotti- Klon diesem nicht ganz das Wasser rei- chen, weiß aber durch die Spießhalte- rung und den recht günstigen Preis zu gefallen. Einfach, aber clever ist nicht nur das Prinzip der Fahrradhalterung bei Knister, sondern auch, dass es dazu Schutzstreifen gibt. Fotos: IMTEST, Getty Images
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