NRZ I Aus dem Nähkaestchen
FUNKE MEDIEN NRW fuhren sie eine Gefühlsachterbahn. Mor- gens: „Wir schaffen das!“. Abends: „Wir schaffen es nicht!“ Aber, sagt Melani lä- chelnd: „Wir haben es zusammen gewuppt.“ Onlineshop: lookabe.de MEIN LIEBLINGSTEIL Die High Heels von Jimmy Choo mag Melani Ilic sehr. Nicht nur, weil sie damit größer wirkt. Die spitzen Wildlederschuhe erinnern sie an eine Zeit, in der sie auch mental ge- wachsen ist. Anfang des Jahres war sie mit Mariana in New York. Der Plan: einen eige- nen Standort in den USA. Corona hat sie ausgebremst. Trotzdem war es eine tolle Erfahrung. Die Schwestern meisterten Behördengänge – und das auf Englisch. „New York ist ein hartes Pflaster“, so Melani Ilic. „Viel Konkurrenz, aber auch viel Akzeptanz. In Deutsch- land braucht man einen 100-seiti- gen Businessplan. In Ameri- ka braucht man je- manden, der an einen glaubt.“ Zwei Schwestern starten in der Modewelt durch Sie sind sehr unterschiedlich und deswegen ein gutes Team: Melani und Mariana Ilic aus Essen. Zusammen sind sie „Lookabe“ FOTO: INGO OTTO / FUNKE FOTO SERVICES Shirts verkaufen sie weiterhin – auchmit Ti- gerkopf und aus dem Stoff der 80er, verwa- schen im Acid Wash Stil (49 €). Zudem ha- ben sie eine Kollektion mit feinen Blusen, einem Leo-Rock, einem Mantel (119,90 €), der als Kleid durchgeht. Da die Nachfrage in Coro- na-Zeiten danach steigt, gibt’s Gemütliches, nicht nur für zu Hause. So trägt Mariana High Heels zum Jogger (69 €) samt Sweater (59,99 €) – „auf In- sta krempeln sie den Sweater hoch, damit er kürzer wird“, hat Melani beobachtet. Der Looka- be-Sweater endet daher bereits an der Taille. Es gibt Shirts aus Biobaumwolle, aber ein grünes Label ist Lookabe nicht. Sie vermei- den allerdings Überproduktion. „Wir bedru- cken jedes Teil nach Bestellung“, sagt Mela- ni. Und zwar mit einem Digitaldirekt- drucker im Triple Z, einem Gründerzent- rum in Gebäuden der Zeche Zollverein. Schließlich klopfte C&A an. Das Kauf- haus habe sich neuen Zielgruppen geöffnet, „die auch mehr Geld ausgeben“, so Melani. Und Lookabe sollte liefern. Stückzahl: 30.000. Das muss man sich erstmal trauen. Mariana: „Wir mussten uns einen neuen Produzenten suchen.“ Heute stellen sie die Shirts unter anderem in Serbien her, in dem Land, aus dem der Vater stammt. Und dann Viele begeisterteBlicke bekamMelani für das Shirt. Weil sie eine Social-Media-Agen- tur leitete, versuchte sie, das Shirt auf die- sem Wege bekannter zu machen, über In- stagramund Influencer. Und es funktionier- te, die Leute mochten die Shirt-Statements, wie „Shopping is my Cardio“ oder „Cinda Fuckin Rella“ (39 €). Bei der Berliner Fa- shion Week ließ sie ein Shirt auf das Hotel- zimmer von Top-Model Adriana Lima legen – und sie zog es an. Es sollte nicht die letzte Kooperation mit einem Promi sein. Der Name „Lookabe“ entstand bei einem Glas Wein in Essen-Rüttenscheid. Er erin- nert an den Lieblingssong der Kindheit: „Wannabe“ von den Spice Girls – „I’ll tell you what I want, what I really, really want“. Vor zwei Jahren wollte Melani ihre Schwes- ter dabei haben. Zunächst war die Jüngere bei der alten Firma noch in Teilzeit tätig, man gibt ja einen sicheren Job nicht einfach auf. Aber da ihr Herz für die gemeinsame Arbeit mit der Schwes- ter schlug, verkündete sie ihr irgendwann: „Ich habe gekündigt!“ Schluck. Wer ist jetzt der Luftikus? Mariana: „Es war die beste Entschei- dung überhaupt.“ Sie sind zwar mal unter- schiedlicher Meinung, aber dann finden sie Kompromisse. „Wir er- gänzen uns so gut“, sagt Melani. Und Ma- riana ergänzt: „So ein Vertrauen, das be- kommt man mit Kol- legen nicht hin.“ Melanis Dau- men streicht täg- lich stunden- lang übers Display. „Instagram ist für mich eine große Inspirationsquelle.“ Irgendwann tippte sie Frauke Ludo- wig an. „Es wäre früher nie möglich gewesen, Leute aus dem Fernsehen einfach anzuschreiben.“ Und die Mo- deratorin schrieb zurück. Sie zog das Shirt „Made by Coco &Carrie“ im Fern- sehen an. Und nach der Sendung hätten sie 1000 Bestellungen gehabt. Schließ- lich brachten sie mit Frauke Ludowig eine Kollektion heraus, mit weiteren Statement-Sachen. Und im Winter 2019 noch einen Weihnachtspullover: „Dreaming of a white Designer Bag“. Mariana Ilic hat das Shirt an, mit dem alles begann: „Made by Coco & Carrie“. Von Maren Schürmann (Text) und Ingo Otto (Fotos) Essen. Schon als Mädchen probierten sie Mamas High Heels an und fühlten sich da- bei wie imParadies. Dass sie selber mal Mo- de machen würden, hätten sie sich da noch nicht träumen lassen. Melani Ilic lernte Grafikdesign und studierte Marketing und Social-Media-Management, Mariana Ilic machte eine kaufmännische Ausbildung beim Stromkonzern RWE und studierte be- rufsbegleitend BWL. „Du warst eigentlich schon immer wie die Ältere“, sagt Melani. Die 33-Jährige schaut lächelnd zur zwei Jah- re jüngeren Schwester Mariana hinauf. Die Kleine hat die Große bei der Körpergröße überholt und war stets die Strukturierte. „Ich war eher der Luftikus“, soMelani. Die eine ein kreativer Kopf, die andere ein Zah- len-Genie – das macht sie zum erfolgrei- chen Duo mit eigenem Label: „Lookabe“. Eigentlich wollte Melani vor vier Jahren nur Postkarten mit lustigen Sprüchen ma- chen, aber dann bedruckte sie auch ein Shirt und zeigte damit jedem, wer sie beein- flusst hat: „Made by Coco & Carrie“. Also die Designerin Coco Chanel und die Stil- Ikone Carrie Bradshaw aus der Serie „Sex and the City“. „Der Spruch, der immer noch funktioniert“, sagt Melani. Obwohl die Se- rie ja längst abgedreht und versendet ist. Mariana: „Das ist schon Kult.“ „Oh, du siehst aber frisch aus! Warst du im Urlaub?“ Solche Komplimente hört Melani Ilic, wenn sie ein Shirt in Royalblau trägt. Anders hört es sich an, sobald sie sich in Senfgelb klei- det: „Geht es dir nicht gut?“ Der Tipp der 33-Jährigen ist daher: Machen Sie sich auf die Suche nach der richtigen Farbe zum eigenen Typ. Die tollste Farbe für die zwei Jahre jüngere Schwester Mariana sei dagegen Oliv- grün, schwärmt Melani: „Dann strah- len ihre Augen, unfassbar!“ Man könne einen Farbberater befragen oder selbst viel ausprobieren: Wie reagieren andere? Wie reagiert man selbst auf sein Spiegelbild? Und dann spürt man: „Farben verändern die Ausstrahlung.“ MEIN STYLINGTIPP SERIE Heute: Lookabe Die unglei- chen Zwei: Melani (r.) und Mariana Ilic am Firmen- standort „Tri- ple Z“. Das Grün- derzentrum befin- det sich in ehemali- gen Zechengebäu- den auf Zollverein. 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