WR I Aus dem Nähkaestchen

FUNKE MEDIEN NRW Kleidertausch-Party veranstalten, Freundinnen einladen und wild drauflostauschen – das ist Nicola Henselers persönlicher Mode- Tipp. Für Menschen, die ungern in Second-Hand-Läden shoppen ge- hen, eigne sich eine Tauschparty im Freundeskreis besonders gut: „Man weiß schließlich, wer die Kleidung vorher getragen hat“, sagt Henseler. „Immer, wenn ich aussortiere, lade ich meine Mä- dels ein.“ Die Unternehmerin ha- be schon ihre komplette Gardero- be eingetauscht, auch die Klei- dung ihrer zwei kleinen Kinder. Man lerne nicht nur neue Labels kennen, sondern spare schließ- lich auch Geld. Wer selbst keine Party veranstalten mag, kann auch an öffentlichen Kleider- tausch-Partys teilnehmen „Die Partys im Freundeskreis haben natürlich den Vorteil, dass man schon vorher weiß, ob einem die Klamotten gefallen oder nicht“, fügt die Hernerin hinzu. MODE-TIPP Von Valerie Becker (Text) und Ingo Otto (Fotos) Herne. Man kann eine Ferienwoh- nungmieten, einAutooder auchmal ein extravagantes Kleid für eine Abendveranstaltung. Aber seine All- tagsgarderobe ausleihen? Das, was wir im Büro, bei einem Bummel in der Innenstadt oder zumGeburtstag der besten Freundin tragen zu „mie- ten“, klingt eher ungewöhnlich – doch genau das ist die Marktnische, die dieHernerinNicolaHenseler für sich entdeckt hat. Mit „Fairnica“ hat sie imvergange- nen Jahr einen Online-Shop gegrün- det, der an mehr Nachhaltigkeit in der Modewelt appelliert. Ihre Idee: Kleidung zu mieten, anstatt zu kau- fen. So hat man immer wieder neue Klamotten im Schrank, die man ein- fach wieder abgeben kann, wenn man keinen Gefallen mehr an den Teilen der Saison hat. Mode aus fairer Produktion Hinzu kommt, dass die gesamte Kol- lektion des Herner Online-Shops aus einer fairen Produktion stammt. „Wir wollen immer nachhaltiger und umweltbewusster leben, doch auf die großen Verschmutzer wie Kohle und Öl haben wir kaum Ein- fluss. Auf unsere Ernährung und unsere Kleidung schon“, sagt die 34- Jährige. „Also lieber wenige gute Tei- le im Schrank haben, die fair produ- ziert wurden, anstatt ständig neue Massenware zu kaufen.“ Das Besondere an ihrer Ge- schäftsidee ist, dass man sich nicht ein Kleidungstück mietet, sondern ganze Pakete, „Kapseln“ genannt, mit fünf bis sieben Teilen, die alle miteinander kombinierbar sind. Mit einer Kapsel könne man bis zu 30 verschiedene Outfits kombinieren, verspricht Nicola Henseler. „Voraus- gesetzt man hat ein paar Basics, wie eine blaue Jeans und ein weißes T- Shirt im Schrank.“ Das Konzept ihres Online-Shops hat die englische „Capsule Wardro- be-Bewegung“ zum Vorbild, die in den 70er Jahren in London entstan- den ist und für mehr Minimalismus imKleiderschrank plädiert. Verfech- ter dieses Konzeptes reduzieren sich auf wenige Teile, die alle miteinan- der kombinierbar sind, umnicht den Überblick im eigenen Kleider- schrank zu verlieren. „Du hast also deine Basisgarderobe schon im Schrank und mietest die aktuelle Mode. Das ist der optimale Zu- stand.“ Mit ihrem Start-Up hat die 34-Jährige bereits den vierten Platz des Senkrechtstarterwettbewerbes in Bochum und den Nachhaltig- keitspreis der GLS-Bank gewonnen. Eigentlich hatte Nicola Henseler, die Wirtschaft studiert hat und nun Produktmanagerin bei einem Auto- mobilhersteller ist, bis zur Grün- dung ihres Online-Shops gar nicht so viel mit Mode amHut. Die 34- Jährige hat im Internet über Nachhaltigkeit gebloggt. Kombinierbare Teile DieGeschäftsidee kam imAlltag, ge- nauer gesagt, als sich ihre zwei klei- nen Kinder ankündigten: „Ich woll- te für die Schwangerschaft gerne et- was eine Nummer größer ausleihen. Warum sollte ich die Sachen kaufen, wenn ich die danach sowieso nicht mehr brauche.“ Doch ihre Marktrecherche fiel eher ernüchternd aus – Online- Shops, in denen man Kleidung mie- tenkann, habe es zwar gegeben, aber meist drehte sich dabei alles umschi- cke Abendgarderobe oder Einzeltei- le. Ganze Pakete mit einer Auswahl an verschiedenen Outfits habe die junge Mutter vergeblich gesucht. „Man hat ja immer mal Figur- schwankungen und das ist auch nicht schlimm. Genau für solche Phasen kann man sich was auslei- hen.“ Zwischen 70 und 200 Euro kosten die Kapseln von Fairnica, je nach- dem, ob man sich die Outfits für einen, zwei oder drei Monate auslei- hen möchte. Nicola Henseler und ihr Teamsind selbst keineDesigner – die einzelnen Teile stammen von La- bels aus ganz Deutschland und kos- ten meist 100 Euro oder mehr. Ein normaler Preis, wenn es faire Mode sein soll. Fair mit Mensch und Umwelt Fair, das bedeutet für Nicola Hense- ler, dass alle Mitarbeiter, die an dem Produkt mitgewirkt haben, mit dem Existenzlohn vergütet wurden. „Denn in vielenLändern ist derMin- destlohn zu gering, um davon leben zu können.“DiemeistenKlamotten, die in den Päckchen von Fairnica landen, wurden in Europa produ- ziert. Auch an die Qualität der Klei- dung stellt die Hernerin hohe An- sprüche – so wurden 90 Prozent der Fairnica-Produkte aus Bio-Stoffen hergestellt. „Fair mit den Menschen und fair mit der Umwelt sollen die Produkte sein.“ Um neue Labels zu entdecken, fährt das Teamvon Fairnica zweimal im Jahr zur Fashion-Week nach Ber- lin. Dort gibt es einen Showroom speziell für „grüne“ Designer, die umweltfreundliche Mode anbieten. „Loyjoi“ besteche durch trendige Teile und gelte deshalb als H&Mder Öko-Labels, findet Henseler. Die Gründerin, die noch neu in der Mo- debranche ist, musste erst einmal umdenken: Im Juli wurden schon die Sommersachen für nächstes Jahr präsentiert und auch jetzt muss sie sich schon Gedanken für die Herbstmode 2020 machen. „Außerdem muss man bei fairen Labels so früh wie möglich mit der Planung beginnen, denn sie produ- zieren nur das, was bestellt wur- de.“ Die Zusammenstellung der ver- schiedenen Outfits überlässt die Unternehmerin lieber den Profis, zumBeispiel Bloggernund Influen- cern, die sich mit nachhaltiger Mo- de auskennen. Für die Herbstkap- seln hat sie sich die Modeexpertin- nen von „Fashionchangers“ und die Essener Journalistin Dominique van de Pol ins Boot geholt. Die Auswahl soll einemöglichst große Zielgruppe ansprechen, um in den Alltag jeder Kundin zu passen. Ab Ende September wird es im Online-Shop drei neue Kapseln ge- ben, auch fürMänner soll etwas da- bei sein. Während in der einen Kapsel die Farbe schwarz domi- niert, fällt die andere Kombina- tiondurchHerbsttöne inSenfgelb und Weinrot auf. Auch der Bestel- ler aus dem letzten Herbst kann noch ausgeliehen werden – eine Kapsel mit maritimem Streifenshirt und einem Rock, den man als Kleid und Schal tragen kann. Kreativer bei Wahl des Outfits werden Nicola Henseler freut sich über das Feedback ihrer Kunden: „Viele Mä- dels haben nichtsNeues gekauft und sind deutlich kreativer bei der Wahl ihrer Outfits geworden.“ Die Unter- nehmerin hofft, dass sie vieleweitere Frauen für eineminimalistischeGar- derobe begeistern kann. Wie man aus seinem eigenen Kleiderschrank einen „Capsule Wardrobe“ macht, erklärt sie in ihrem kostenlosen E- Book, das es im Online-Shop auf www.fairnica.com zum Download gibt. Dort finden Sie auch weitere Infos rund umdas Thema nach- haltige Mode sowie Fragen & Antworten zum Kapsel-Kon- zept. SERIE Heute: „Fairnica“ aus Herne Ich packe meine Kapsel: Mit dem Paket können Kunden kombinieren – auf Mietbasis. „Weiße Chucks!“ – bei der Frage, welches ihr absolutes Lieblingsteil ist, muss Nicola Henseler nicht lange nachden- ken: Sie würde niemals ihre weißen Chucks wegwerfen. Die hat sie nämlich bei ihrer Hochzeit vor fünf Jahren getragen, für die anschließende Party wurden ihre High Heels gegen die bequemen Sneaker getauscht. „Weil ich ein kurzes Hochzeitskleid hatte, konnte ich die Chucks natürlich nicht darunter verstecken. Deshalb haben sie passend zum Kleid noch ein paar hüb- sche Anstecker bekommen“, erinnert sich die 34-Jährige. Seitdem sind ihre Lieblingsschuhe nicht mehr aus ihrer Alltagsgarderobe weg- zudenken, egal ob im Büro oder zu einer Party. „Ich habe die auch schon mehrmals in die Waschmaschine geworfen. Die halten einfach ewig.“ MEIN LIEBLINGSTEIL Minimalismus für den Kleiderschrank Nicola Henseler sagt überfüllten Kleiderschränken den Kampf an: In ihrem Online-Shop „Fairnica“ kann man Klamotten ausleihen statt kaufen. Die Hernerin verrät, warum eine „Capsule Wardrobe“ im Trend ist Anzeige am Sonntag WREG3_G MEIN SONNTAG Sonntag, 22. September 2019 Unser Tipp: Interessante Immobilienangebote aus der Region Brilon IMMOBILIEN Ansprechpartner: Willi Jakobi willi.jakobi@vb·bbs·immo.de 59929 Brilon · Bahnhofstraße 18 · Tel. (0 29 61) 796312 · Fax 796201 www.vb-bbs.de Weitere Angebote unter www.vb-bbs.de Volksbank BBS Immobilien GmbH » Mein Makler in der Region « Wohnen im Sauerland Brilon Einfamilienhaus mit großer Garage in ruhiger Wohnlage. 175 m² Wohnfläche, sechs Zimmer, Küche, Diele, zwei Bäder, Gäste-WC und Kellerräume. EBA, Strom, 1968, 115 kWh/m²a, D. Kaufpreis: € 229.000,00 + 3,57% Käuferprovision Einfamilienhaus mit parkähnlichem Grundstück in interessanter Wohnlage. 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