Hamburger Abendblatt | Nord-Ost-See

Watt satt, Küstenkultur pur – und schlafen unterm Sternenhimmel im Strandkorb TEXT: JAN HAARMEYER In einem begehbaren Ruderhaus können Kinder Kapitän sein und bis nach Helgo- land schippern. Ein Kurzhörspiel lässt die Gefahren der Krabbenfischerei lebendig werden. Ein Bootssteg lädt zum Ausru- hen, in einem Filmraum gibt es bewegte Bilder über die Sturmflut 1962, die Watt- vermessung oder Büsum gestern und heute. Per Knopfdruck kann man sich eine Dia-Schau über das Wattenlaufen und die Bademode von 1895 ansehen, und über Kopfhörer gibt es Musik von der Kurkapelle. Im Außenbereich des Muse- ums liegt der Spiegelkutter „Eleonore Jo- hanna“ aus dem Jahre 1920. museum am meer, Am Fischereihafen 19, 25761 Büsum, Telefon: 04834/6734, Öffnungszeiten 1. März–8. November 2020, Mo–Fr 11–17 Uhr, Sa 13–17 Uhr, So 11–17 Uhr. Eintritt: Kinder ab 6 Jah- ren 1 Euro, Erwachsene 3 Euro, Familien 5 Euro. www.museum-am-meer.de Das perfekte Essen Der Fisch ist frisch, die Bratkartoffeln sind kross, die Portionen groß, der Gur- kensalat ist lecker, das Flens kommt aus der Flasche, die Bedienung ist auch bei Hochbetrieb herzlich, die Atmosphäre urig: Im „Klabautermann“ kann man sich zu vernünftigen Preisen wirklich „satt“ essen, egal ob man nun Scholle, Lachs, Heringe oder Tintenfischringe bestellt hat. Die Gäste werden rechtzeitig gefragt, ob es noch mehr sein darf. Zu empfehlen ist die Krabbensuppe oder der Störtebe- ker-Teller, es gibt auch tolle Kinderteller. Und wer nicht so genau weiß, was es ei- gentlich mit dem Klabautermann, diesem geheimnisvollen Schiffsgeist, auf sich hat, der findet in der Speisekarte die Er- klärung. Nicht wenige halten das gemüt- liche Lokal mit einigen Außenplätzen im Ortskern für eines der besten Fischres- taurants in Büsum. Klabautermann , Hohenzollernstraße 15, 25761, Telefon 04834 7320167. Öffnungszeiten Mo–So 11–21 Uhr. Das besondere Erlebnis Am 8. August 1900 bat der Hamburger Badegast Rehder eine örtliche Straßen- V om Fischerdorf über den Kurort zur mo- dernen Urlaubsdestination – so lässt sich in aller Kürze die knapp 900 Jahre alte Geschichte Büsums und die Wandlung dieses ganz besonderen Ortes an der Nordsee beschreiben. Hier, in der Heimat der Krabbenfischer, kann man auf dem Meeresboden spazieren gehen. Dank mil- lionenschwerer Investitionen in Hotels und familienfreundliche Küstenanlagen lockt das „Tor zum Weltnaturerbe“ Jahr für Jahr mehr Touristen an. Der Spaziergang Sie ist knapp drei Kilometer lang, ver- schlang 15 Millionen Euro und entstand in einer Bauzeit von zwei Jahren: Als die neue Büsumer Promenade im März 2015 eröffnet wurde, kamen viele aus dem Staunen nicht heraus. Ganz viel Platz zum Flanieren mit und ohne Bol- lerwagen, neue Sitzgelegenheiten in strahlendem Weiß, die Zugänge für die Watt-Tribüne und hinunter ans Wasser (wenn es denn da ist!) wurden barriere- frei gestaltet. Es gibt zahlreiche Schilder und Wegweiser mit Informationen über Ebbe und Flut oder das Watt, in den Bo- den eingelassene Leuchten erleichtern den Weg in der Dämmerung. So wird der Spaziergang vom Zentrum Büsums zur Familienlagune zum reinsten Vergnügen. Das Kulturerlebnis Das „museum am meer“ wurde 2001 er- öffnet. Es bietet den Besuchern einen wunderbaren Einblick in den Alltag der Küstenfischer, in die Krabbenverarbei- tung und in die Entwicklung des Touris- mus in Büsum seit 1837. Wie funktioniert eine Krabbensiebanlage? Wie wurde Büsum zum beliebten Nordsee-Heilbad? Die Möwen machen es sich auf einem der Wellenbrecher vor Büsum bequem. Foto: imago images/ Panthermedia 8 Nord? Ost? See!

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