Berliner Morgenpost | Dossier Europäische Königshäuser

14 EUROPÄISCHE KÖNIGSHÄUSER HOFFNUNGSTRÄGER IM HAUSE CAMBRIDGE Der zehnte Hochzeitstag der beiden im April 2021 fiel in eine schwierige Zeit. Neben der Corona-Pandemie, die das Vereinigte Königreich 2021 besonders hart traf, trauerten die Royals um Prinzgemahl Philip, der im Alter von 99 Jahren gestorben ist. Sie sind die Hoffnungsträger des britischen Königshauses: Skandalfrei und beliebt stehen Prinz William, 39, und seine Frau Herzogin Kate, 39, wie wenige Royals für den Wandel hin zu einer modernen Monarchie. Es gibt wohl nicht wenige Royals-Fans, die sich wünschen, dass William direkt zum König gekrönt wird, wenn seine Großmutter Elizabeth II, 95, irgendwann einmal stirbt. Dass diese Zeit für den Herzog von Cambridge, wie der of- fizielle Titel lautet, näherrückt, macht der Tod seines Groß- vaters Prinz Philip deutlich. Im April 2021 feierten Prinz William und Herzogin Kate ihre Rosenhochzeit. Es waren gute Nachrichten für das Kö- nigshaus, denn kurz nach der Trauerfeier für Prinz Philip war der Jahrestag ein Zeichen, dass das Leben weitergeht – und eine Erinnerung an die Trauung in der Kathedrale Westminster Abbey. Von diesem 29. April 2011 sind noch viele Bilder im Kopf. Kates atembe- raubendes Kleid, ihre Schwester Pippa Middleton als Brautjungfer im figurbe- tonten Dress, der blaue Himmel und ein lächelnder William in roter Parade- uniform. Und natürlich der öffentliche Kuss des frischgebackenen Ehepaares auf dem Balkon des Buckingham-Pa- lasts, von Milliarden Menschen an den Bildschirmen er- wartet und erhofft. Es sei eine richtige Märchenhochzeit gewesen, sagte Seyi Obakin, Chef der Wohltätigkeitsorganisation Centrepoint und damals unter den Gästen, dem „Daily Mirror“. „Man konnte die Aufregung des Tages in ihren Gesichtern sehen – und in seinem Gesicht den Stolz, dass er (…) jemanden heiratet, den er wirklich liebt.“ Drei Kinder haben Kate und William mittlerweile. Nur selten sieht man die jüngere Schwester von Irgendwann-einmal-König Prinz George, 8, in der Öffentlichkeit. Zurück zur Rosenhochzeit: „Kate und die Queen verstehen sich fantastisch“, sagt Royal-Experte Duncan Larcombe. „Kate schafft es, das Gleichgewicht zu halten zwischen der Verbeugung vor ihr als Oberhaupt der königlichen Familie in der Öffentlichkeit sowie der Möglichkeit, sich bei ihr als Urgroßmutter ihrer Kinder zu melden.“ Catherine Middle- ton, so ihr bürgerlicher Name, fällt seit Jahren mit vollem Einsatz für die „Firma“ auf, wie die Royals sich angeblich auch mal selbst nennen. William seinerseits hat Betätigungsfelder gefunden. In sei- ner Rolle als Präsident des englischen Fußballverbands FA kritisierte er z. B. die Idee einer geschlossenen Super League. Darüber hinaus engagiert er sich gemeinsam mit Naturfilmer David Attenborough für die Umwelt und tritt damit in die Fußstapfen seines Vaters Charles. Auch die psychische Gesundheit ist ihm wichtig, zu diesem Thema sprach er u. a. schon auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Dargestellt werden die Herzogin und der Prinz oft als ganz normale Leute. In bodenständiger Kleidung besuchte das Paar kurz vor seinem Hochzeitstag eine Lammfarm in Durham und scheute sich nicht, in den Traktor zu steigen oder auf Strohballen Platz zu nehmen. Und: „Zu Hause sind sie einfach nur William und Kate“, schwärmt das Magazin „People“. „Er bereitet Tee für die Gäste, sie serviert vielleicht Enchiladas.“ Die Hoffnungen der Royals-Fans werden sich aber nicht so bald erfüllen: Bis William den Thron besteigt, wird es noch dauern. Denn dass sein Vater Charles nach Jahrzehnten in Wartestellung auf die Krone verzichtet, halten Königshaus- Beobachter für höchst unwahrscheinlich. ES SEI EINE RICHTIGE MÄRCHENHOCHZEIT GEWESEN, MAN KONNTE DIE AUFREGUNG DES TAGES IN IHREN GESICHTERN SEHEN…

RkJQdWJsaXNoZXIy MjExNDA4