10 SCHALKES TRIUMPH IM UEFA-POKAL VOR 25 JAHREN Es herrscht eine irre Stimmung an diesem verregneten Mai-Abend, Ausnahmezustand im Gelsenkirchener Parkstadion. 56.824 Zuschauer, mehr sind nicht zugelassen, erleben das Hinspiel des Finales. Mancher kann es kaum glauben: Die kleinen Schalker, denen erst 1991 der Wiederaufstieg in die Erste Liga gelungen war, gegen das übergroße Inter. Underdog. Krasser Außenseiter. Es gibt keine Chance – also lasst sie uns doch nutzen, denken sich ein paar tollkühne Optimisten. Tatsächlich ist die Ausgangsposition in vielerlei Hinsicht – lausig. Ohne etatmäßigen Stürmer treten die Blauen an: Mulder fällt mit Kreuzbandriss aus, Max, trotz Bänderriss, sitzt nach BlitzHeilung immerhin auf der Bank. Wilmots (spielt lieber hinter den Spitzen) und Latal springen als Notstürmer in die Bresche. Und dann ist da noch der bemerkenswerte Umstand, dass elf (!) von elf Spielern gelbvorbelastet sind. Jede weitere Verwarnung würde eine Sperre im entscheidenden Rückspiel bedeuten. So spielen die Platzherren wie üblich mit großer Leidenschaft, aber doch kontrolliert. Vor allem Olaf Thon legt ein Laufpensum hin, das seinesgleichen sucht. Weil auch die abgeklärten Mailänder (mit der 33-jährigen VerteiWILMOTS‘ KNALLER MACHT DEN UNTERSCHIED Eine Hand am Pott: Beim Final-Hinspiel trifft der Belgier aus 25 Metern. Und die Null steht auch Foto: Imago Nach seinen Volltreffer in der 70. Minute dreht Marc Wilmots jubelnd ab.
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