Berliner Morgenpost | Dossier | Berlin mit dem Rad

14 BERLIN MIT DEM RAD Die Berliner Polizei bietet ferner die kostenlose Registrierung an. Dabei werden etwa Hersteller, Farbe und Rahmennummer des Fahrrads sowie die Daten des Besitzers gespeichert. Wird es gestohlen, „kann es bei Auffinden leicht zugeordnet werden“, heißt es. Termine zur Registrierung sind mit Ort auf der Internetseite der Berliner Polizei einsehbar. Außerdem wird deutlich sichtbar ein Aufkleber angebracht. Die polizeiliche Registrierung sei durchaus sinnvoll und der Aufkleber könne abschreckend auf Diebe wirken, sagt ADFC-Experte Huhn. Dennoch kann die Polizei erst tätig werden, wenn nach einem Diebstahl Anzeige erstattet und der Verlust entsprechend in der Datenbank vermerkt wurde. „Wir empfehlen daher alternativ oder zusätzlich eine Codierung, bei der die Nummer in den Rahmen graviert wird.“ Das erschwert den Weiterverkauf. Anhand dieses individuellen Codes, bestehend unter anderem aus Initialen und Anschrift, können ferner auch Räder, die noch nicht als gestohlen gemeldet wurden, etwa auf dem Flohmarkt identifiziert werden. Auch wenn eine Anzeige bei der Polizei in den meisten Fällen nicht dazu führt, dass man sein Rad zurückbekommt, ist sie Voraussetzung dafür, dass die Versicherung zahlt. Für den Einbruchdiebstahl aus den eigenen vier Wänden oder aus dem Keller kommt dabei meist die Hausratversicherung auf. „Man sollte aber überprüfen, in welcher Höhe das Rad mitversichert ist und ob dessen Kosten damit gedeckt sind“, sagt Anett Fajerski, Versicherungsberaterin bei der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB). In der Regel seien es zwischen einem bis zehn Prozent des versicherten Hausratswerts – also bei 50.000 Euro zwischen 500 und 5000 Euro. Manchmal werden diese Summen durch feste Höchstbeträge beschränkt. Versicherungskosten sind in der Stadt meist höher Manche Hausratversicherungen zahlen nur beim Einbruchdiebstahl, andere auch dann, wenn das Rad auf der Straße gestohlen wird. Sollte dem nicht so sein, wird das meist als Zusatzversicherung angeboten. Man kann allerdings auch unabhängig davon eine Fahrradversicherung abschließen. Die Kosten schlagen laut VZB-Expertin Fajerski mit jährlich zwischen 30 und 150 Euro zu Buche und seien neben der Versicherungssumme nicht zuletzt auch vom Ort und der Diebstahlswahrscheinlichkeit abhängig. Die ist in Berlin deutlich höher als auf dem Land.Mehrere kommerzielle wie nicht kommerzielle Anbieter stellen entsprechende Tarifvergleiche bereit. Auch Fajerski verweist dabei auf die Stiftung Warentest, die sich dem Thema erst im vergangenen Jahr widmete. Dabei sollte man nicht nur auf den Preis schauen. „Man sollte etwa schauen, ob es eine Selbstbeteiligung gibt und ob der Zeit- oder der Neuwert erstattet wird“, so Fajerski. Wer sein Rad mit in den Urlaub nehmen will, könne ferner prüfen, ob der Versicherungsschutz auch im Ausland gilt. Manche Versicherungen decken außerdem den Diebstahl bestimmter Teile wie Vorderrad und Sattel oder Vandalismus, Unfallschäden sowie Pannenhilfe ab. Wichtig sei allerdings, dass man sich an die sogenannten Obliegenheiten hält – also die Bedingungen, die zu erfüllen sind, damit die Versicherung nach Diebstahl auch zahlt, so die VZBExpertin weiter. Eine davon sei etwa, dass die Anzeige bei der Polizei unverzüglich erfolgt und nicht erst mehrere Tage oder Wochen später. Obligatorisch sei außerdem, dass das Rad immer angeschlossen wird. „Manche Versicherungen geben auch spezielle Fahrradschlösser vor“, sagt Fajerski. Je teurer das Rad ist, umso mehr lohne sich der Blick in die Vertragsbedingungen. Wichtig: Versicherer benötigen Unterlagen zu dem versicherten Rad. Aus diesen müssen der Hersteller, die Marke sowie die Rahmennummer hervorgehen. Sonst gibt es kein Geld. Grafik: BM Infografik

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