Berliner Morgenpost | Dossier | Berlin mit dem Rad

15 BERLIN MIT DEM RAD Kaum etwas ist ärgerlicher, als in den Keller zu kommen oder ein Geschäft zu verlassen und das Fahrrad ist weg. Selbst bei ausreichendem Versicherungsschutz kommt jetzt erstmal Papierkram auf einen zu. Und vielleicht hat man das Gefährt ja liebgewonnen. Dann ist der einzige Trost womöglich, dass jedes Jahr Tausende dieses Schicksal teilen. Denn Zweiräder sind beliebtes Diebesgut. In Berlin wurden im vergangenen Jahr 25.438 Fälle erfasst – etwas weniger als ein Jahr zuvor (27.588). Hochgerechnet auf 100.000 Einwohnende schlugen die Diebe 2020 am häufigsten in Friedrichshain-Kreuzberg (1321) zu, gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf (951) und Pankow (943). Für 2021 liegen diese detaillierten Zahlen noch nicht vor. DER SCHWERE KAMPF GEGEN FAHRRADDIEBE Dabei ist von einer hohen Dunkelziffer nicht angezeigter Fälle auszugehen. Der jährliche Schaden wird auf 20 Millionen Euro geschätzt, die Aufklärungsquote liegt bei gerade einmal 4,7 Prozent. Entsprechend könne man wenig über die Täter sagen, heißt es von der Berliner Polizei. Neben Drogensüchtigen würden mitunter reisende Täter, zumeist aus Osteuropa, in Erscheinung treten. Seit August 2021 wurde das Delikt „Fahrraddiebstahl“ von den Strafverfolgungsbehörden zum Teil als Phänomen der organisierten Kriminalität eingestuft. Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hat Fahrraddieben zuletzt den Kampf angesagt. Kritiker monieren aber, dass sie dabei inhaltlich vage blieb. Zweiräder sind beliebtes Diebesgut. Der jährliche Schaden wird auf 20 Millionen Euro geschätzt. Foto: iStock

RkJQdWJsaXNoZXIy MjExNDA4