NRZ | Dossier | Nachhaltig leben

6 Foto: XX Text: Christopher Onkelbach Dortmund Hitzestress, Trockenheit, Luftverschmutzung, Starkregen, Lärm und Verkehr – Ballungsräume wie das Ruhrgebiet stehen im Klimawandel vor ganz besonderen Herausforderungen. Wie bereitet sich die Region darauf vor? Kommen die nötigen Anpassungsschritte schnell genug? Kann ein solcher Ballungsraum überhaupt nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit organisiert werden? Christopher Onkelbach sprach mit Mark Fleischhauer, Experte für Klimawandel und Raumplanung sowie nachhaltige Regional- und Stadtentwicklung an der TU Dortmund. Der Begriff der Nachhaltigkeit besagt, dass man nur so viel Ressourcen verbrauchen soll, wie sich von selbst wieder erneuern. Kann das Ruhrgebiet nach dieser Maxime funktionieren? Mark Fleischhauer: So wie man das Prinzip der Nachhaltigkeit aus der Forstwirtschaft kennt, ist es sicher nicht eins zu eins auf die Region zu übertragen. Aber es gilt grundsätzlich auch und gerade für diese Region. Wir haben hier in den letzten 200 Jahren deutlich mehr Ressourcen verbraucht als es Mensch und Umwelt gutgetan hat, wenn man es nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet. Wie kann sich das Revier dem Ideal annähern? In den letzten Jahren ist in dieser Beziehung schon viel passiert. Etwa beim Thema Flächenrecycling oder Renaturierung, ich denke etwa an den Emscher-Umbau. Handlungsfelder sind die Versiegelung von Freiflächen, die möglichst gering bleiben sollte. Zudem hat die Industrie riesige Brachen hinterlassen, die sich für Renaturierung oder Wohnbebauung eignen. In Siedlungsräumen gibt es große Einsparpotenziale im Verkehrsbereich oder bei der Gebäudesanierung. Ein weiteres Thema ist die Energie. Dr. Mark Fleischhauer, TU Dortmund, Standort Raumplanung. RUHRGEBIET IM KLIMASTRESS: „WIR BRAUCHEN MUTIGE LÖSUNGEN“ Foto: Ralf Rottmann/ Funke Foto Services NACHHALTIGKEIT

RkJQdWJsaXNoZXIy MjExNDA4