23 A45-BRÜCKE Lüdenscheid Die marode Rahmedetalbrücke der Sauerlandlinie wird nie wieder für den Pkw-Verkehr freigegeben. Das 53 Jahre alte Bauwerk ist derart stark beschädigt, dass eine Sanierung nicht sinnvoll ist, teilte die Autobahn GmbH mit. „Diese Brücke wird nie wieder befahren werden, weder von Lkw noch von Pkw“, sagte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Autobahn-Niederlassung Westfalen. Damit bleibt die A45 bei Lüdenscheid mehrere Jahre bis zur Fertigstellung eines Neubaus komplett gesperrt. Ursprünglich war geplant, die Brücke innerhalb von drei bis vier Monaten soweit herzurichten, dass sie zumindest von Fahrzeugen bis zu einem Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen wieder befahren werden könnte. Nun hätten neue statische Berechnungen ergeben, „dass wir die Brücke nicht ertüchtigen können“, sagte Sauerwein-Braksiek. Demnach haben sich die Beulen in den Blechen des Hauptträgers vergrößert, zudem sind erhebliche Korrosionsschäden und Risse an Stahlträgern aufgetreten. Ziel müsse es nun sein, die Brücke möglichst schnell zu sprengen oder abzureißen. Ob eine Sprengung machbar sei, werde geprüft. Falls nicht, müsse die Brücke mittels eines unterhalb aufgestellten Gerüsts abgebaut werden. Das sei sehr zeitaufwendig. Zwar sei das Bauwerk nicht einsturzgefährdet, weil kein Verkehr rollt, Baufahrzeuge dürften es allerdings nicht befahren. „Die neuen Erkenntnisse erhöhen den Druck auf die Verantwortlichen, den Neubau der Brücke deutlich zu beschleunigen“, sagte Marco Voge (CDU), Landrat des Märkischen Kreises, dieser Zeitung. Für die betroffenen Anwohner und die Wirtschaft in der Region, die seit der Sperrung der Autobahn Anfang Dezember unter dem Umleitungsverkehr leiden, sei die Nachricht eine Katastrophe. Die erneute Hiobsbotschaft hat möglicherweise einen positiven Nebenaspekt: Wenn die Brücke gesprengt oder zurückgebaut würde, könnte das den Neubau beschleunigen. Die Autobahn GmbH geht von einer Neubauzeit von mindestens fünf Jahren aus. Wirtschaft und Politik fordern zwei Jahre. Für dieses Tempo müsste allerdings das Planungsrecht geändert werden. Das Planfeststellungsverfahren und die Umweltverträglichkeitsprüfung müssten drastisch verkürzt werden oder komplett entfallen. Sauerwein-Braksiek betonte erneut, dass sie eine Bauzeit von zwei Jahren für unrealistisch hält. Außer den Baugrunduntersuchungen stünden dem unter anderem EU-weite Ausschreibungen, planungsrechtliche Auflagen und die nicht feststehende Dauer des Abrisses im Weg. „Unser Ziel bleibt fünf Jahre. Dann hätten wir schon eine Rekordzeit erreicht“, sagte sie. Foto: Ralf Rottmann/ Funke Foto Services
RkJQdWJsaXNoZXIy MjExNDA4