BZV | Dossier | Abenteuer Camping

Campingplätze sind mehr als Stellflä�en für Wohnwagen und Zelt mit Stromans�luss, Abfallcontainer und Dus�häus�en. Wie man das beste Outdoor-Urlaubsdomizil für seine Vorlieben findet, steht hier. Text: Gabriele Beautemps, Jan Bruns CAMPING WELCHER D er Ursprung des Campings liegt in den Anfängen des 20. Jahrhunderts – zu einer Zeit, als „Urlaub“ für die meisten ohnehin no� ein Fremdwort war. Do� mit wa�- sendem Wohlstand entwi�elte si� die Idee, freie Zeit zur Erholung zu nutzen, und es lag nahe, diese Erholung an der fris�en Luft in der Natur zu su�en. Camping – früher: „Kampieren“ – wurde zu einer „Wo�enendbewegung“, denn diese minimalistis�e Kombination aus Zelt und Lagerfeuer ermögli�te Naturerleben und Erholung zu minimalen Kosten. Von Iglo-Zelt bis Luxus-Caravan 100 Jahr später sieht die Welt anders aus. Wildes Camping ist in Deuts�land verboten, Campingplätze bieten dafür „Überna�tung außerhalb von Gebäuden“ in nahezu allen Formen an, vom puristis�en Naturcamping imZelt bis hin zum vollausgestatteten Luxus-Caravan – und allem dazwis�en. Dass si� viele Campingplätze darauf eingestellt haben, ist da ni�t verwunderli�. Do� wie si� die einzelnen Plätze unters�eiden und wel�em Typus man selbst am ehesten zuneigt, ist gerade Einsteigern oft unklar. IMTEST stellt se�s Campingplatz-Typen vor. Auf vielen Sport-Campingplätzen trifft sich auch bevorzugt die jeweilige „Szene“. Die Stimmung ist locker-leger und geprägt von sportlichen Fachsimpeleien. Auf vielen Plätzen können „Hobby-Sportler“ aber auch einfach mal verschiedene Sportarten ausprobieren. Lage: Campingplätze für Sportler liegen meist direkt am Revier, etwa am Surferstrand oder in der Nähe guter Trekking-Trails. Ausstattung: Sportcampings arbeiten oft mit örtlichen Anbietern zusammen. Je nach Sportart gibt es aber auch eigene Sportstätten – von Reithallen über Kletterwände oder Schwimmbecken ist fast alles möglich Preisspanne: Sportcamping gehört eher zur oberen Preisklasse. 100 Euro am Tag für zwei Erwachsene und ein Kind sind eher üblich, und zwar ohne gebuchte Sportkurse. SPORTLER Die Freiheit, die ein Campingurlaub bietet, ist für Kinder ideal. Sie finden auf Campingplätzen im Nu Freunde zum Spielen. Familiencampingplätze punkten zusätzlich mit tollen Angeboten für Kinder, auch abseits vom einfachen Spielplatz. Lage: Sicherheit ist entscheidend. Auf zu großen Plätzen verliert man leicht die Orientierung. Perfekt ist es, wenn die einzelnen Abschnitte mit Symbolen gekennzeichnet sind. Ausstattung: Am Zustand des Spielplatzes lässt sich Kinderfreundlichkeit fast direkt ablesen. Noch besser sind Zusatzaktivitäten wie Bastel- oder Theatergruppen. Faustregel: Je weiter man nach Süden kommt, desto üppiger wird das Spaßbad-Angebot Preisspanne: Oft zahlen Kleinkinder gar nichts. Bis zwölf kostet es zwischen 7 und 9 Euro, danach gilt oft der Erwachsenentarif. FAMILIE Naturcampingplätze sind nicht offiziell kategorisiert, man kann sich nicht an Sternen orientieren. Manche Plätze führen Naturcamping im Namen, doch auch hier sollte man genau hinschauen, ob sie den eigenen Vorstellungen entsprechen. Lage: Direkt am Wasser, im Wald, mit freier Sicht aufs Feld oder in die Berge. Naturcamping liegen oft weiter draußen, auch Geschäfte und Lokale sind somit weiter entfernt. Ausstattung: Viele Naturcampingplätze sind einfach ausgestattet. Pools, Restaurants oder Animation gibt es nicht, das Nötigste fürs Frühstück gibt es an der Anmeldung. Strom und Wasser finden sich oft nicht direkt am Stellplatz. Preisspanne: Wenig Infrastruktur, günstiger Preis: Um die 20 Euro pro Paar sind möglich. Dafür kostet die warme Dusche extra. NATURLIEBHABER RATGEBER IMTEST.CAMPING 2022 22

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