BZV | Dossier | Abenteuer Camping

25 IMTEST.CAMPING 2022 Fahrtantritt aber bitte nicht vergessen! Solche Radkrallen (siehe Bild unten) bietet etwa die Firma Costway zum Preis von 57 Euro an. Das dritte dieser preisgünstigen, rein mechanischen Sicherungsmittel ist die Lenkradkralle. Grell lackiert und gut sichtbar in das Lenkrad des Wohnmobils montiert, bedeutet sie potenziellen Dieben unmissverständlich: „Ich koste Zeit”. Denn Zeit ist das, was Diebe und Einbrecher nicht haben, denn die Gefahr, entdeckt zu werden, steigt von Minute zu Minute. Insofern muss ein Diebstahlschutz auch grundsätzlich nicht unüberwindbar sein, wohl aber zeitraubend und arbeitsintensiv. Lenkradkrallen gibt es unter anderem bei Limora ab 19 Euro. Über einen elektronischen Diebstahlschutz verfügen neuere Reisemobile hingegen bereits ab Werk: die wie beim Pkw vorgeschriebene Wegfahrsperre. Darüber hinaus bieten viele Wohnmobil-Hersteller gegen Aufpreis eine Alarmanlage. Nachrüsten lassen sich ferner GPS-Tracker zur Fahrzeugortung, etwa den World Track WT-200, der bei CamperGold für 182 Euro zu beziehen ist. Die zugehörigen Aufkleber warnen potenzielle Diebe, dass das Reisemobil jederzeit geortet werden kann. SICHERHEITSFAKTOR STELLPLATZ Sicheres Campen beginnt schon mit der Wahl des richtigen Stellplatzes. Während sich der Urlaub mit dem Wohnanhänger meist auf einem vergleichsweise beschaulichen Campingplatz abspielt (wo es auch zu kleineren Diebstählen kommen kann), schätzen Wohnmobilisten ganz besonders die Freiheit und Unabhängigkeit ihres motorisierten Zuhauses, inklusive der Möglichkeit, spontan dort zu übernachten, wo es einem gefällt. Ungeachtet der europaweit sehr unterschiedlichen gesetzlichen Bestimmungen zum „Wildcampen” (in Deutschland ist einmaliges Übernachten abseits von Camping- oder Wohnmobilstellplätzen zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit erlaubt) kann das gefährlich werden. Denn je abgelegener der Ort, desto länger dauert es, bis Hilfe kommt. Das wissen auch Kriminelle, die bestenfalls „nur” die Fahrräder am Heck des Campers klauen, ohne dass die Urlauber davon etwas mitbekommen. Oder aber schlimmstenfalls nicht davor zurückschrecken, in das Wohnmobil einzubrechen, während man darin schläft – eine entbehrliche Erfahrung. Auch in Deutschland kommt das öfter vor, häufig auf Rast- oder Parkplätzen. Die Täter sind dann meist schnell auf der Autobahn und über alle Berge. Höhere Sicherheit verspricht daher die Reise mit anderen Gleichgesinnten und mehreren Wohnmobilen oder Caravans – viele Augen und Ohren sind immer besser. Zudem lassen sich mehrere Fahrzeuge strategisch parken: Genügend Gefährte vorausgesetzt, lässt sich etwa eine Wagenburg in Dreieck-, Quadrat- oder Kreisform bilden. Alternativ wird sich gegenseitig „zugeparkt”, sodass potenzielle Diebe zumindest einige Fahrzeuge gar nicht entwenden könnten. SICHERUNG DES ZUBEHÖRS FAHRRÄDER, ETC. Auch alles, was außen am Wohnmobil oder Caravan angebracht ist, kann grundsätzlich gestohlen werden. Fahrräder am Heck sollten also mit soliden Schlössern gesichert sein, eine eventuell vorhandene Leiter nicht ohne Weiteres begehbar sein, da sonst die Satellitenschüssel schnell gestohlen ist. Ferner sollten natürlich auch alle Serviceklappen von außen gesichert sein. SICHERHEIT AN BORD: FEUERLÖSCHER, RAUCHMELDER UND CO. Neben der Diebstahlsicherung ist freilich auch die Sicherheit an Bord wichtig. Neben dem fast schon obligatorischen Rauchmelder sollte in jedem Fall auch ein Feuerlöscher an Bord sein. Hier bietet sich der platzsparende, nur 550 Gramm schwere E-Jet-Feuerlöscher an, der per Aerosol auf Kaliumbasis rückstandsfrei löscht. Empfehlenswertes Sicherheitszubehör ist auch der Gaswarner, der sich entweder per Batterie oder vom Bordnetz speisen lässt. Ein Gaswarner schlägt an, wenn aus der Gasanlage des Fahrzeugs Butan oder Propan austritt und wenn Kohlenmonoxid oder auch Narkosegase in Wohnmobil oder Caravan eindringt. Im Gegensatz zum an der Decke angebrachten Rauchmelder ist der Gaswarner bodennah montiert. KLEINE ALARMANLAGE FÜR UNTERWEGS Eine Alarmanlage zum Nachrüsten für Wohnmobil wie Caravan ist der Bosch Spexor (Bild unten) zum Preis von rund 230 Euro. Laut Hersteller bietet der Spexor Einbruchserkennung, Luftqualitätsmessung, Temperaturalarm und Gaserkennung in einem. Im zwölf Zentimeter großen Gehäuse sind lernfähige Sensoren untergebracht, per Software-Updates können weitere Funktionen aktiviert werden. Dank integriertem Mobilfunk und langlebigem Akku lässt sich das Gerät per Smartphone überall als Bewegungsmelder mit Alarm einsetzen. FAZIT Der Markt bietet eine Fülle an Sicherheitszubehör für jeden Geldbeutel. Schon die sehr preisgünstigen Lenkrad- oder Radkrallen sorgen für wirksamen Diebstahlschutz. Wer mehr investieren kann, sichert sein Gefährt per GPS-Tracker und Smartphone-gesteuertem Hightech-Alarmgerät. In jedem Fall gilt: Wer vorsorgt, schläft besser. Fotos: Getty Images, Hersteller, Daniel James/Unsplash Sicherheit beginnt natürlich zuerst beim Stellplatz – allzu abgelegen ist zwar idyllisch, spielt Kriminellen aber in die Karten.

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