OTZ | Dossier | Abenteuer Camping

28 IMTEST.CAMPING 2022 FAMILIENZELTE in einem Rutsch aufgeblasen. Hier kamen die Tester schon etwas aus der Puste. Vor dem Aufpumpen der Gestänge wird der Zeltboden bei allen Kandidaten mit Heringen am Untergrund befestigt. Nachdem das Gestänge mit Luft gefüllt ist, muss das Zelt nur noch abgespannt werden, und schon ist der Aufbau Geschichte. Aber genau hier zeigen sich teils deutliche Unterschiede. Während etwa der Aufbau der Zelte von Frilufts, Skandika und Berger nahezu intuitiv vonstattengingen, musste beim Qeedo und auch beim Outwell die Bedienungsanleitung öfters zurate gezogen werden. Wie lief der Test ab? Gleich sieben Testredakteure waren mit von der Partie. Schließlich galt es nicht nur, die sechs Familienzelte aufzubauen. Sie wurden imDetail von außen und innen bewertet – wofür mehrere Meinungen vonnöten sind. Und schließlich galt es auch, in jedem Zelt eine Nacht zu verbringen. Die Verhältnisse dafür waren ideal: Während des Aufbaus strahlte die Sonne auf die Zelte. So ließ sich parallel zum Aufbau die Temperaturentwicklung in den Zelten am eigenen Leib „erfühlen“ und miteinander vergleichen. Rechtzeitig zum Bezug der Zelte fing es dann an kräftig und ausdauernd zu stürmen, und anschließend prasselte noch die ganze Nacht über starker Regen auf die Zelte – perfekt um die Wind- und Wetterbeständigkeit der Familienzelte in der Praxis zu testen. Den dafür angesetzten 20-minütigen Berieselungstest übernahm also die Natur. Wie regensicher sind die Zelte? Alle Zelte haben eine wasserdichte Bodenwanne. Eindringende Feuchtigkeit von unten ließ sich bei keinem der Kandidaten im Test beobachten. Ob die Zeltwände gegen Regen geschützt sind, lässt sich auch anhand der Angabe zur Wassersäule ermitteln. Diese gibt den maximalen Sehen Sie sich selbst im Zelt um: Die QR-Codes ab Seite 16 führen zu einer Rundumsicht aller Zelte. Auf demweißen Boden des Quechua-Zeltes wird Dreck schnell sichtbar. Da hilft nur regelmäßiges Fegen. Ohne passendes Zubehör kann der Campingausflug schnell zum Reinfall werden. IMTEST verrät, was mit dabei sein muss. ERSTE HILFE BEIM AUFBAU GUMMI HAMMER Moscatelli Campinghammer mit Heringsauszieher Dank eines Metallgewichts im Hammerkopf lässt sich die Stärke des Schlages beim Einsetzen von Heringen erhöhen. Per Stahlhaken am Ende des Griffs lassen sich Heringe aus dem Boden einfach wieder herausziehen. Preis: 12,90 Euro. Infos: www.amazon.de FLICKSET Kleiber 43085 Flick + fertig Der selbstklebende Nylon-Ausbesserungsflicken deckt Risse und Löcher auf einer Fläche von 25 x 5,8 cm (145 cm²) ab. Dank des sehr dünnen Materials eignet sich der Flicken auch gut zum Abkleben an Kanten. In diversen Farben erhältlich – wie Gelb, Oliv oder Blau. Preis: 4 Euro. Infos: www.amazon.de HERINGS SET HIKEMANZeltheringe aus Aluminiumlegierung mit Kordelzug Die 20 Zeltheringe aus dem Set sind aus einer hochfesten Aluminium-Legierung gefertigt und wiegen nur 13 g pro Zelthering. Die Y-förmigen Heringe halten fest und sicher in den unterschiedlichsten Böden. Preis: 13,99 Euro. Infos: www.amazon.de Wasserdruck an, den ein Zeltstoff verkraftet. Als wasserdicht gilt ein Zelt, wenn das Außenzelt mindestens 2.000-mmWassersäule hat. Den höchsten Wasserdruck im Test hält das Outwell-Zelt mit einer Wassersäule von 6.000 mm aus, den niedrigsten Wert nennt Decathlon für das Quechua-Zelt mit 2.000 Millimeter. Auch nach dem Dauerregen am Testtag drang kein Regen in die Zelte ein. Dass die Innenwände morgens nach Dauerregen und Übernachten (Kondenswasser) aber etwas feucht sind, ist nicht ungewöhnlich. Gut macht es etwa Decathlon bei seinem Quechua: Dort ist unterhalb des Zeltinnendachs ein Moskitoschutz angebracht, sodass man mit dem Kopf gar nicht erst an eine möglicherweise feuchte Wand stoßen kann. Kommt man hingegen bei den Zelten von Frilufts, Skandika und Berger an eine ungeschützte von außen regennasse Innenwand, kann es auchmal eine feuchte Stirn geben. Damit die Camper in der Nacht nicht von plötzlich einsetzendem Regen überrascht werden, empfiehlt es sich, bei den oben genannten Zelten in jedem Fall das Außenzelt fest über die jeweilige fest vernähte Bodenwanne zu ziehen. Anderenfalls kann sich im Zeltinneren schnell eine Pfütze bilden. Auch wenn ein Zelt wie das Skandika kein Vordach hat, kann Regen- oder Tropfwasser nach dem Öffnen des Eingangs ins Zelt eindringen. Ausreichend Regenschutz bieten hier auch die zu kleinen Vordächer des Qeedo und des Quechua nicht. Den besten Schutz gegen Regen bietet nur das tiefe Vordach beim Outwell. Darunter bleibt eine ganze Familie trocken – samt Tisch und Stühlen. Wie gut ist der Sonnenschutz? Aber nicht nur gegen Regen sollten Zelte schützen. Auch starke Sonneneinstrahlung gilt es abzuweisen. Aber nicht alle Hersteller geben den Lichtschutzfaktor (LSF) beziehungsweise den UV-Schutz für ihre

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