BZV | Dossier | Heilende Blüten

25 FOTOS: BIOLIB (1), BIRGID ALLIG (4). TEXT: KATI HOFACKER HAUT ATEMWEGE Stiefmütterchensalbe bei Dehnungsstreifen, gut zur Narbenpflege, bei Schuppenflechte und Neurodermitis ZUTATEN: 1 Handvoll Stiefmütterchenblüten (Viola tricolor), 100ml Mandelöl (alternativ Olivenöl), 14 g Bienenwachs ZUBEREITUNG: 1 Die frischen oder getrockneten Stiefmütterchenblüten in ein lichtundurchlässiges Gefäß geben, mit dem Pflanzenöl übergießen und etwa acht Tage lang an einemwarmen Ort stehen lassen. Gelegentlich aufschütteln. Das fertige Öl durch ein Mulltuch abpressen. 2 Für die Salbe das Wachs bei mäßiger Temperatur schmelzen. Hierfür eignet sich am besten einWasserbad. Den Ölauszug einrühren. Die fertige Salbe noch warm in Gläschen füllen und gut verschließen. Die Haltbarkeit beträgt in etwa ein Jahr. ANWENDUNG: 2-mal täglich die betroffenen Stellen sanft mit der Salbe massieren. Stiefmütterchensirup bei Husten, zur Unterstützung bei Keuchhusten und bei Halsentzündung ZUTATEN: 1 Handvoll frische Stiefmütterchenblüten (Viola tricolor), 300ml Wasser, 300 g Zucker, 1 Zitrone ZUBEREITUNG: 1 Von den Stiefmütterchen werden nur die blauen Blüten verwendet. Die abgezupften Blüten in ein fest verschließbares Gefäß geben und mit 300 ml kochendemWasser übergießen. Das gut geschlossene Gefäß über Nacht stehen lassen. 2 Am nächsten Tag den Saft durch ein feines Teesieb abgießen und den Rest noch etwas ausdrücken. 3 Zusammen mit dem Zucker in einem Topf langsam bis kurz vorm Siedepunkt erhitzen. Den Topf vom Herd nehmen, die Zitrone auspressen und den Saft einrühren. Anschließend in vorgewärmte Fläschchen füllen. ANWENDUNG: Akut alle 2 Stunden einen Teelöffel einnehmen, bei Besserung die Abstände der Einnahme schrittweise verlängern. Stiefmütterchentee bei Husten, Halsentzündung, fiebrigen Erkältungen, äußerlich bei Hautentzündungen, Ekzemen, Windelpopo, Neurodermitis ZUTATEN: je 1 TL getrocknete Blüten und Stiefmütterchenkraut auf 150ml Wasser ZUBEREITUNG: 1 Die Stiefmütterchen mit 150 ml Wasser überbrühen, 7–8 Minuten ziehen lassen. ANWENDUNG: Mehrmals täglich trinken oder als Auflage nutzen. Seit dem 15. Jahrhundert schätzt man die Hilfe dieser Blume. Heute verwendet man sie äußerlich bei schuppenden Hauterkrankungen, Juckreiz, Milchschorf und Schwangerschaftsstreifen. ANDENKEN UND FREIHEITSSYMBOL Innerlich wirkt sie entgiftend, regt den Stoffwechsel an und reguliert Husten und Schnupfen. Auch eine entwässernde, nierenunterstützende Funktion konnte nachgewiesen werden. Dazu soll das Stiefmütterchen antimikrobiell wirken und Allergien lindern, allerdings konnten diese Wirkungen noch nicht wissenschaftlich bewiesen werden. Nicht nur Heilwirkung, sondern auch Symbolkraft schrieb man dem Stiefmütterchen zu. Von jeher galt die Blume als Symbol des liebevollen Andenkens und der Erinnerung und gilt als Wahrzeichen der Freidenker in Österreich. Untersucht ist die Heilwirkung nur beim Wilden Stiefmütterchen (Viola tricolor). Da fast alle Gartenstiefmütterchen Abkömmlinge von Viola tricolor sind, kann es sein, dass man aus selbst angesäten und ungespritzten Gartenstiefmütterchen ebenfalls wirkungsvolle Zubereitungen zaubern kann. Dass die Gartenvarianten nie untersucht wurden, bedeutet nicht, dass sie nicht wirken. Das Wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor), dessen Wirkstoffe wissenschaftlich untersucht sind, blüht dreifarbig in Lila, Gelb und Weiß. Das Acker-Stiefmütterchen hingegen (Viola arvensis) weist meist beige Blüten auf

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