12 RUHRGEBIET AM WASSER Von Philipp Ziser Erst im Mai 2019 holte Kimo Kersting bei den NRW-Meisterschaften auf der Ruhr zwei Titel. Er startete bei internationalen Turnieren und vertrat Deutschland bei den Europameisterschaften auf Sardinien. Aber angefangen hat alles amKemnader See. Kersting, der inWitten-Heven wohnt, war mit seinen Freunden am See bei einem „Testival“. „Da waren alle BoardHersteller, es wurden Rennen gefahren, aber das habe ich gar nicht wahrgenommen. Wir sind einfach zu fünft auf einem Brett gepaddelt.“ Einige Wochen später im Familienurlaub auf Fehmarn kam er bei einem Wettkampf vorbei – und machte spontan mit. „Es war windig, es gab Wellen, aber obwohl ich ohne Plan gefahren bin, war ich im oberen Mittelfeld dabei – und es hat Mega-Spaß gemacht“, erzählt Kersting. Es dauerte nicht lange, bis sich die Familie das erste Board kaufte. Inzwischen besitzt Kimo Kersting eine kleine Armada von Brettern. Besonders reizvoll an seinem Sport ist für ihn die Vielseitigkeit: Es gibt Ausdauerrennen, Sprintrennen, technische Rennen und sogar Wildwasserwettbewerbe. „Das Technical Race ist meistens auf dem Meer, mit Wind und Wellen, wo man viele enge Kurven um die Bojen fahren muss“, erklärt er. In dieser Disziplin holte er Bronze bei den Deutschen Meisterschaften. Seine Stärken sieht er aber vor allem im Sprint, „dafür haben die Älteren viel mehr Ausdauer als ich“. Auch deshalb macht er Kilometer um Kilometer auf dem Kemnader See – auch dann, wenn der Sommer noch weit und das Wasser noch eisig ist. Dazu kommt Krafttraining, außerdem spielt Kersting Handball beim HSV Herbede: „Das ist eine gute Ergänzung, damit ich Anfang des Sommers nicht mit den Grundlagen anfangen muss.“ Trotz des großen Aufwands: Auch wenn Kersting mit einer Ausrüsterfirma einen Vertrag hat, lässt sich Stand-Up-Paddling nicht professionell betreiben. Aber es ist mehr als ein Hobby für denWittener: „Ich trainiere so viel wie möglich auf demWasser, um fit für die nationalen und internationalen Wettkämpfe zu sein.“ Kersting hat sich einiges vorgenommen. „Ich möchte international mitfahren und mich steigern“, blickt er auf den gerade beginnenden Sommer. In den Ferien steht nichts anderes im Vordergrund als Wasser und das Brett: „Ich baue mir einen großen Bulli zum Camper aus, so dass ich darin alle meine Boards transportieren und auch schlafen kann“, berichtet Kersting. „Damit geht es in den Ferien nach Portugal, Spanien und Frankreich.“ PADDLING STAND UP Foto: Daniel Karmann / PA
RkJQdWJsaXNoZXIy MjExNDA4