NRZ | Dossier | Wandern im Sauerland

11 WANDERN IM SAUERLAND Ferse. „Auch Socken aus Merinowolle sind sinnvoll, weil sie nicht so schnell riechen“, sagt er. Das gilt übrigens auch für T-Shirts, Pullover oder Fleece- jacken aus dem Stoff. Schutz gegen Regen Ist mit Regen zu rechnen, dann sollte man gewappnet sein. Bei den meisten Rucksäcken ist ein Regenschutz be- reits im Lieferumfang enthalten. Die Regenjacke sollte eine Wassersäule von 10.000 Millimetern aufweisen, dann gilt sie als „sehr wasserdicht“. Auf eine Regenhose verzichtet Was- song meist. Sie ist ihm zu umständlich. Und die Tatsache, dass man mit ihr schnell schwitzt, stört ihn ebenfalls. Stattdessen führt der Kölner einen Wanderschirm mit sich. Fakt ist aber, dass die Kombination aus Jacke und Hose auch beim starken Regen gut vor Nässe schützt. Den richtigen Rucksack finden „Auch beim Rucksack muss ich mir überlegen, was ich genau vorhabe“, sagt Nick Wassong. Für eine Tagestour reicht je nach Witterung ein kleiner Rucksack mit 20 bis 30 Liter Fassungs- vermögen. Wer hingegen eine Woche in den Bergen auf einer Hüttentour verbringen will, der braucht schon 40 bis 50 Liter. Schwerer als zehn Kilo sollte der ge- packte Rucksack laut Wassong aber nicht sein. Wichtig sei, dass das Mo- dell gut an der Hüfte sitzt und ordent- lich auf dem Rücken aufliegt. „Sonst bekommt man schnell Rückenproble- me“, warnt der Experte. Was gehört auf die Packliste Über die richtige Packliste scheiden sich die Geister. Wer viel wandert, der lernt aber schnell, dass gute Vorberei- tung im Zweifel viele Unannehmlich- keiten erspart. Wichtig ist vor allem, genug Trinken und Essen mitzuneh- men. Daneben sind auf längeren Tou- ren oder in den Bergen ein Erste-Hil- fe-Set, ein Taschenmesser und eine Stirnlampe ratsam. In den Bergen sind wegen schneller Wetterwechsel auch Handschuhe zu empfehlen. Sonnenbrille, Mütze und ein kleines Handtuch gehören ebenfalls auf jede Packliste. Daneben sollte man nicht die Hilfsmittel zur Orientierung wie etwa die Wanderkarte vergessen. Die Wahl der richtigen Tour „Für Anfänger ist wichtig, dass man auf die eigene Ausdauer achtet und sich nicht zu viel zumutet“, sagt Wassong. Viele Wanderneulinge unterschätzten die Höhenkilometer. Hier sollte man sich langsam an seine Belastungsgren- zen herantasten. Gerade Wandern mit viel Gepäck sollte vorher geübt werden. Notruf in den Bergen: Wer zahlt die Rettung? Die Berge werden von Wanderern im- mer wieder als Gefahr unterschätzt. Laut der Bergwacht Bayern habe sich die Zahl der Einsätze zwischen 2006 (knapp 1600) und 2018 (rund 3000) fast verdoppelt. Ursache sind häufig Blockierungen, bei denen jene, die beim Notruf anrufen, am Berg weder vor noch zurück kommen. Viele über- schätzen sich selbst. In diesem Fall müssen unverletzte Wanderer häufig selbst zahlen. Hier empfiehlt sich eine Zusatz-Unfallversi- cherung, wie sie etwa in einer Mitglied- schaft beim Deutschen Alpenverein (DAV) enthalten ist. Diese zahlt auch bei Einsätzen der Bergrettung, die nicht auf einen medizinischen Notfall zurückzuführen sind.

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