NRZ | Dossier | Wandern im Sauerland

13 WANDERN IM SAUERLAND Spengler: In Deutschland ist das The- ma Radfahren wesentlich etablierter als in den meisten anderen Ländern. Es gibt eine viel breitere Gruppe von Menschen, die Fahrrad fahren. In Ita- lien zum Beispiel ist Radfahren noch viel sportlicher. Dort und in den ande- ren Ländern bewegt es sich jetzt aber etwas vom Sport weg, hin zum erleb- nisorientierten Fahren. Man merkt dort: Es ist ja unglaublich schön, mit dem Fahrrad beispielsweise durch die Toskana zu fahren. Dadurch entstehen dort auch mehr touristische Angebote, von denen wiederum auch wir Deut- sche als Urlauber profitieren. Komoot gibt es seit zwölf Jahren. Wie ist 2010 die Idee zur Plattform mit sechs Grün- dern aus Deutschland und Österreich ent- standen? Spengler: Die die meisten meiner Mitgründer kenne ich schon aus der Schule. Dann lebten wir verteilt in München, Berlin und Madrid. Komoot entwickelten wir schon vor 2010 von diesen Standorten aus als Seitenpro- jekt neben dem Studium. Die Idee war: In der Zukunft wird es Smartphones geben, die GPS zur Navigation besit- zen. Das erste iPhone 2007 hatte noch kein GPS. Wir mussten Investoren also in Gesprächen noch davon überzeu- gen – heute völlig absurd. Dann haben wir die Nachfrage nach einer Plattform wie Komoot festgestellt und die Firma dann immer weiter aufgebaut. Auch schon mit dem Traum, einmal von Potsdam aus Europas größte Outdoor- Plattform zu steuern? Spengler: Es war schon immer unser Traum, damit Menschen weltweit nach draußen zu bringen. Im Moment sind wir die Größten in Europa in diesem Bereich. Wir schauen gerade: Wie kön- nen wir diesen Service für möglichst Outdoor-Enthusiasten weltweit in ihrer Muttersprache bereitstellen und damit die individuelle Nutzung der Plattform sowie das Engagement innerhalb der Community stärken. Demnächst gibt es Komoot auch auf Japanisch. Da- nach ist Lateinamerika an der Reihe. Sehen Sie sich eher als Potsdamer, als deut- sches oder schon als europäisches Unter- nehmen? Spengler: Wir haben unsere Wurzeln in Deutschland und sind auch gern hier. Die meisten Komoot-Mitarbeiter leben auch noch in Berlin. Aber unser Jonas Sprengler Foto: Dmytro Prudnikov

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