WR | Dossier | Wandern im Sauerland
10 WANDERN IM SAUERLAND URLAUBSTREND WANDERN: AUF DIE AUSRÜSTUNG KOMMT ES AN David Huth Die Wanderschuhe sind geschnürt. Der Rucksack ist gepackt. Und schon kann die Tour starten. Immer mehr Menschen entdecken das Wandern für sich als Hobby und gönnen sich eine Auszeit in der Natur. Laut einer On- line-Umfrage des Deutschen Wander- verbandes frequentieren seit dem ers- ten Lockdown immer mehr Menschen die einschlägigen Wanderwege. Aber wer zu einer Wanderung auf- bricht, der sollte im Vorfeld einige Dinge bedenken und vor allem auf die richtige Ausrüstung achten. Nick Wassong (36) aus Köln hat sich einen Namen als Natur- und Wanderexperte gemacht und weiß genau, was Wan- derinnen und Wanderer dabeihaben sollten. Ausrüsten zum Wandern: Schuhe passend zum Gelände Gutes Schuhwerk ist das A und O. Nichts ist beim Wandern so wichtig. Dabei sollte man sich schon im Vor- feld überlegen, wo die Schuhe genau zum Einsatz kommen sollen. Es ist ein Unterschied, ob die Touren durch Flachland, ein Mittelgebirge oder gar ein Hochgebirge führen. Aber egal, wofür die Schuhe gedacht sind: Sie sollten passen und bequem sein. „Des- wegen empfehle ich, die Schuhe in einem Fachgeschäft zu kaufen“, sagt Nick Wassong. Neben der Beratung birgt das den Vor- teil, dass die Schuhe anprobiert werden können. Die meisten Outdoorgeschäf- te bieten die Möglichkeit, die Schuhe auf verschiedenen Untergründen und auf abschüssigen Flächen zu testen. So bemerkt man schnell, ob sie etwa beim Bergab-Gehen drücken. „Es empfiehlt sich zudem, den Schuh eine Nummer größer zu kaufen“, so der Experte. Der Grund: Die Füße schwellen auf längeren Strecken im- mer etwas an, der Schuh sollte hier einen Puffer haben. Als Faustformel gilt: Vorne etwa einen Daumen breit Platz lassen. Bei Wanderschuhen besser nicht sparen Ob es am Ende ein Schuh mit ei- ner Membran wie Goretex oder ein echter Lederschuh wird, das ist Ge- schmackssache. Aus Sicht von Nick Wassong sind Lederschuhe aber die langlebigere Alternative. „Sie lassen sich leichter reparieren“, sagt der passionierte Wanderer. Schuhe mit einer Membran seien dafür schneller eingelaufen. Aber egal, für welche Variante man sich entscheidet: An den Schuhen sparen sollte man nicht, empfiehlt der Experte. Mit rund 200 Euro muss hier kalkuliert werden. „Bei billigen Schu- hen fehlt häufig der Service des Her- stellers und sie sind nicht so langlebig“, erklärt er. Auf seinen Touren habe er schon gesehen, dass anderen Wande- rern mit billigen Schuhen die Sohlen unterwegs abgefallen sind. Kleidung: das Zwiebelprinzip „Kleidung sollte man nach dem Zwie- belprinzip dabeihaben“, betont Was- song. Wer wandert, der kommt auch mal ins Schwitzen – selbst wenn es draußen etwas kühler ist. Da ist es hilf- reich, mit mehreren Schichten Klei- dung zu arbeiten, die sich an- und aus- ziehen lassen. Wassong rät davon ab, nur auf die di- cke Winterjacke zu setzen. Grundsätz- lich ist Funktionskleidung angebracht, da sie bequem und robust ist und bei Nässe schnell trocknet. Bei den So- cken empfiehlt der Wanderprofi zu- dem Polsterung an den Zehen und der Foto: Shutterstock/Jan Nedbal
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