Heimat AM NIEDERRHEIN WINTER SPEZIAL ZEIT DER GESCHENKE: TIPPS UND ÜBERRASCHUNGEN Handgemacht Karten selbst gestalten Himmelsgeschenke Kirchen am Niederrhein Hallo, Nikolaus! Zu Besuch bei Siggi Alefsen
Liebe Leserin, lieber Leser, angesichts des bis weit in den Herbst hinein frühsommerlichen Wetters am Niederrhein könnte es der eine oder die andere gar nicht auf der Rechnung haben: Weihnachten steht vor der Tür! Und wer angesichts des überraschenden Ereignisses auch noch gar nicht daran gedacht hat, die Wunschzettel einzusammeln oder sich selbst Gedanken zu machen und im Auftrag des Christkinds unterwegs zu sein, erhält mit dieser Heimat am Niederrhein tatkräftige Unterstützung für das Fest der Feste. Denn die nachfolgenden Seiten beschäftigen sich eingehend mit dem Thema Schenken — von selbstgebastelten Weihnachtskarten bis zu Geschenken aus Teebeuteln. Die eine oder andere Perspektive ist dabei vielleicht etwas ungewöhnlich, aber garantiert immer niederrheinisch. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ralf Kubbernuß, stellv. Chefredakteur der NRZ IMPRESSUM Verlag: Zeitungsverlag Niederrhein GmbH & Co. Essen KG, Jakob-Funke-Platz 1, 45127 Essen, Sitz Essen, Registergericht Essen HRA 4848, Telefon: +49 (0)201/804-0, Fax: +49 (0)201/804-2352 • Ein Titel der FUNKE Mediengruppe • Herausgeber: Heinrich Meyer Geschäftsführer: Andrea Glock, Simone Kasik, Dr. Jörg Kurzeja, Christoph Rüth • Chefredaktion: Manfred Lachniet (V.i.S.d.P.), Ralf Kubbernuß Anzeigen: Dennis Prien (V.i.S.d.P.) • Produktmanagement: Heike Frontzeck • Realisation: FUNKE Sonderthemen, FUNKE Redaktions Services Redaktion: Sara Schurmann, Heike Waldor-Schäfer, Frank Grieger • Gestaltung: Lisa Dießner (AD), Lena Lengner, Lisa Zdieblo, Pauline Reinfeld Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel • Titelbild: Adobe Stock Aus dem Inhalt Alles in Schönschrift Selbstgemachte Karten liegen im Trend. Maia Kesseler erklärt, wie es mit dem Handlettering klappt. Seite 4 Der Nikolaus kommt... ... vom Niederrhein. Und das schon seit über 40 Jahren. Seite 12 Erst Tee rein, dann Kunst drauf Martina Mühlen zeigt, wie aus gebrauchten Teebeuteln kleine Kunstwerke entstehen können. Seite 14
Kein Problem, geschenkt! Krefeld. An die Geschenke zu Weihnachten kann sich Heinz Webers kaum erinnern. „Die waren nicht größer als die zu Nikolaus“, erzählt der 87-Jährige. Und das meint: Es gab einen „Teller Lecker“, von dem er und seine Geschwister Plätzchen, Äpfel oder Nüsse naschen konnten, und etwas Selbstgestricktes, meist Strümpfe oder Pullis. Ja, so war das eben damals, in den 1930er und 1940er Jahren, am Niederrhein. „Weihnachten war nicht so überladen wie heute“, hält er fest, „und viel stiller.“ Wobei, ein besonderes Geschenk fällt dem Krefelder bei genauerem Überlegen doch noch ein. Acht Jahre muss er gewesen sein, als er den „Großen Brockhaus“ unterm Tannenbaum auspackte. „Aber den einbändigen“, fügt er schnell hinzu. „Das war für mich eine Sensation!“ Denn während er das Lexikon durchblätterte, von einem Stichwort zum nächsten Eintrag flog, erschloss sich ihm plötzlich eine ganz neue Welt. Hat sich damals etwa schon abgezeichnet, dass er selbst einmal Bücher schreiben würde? Heinz Webers erzählt in seinem Buch „Wie es früher war“ von alten Bräuchen am Niederrhein - und über welche Überraschung er sich als Kind gefreut hat. Wie es früher war Heinz Webers: „Wie es früher war. Feste und Bräuche aus Krefeld und vom Niederrhein“, Seidenweber- bücherei Krefeld, 9 Euro. Mehr Infos: www.krieewelsch.de Heinz Webers zuckt mit den Schultern und lacht: „Vielleicht.“ Zumindest aber zeigt es, dass er schon immer wissbegierig war. Und nicht nur das, seine Erkenntnisse wollte er auch gern an andere weitergeben. Deshalb wurde er Dozent am kommunalen Studieninstitut, unterrichtete dort bis er 70 Jahre alt wurde. Was aber sollte er als Pensionär mit seiner freien Zeit anstellen? „Da habe ich angefangen zu schreiben.“ Zunächst beschäftigte sich der Krefelder mit der Mundart, immerhin ist er als Kind mit dem Dießemer Platt groß geworden. Auch, wenn seine Mutter ihm später noch einzutrichtern versuchte: „Sprich ördenlich!“ Sonst wird aus dem Jungen ja nie etwas… Was sie wohl zu seinem Buch über Schimpfwörter gesagt hätte? Getreu dem Titel vielleicht: „Dou alden Doll!“, also „Du Tunichtgut!“ Aber weil Heinz Webers ganz bestimmt kein „Pruumestrieker“, also kein „Schönredner“ ist, kann er offen zugeben: „Immer weniger sprechen Mundart.“ Deshalb hat er nun VON SARA SCHURMANN seinen Forschungsschwerpunkt aufs Brauchtum gelegt. In diesem Zuge ist auch sein kleines Büchlein „Wie es früher war. Feste und Bräuche aus Krefeld und vom Niederrhein“ entstanden. Von Neujahr bis Silvester Mit rund 100 Festen hat sich der Krefelder beschäftigt, hat dazu Literatur gelesen und Freunde befragt. Einiges hatte er selbst schon wieder vergessen – wie hieß denn nochmal dieser Baukasten, den sich die Jungen zu Weihnachten wünschten? Da kann seine Frau Marianne einspringen: „Trix!“ Und bei den Mädchen, fügt sie hinzu, verschwanden kurz vor dem Fest die Puppen: „Die Mütter nähten Kleider, die sie ihnen dann direkt anzogen.“ Frauen bekamen Anziehsachen oder Schmuck, Männer SOS. „Socken, Oberhemden, Schlips“, erklärt Heinz Webers. Allerdings gab’s die Geschenke nicht schon an Heiligabend, sondern am 25. Dezember. Dann erst erstrahlten auch die Tannenbäume, dann erst gab’s den „Teller Lecker“ und die wenigen Geschenke. Und heute? „Wir mussten immer sparsam sein und bei Geschenken bin ich es immer noch“, sagt er. Und so verlegt der Krefelder seinen Weihnachtseinkauf immer auf Anfang Januar, wenn die Läden wieder mit Schnäppchenpreisen locken. Die Geschenke versteckt er anschließend im Keller. „Ich kann zum Glück gut schweigen“, sagt er. Deshalb verrät er auch nicht, welche Überraschung er schon längst für seine Frau besorgt hat. Nicht schlimm – oder, wie der Niederrheiner oder die Niederrheinerin gern sagt: „Kein Problem, geschenkt!“ Foto: Kai Kitschenberg / FFS Typisch Niederrhein 3
Alles in Schönschrift Duisburg. Schwungvoll zieht Maia Kesseler den Stift über das Papier, hoch und runter und wieder hoch, dann ist der erste Buchstabe fertig. Oder besser: das erste Kunstwerk. Denn Handlettering, so der Fachbegriff, ist so viel mehr als „nur“ Buchstabenschreiben, findet die 34-Jährige: „Das ist eine Kunstform.“ Aber, das fügt sie direkt an: „Eine, die ganz einfach ist.“ Mit wenigen Tricks und etwas Übung lässt sich das Handlettering schnell erlernen. Und das Beste: Die selbstgemachten Geburtstags- oder Weihnachtskarten bereiten später auch noch anderen Menschen eine Freude. Während sich Maia Kesseler schon mal den nächsten Stift schnappt, nach Schwarz kommt jetzt Gold, erzählt sie von ihren Anfängen. „Ich komme aus einem Künstlerhaushalt.“ Gebastelt und gemalt hat sie schon immer. Ihre erste „Schmuckschrift“, so nannte sie als Kind die Buchstaben mit Schnörkeln, hat sie in der Grundschule entwickelt. Da erscheint es nur logisch, dass sie auch beruflich einen kreativen Weg einschlug. Als Modedesignerin arbeitete sie zunächst bei Marco Polo, entwickelte dort gemeinsam mit einer Grafikdesignerin zahlreiche Aufdrucke für Pullis & Co. „Für jede Kollektion gab’s neue Schriften.“ Nichts ist falsch! Später dann eröffnete die Duisburgerin mit einer Freundin ihren ersten Laden, in dem regelmäßig Workshops stattfanden. „Gerade das Selbstgemachte Geburtstags- oder Weihnachtskarten liegen im Trend. Maia Kesseler erklärt, wie es mit dem Handlettering klappt. Typisch Niederrhein 4 Handlettering wurde total gut angenommen“, erzählt sie. Das Geschäft gibt’s zwar nicht mehr, Kreativkurse bietet die 34-Jährige aber noch immer an. Mal dreht sich alles um Makramee, dem wieder absolut angesagten Knotenknüpfen, mal um Naturfarben oder eben auch um Handlettering. „Das läuft immer!“, sagt sie. Wer es selbst mal ausprobieren möchte, sollte eines von Anfang an verinnerlichen: „Nichts ist falsch!“ Das motiviert doch! Aber schön soll es schon werden… „Ich empfehle Anfängern immer, erstmal ein paar Linien aufs Papier zu malen“, sagt Maia Kesseler und legt direkt los. Kurz darauf zieren dicke, dünne, gerade, geschwungene Striche das weiße Blatt. „Man muss ein Gefühl für die Stifte bekommen.“ Für den Einstieg eignet sich ein einfacher Fineliner, damit schreibt, Pardon, zeichnet sie nun ein „A“. Das sieht ja nun noch nicht so ungewöhnlich aus… „Genau“, sagt sie und nickt, „so haben wir es in der Schule gelernt. Aber es kann auch ganz anders aussehen!“ Schönschreiben mit Pinselstift Dazu einfach mal ein „A“ in die Länge oder Breite ziehen, Druck- oder Schreibschrift verwenden, mit den verschiedenen Größen spielen. „Es gibt eine unendliche Vielfalt“, hält die Duisburgerin fest. „Man sollte die Buchstaben mehr als Linien betrachten.“ Nach dem vielen Ausprobieren geht’s jetzt aber ums Aussuchen einer Schriftart, die später die Karte zieren soll. VON SARA SCHURMANN
Maia Kesseler bietet Handlettering- und Makramee-Workshops in Duisburg an. Workshops von Emma & Maille Wer noch auf der Suche nach weihnachtlichen Geschenkeanhängern ist: Auch die lassen sich leicht basteln. Wie, das zeigt Maia Kesseler in ihrem Makramee-Workshop. Weitere Infos und Termine sind im Internet zu finden unter: www.emmamaille.de Wer sich nicht entscheiden kann, darf sich ruhig von einem Fachbuch inspirieren lassen. „Bei Handlettering denken die meisten direkt an Brushlettering“, erklärt sie und zeigt auf schwungvolle Buchstaben. Dazu braucht es nur einen speziellen Pinselstift und schon kann es losgehen. „Der Trick ist“, sagt Maia Kesseler, „wenn es hochgeht, bleibt der Strich dünn, wenn es runtergeht, drückst du fester auf und der Strich wird dicker.“ Das klingt ja nicht besonders schwer? „Nee, das ist nur Übungssache.“ Passenderweise gibt’s sogar Hefte, in denen jeder Buchstabe dutzende Male abgeschrieben werden muss. Ja, das erinnert ein wenig an die Grundschule, muss sie zugeben: „Aber wenn man das Alphabet einmal durch hat, kann man die Schrift.“ Deshalb braucht sie mittlerweile nur noch wenige Minuten, bis in kunstvollen Buchstaben zu lesen ist: „Hello Winter“. Fotos: Kai Kitschenberg/FFS
Geschenke des Himmels Basilika St. Marien, Kevelaer Kevelaer am linken Niederrhein, ein bildhübsches Städtchen mit knapp 28.000 Einwohnern und bis zu einer Million Pilgern und Touristen jedes Jahr. 1641 soll hier die Mutter Gottes an einer Weggabel dem Krämer Hendrik Busmann und seiner Frau erschienen sein: „An dieser Stelle Sie geben der Seele Raum, schenken uns Momente der Besinnung und der Einkehr. Hier ist eine Auswahl von besonders eindrucksvollen Gotteshäusern amNiederrhein, die immer einen Besuch lohnen. sollst du mir ein Kapellchen bauen!“ So geschah es, am 1. Juni 1642 wurde die kleine Kapelle samt einem Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ eingeweiht. Schnell stieg die Zahl der Pilger, 1645 wurde eine Wallfahrtskirche – die heutige Kerzenkapelle – eingeweiht. Von 1858 bis 1864 entstand die neugotische Marien-Basilika. Inspiriert VON FRANK GRIEGER von der Pariser Sainte-Chapelle wurde 1991 die farbenprächtige Innenbemalung der Basilika wiederhergestellt, die bis heute die ganz besondere Atmosphäre des Gotteshauses ausmacht: als üppiges Himmelszelt mit prachtvollen Sternen und als bunter Umhang, der Besucherinnen und Besucher umhüllt. Kapellenplatz 35, 47623 Kevelaer www.st-marien-kevelaer.de
Typisch Niederrhein 7 Willibrordi-Dom, Wesel Wesels Stadtkirche wurde von 1498 bis 1540 im spätgotischen Stil mit fünf Kirchenschiffen erbaut. Der Turm (1478) stammt noch vom Vorgänger-Gebäude. Der Dom am Großen Markt ist nach dem „Apostel der Friesen“, dem heiligen Willibrord, benannt. Wie so viele imposante Gotteshäuser vereinigt das Bauwerk die Kunst mehrerer Epochen: Als Ganzes gilt es als bedeutendes Beispiel der ausklingenden Gotik. Das Brautportal von 1529/30 wurde im spätmittelalterlichen Stil rekonstruiert und 2014 vollendet. Moderne Akzente setzen das Westfenster von Vinzenz Pieper (1968), der Weseler Altar von Ben Willikens (1998) oder die von Ralph Schweitzer entworfene Orgel aus dem Jahr 2001. Im Inneren atmet die im Krieg schwer beschädigte und ab 1947 wiederaufgebaute Kirche trotz ihrer monumentalen Größe Licht und Leben – ein Ort, der Hoffnung verheißt. Willibrordiplatz, 46483 Wesel www.kirche-wesel.de Stiftskirche St. Mariä Himmelfahrt, Kleve Freundlich, offen und eher schlicht wirkt sie von innen, die altehrwürdige Kirche im Herzen der Klever Innenstadt. Charakteristisch sind ihre Zwillingstürme und der rote Backstein, aus dem das im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstörte Gebäude (Grundsteinlegung: 1341) bis 1956 wiedererbaut wurde, zunächst noch ohne Turmfront. Beeindruckend sind die Gräber der Herzöge von Kleve. Und noch mehr die Nordkapelle mit der Märtyrer-Gedenkstätte, die katholischen Widerstandskämpfern gegendasNazi-Regime gewidmet ist. Wie Karl Leisner (1915-1945), an den auf dem Vorplatz der Stiftskirche eine Bronzestatue erinnert, bezahlten sie ihr Engagement mit dem Leben. Kapitelstraße 8, 47533 Kleve www.himmelfahrt-kleve.de Fotos: Thorsten Lindekamp, Heinz Holzbach, Lars Fröhlich, Jakob Studnar (2) / FUNKE Foto Services 1 4 5 3 1–2: Die Wallfahrtskirche St. Marien, Kevelaer. 3: Orgelkonzert imWillibrordi-Dom, Wesel. 4: Stiftskirche St. Mariä Himmelfahrt Kleve (mit Denkmal „Toter Krieger“ von Ewald Matare). 5: Dachkonstruktion der Stiftskirche. 2
Salvatorkirche, Duisburg Schon 893 wurde am heutigen Standort eine Holzkapelle urkundlich erwähnt. 1316 begann der Bau der heutigen Salvatorkirche als gotische Basilika. Am Palmsonntag 1467 brannte der Kirchturm ab, der Wiederaufbau war erst 1497 vollendet. Später setzten dem Gotteshaus dieKriegeNapoleons zu, vorübergehend wurde es als Kornspeicher für das französische Heer missbraucht. Am 13. Mai 1943 stürzte der Kirchturm nach einem Bombenangriff aufs Langhaus, die Kirche brannte aus und war erst 1960 wiederhergestellt. Zu den besonderen Attraktionen der Kirche zählen neben einer Tafel in Gedenken an den Kartographen Gerhard Mercator (er war 1594 hier beigesetzt worden), der Renaissance-Kanzel von 1664 und einem Taufstein aus dem 15. Jahrhundert die imposanten Fenster von Karl Hellwig, Claus Pohl und Berthold Jahnke. Ein weiteres Fenster (nach einem Entwurf des jüdischen Künstlers Naftali Bezem) bezieht sich auf die alte Synagoge und die Pogromnacht 1938. Auf unterschiedliche Weise erzeugen all diese Fenster eine einzigartige Stimmung und fluten die ansonsten eher nüchterne Schönheit bei Sonnenschein mit Licht. Burgplatz, 47051 Duisburg www.salvatorkirche.de 6–7: Die St.-Nikolai-Kirche in Kalkar. Die insgesamt 22 etwa zwölf Meter großen Fenster des Wiesbadener Künstlers Karl-Martin Hartmann bestehen jeweils aus rund 15 000 bunten Glasteilchen. 8–9: Die Salvatorkirche in Duisburg. 10: Die Propsteikirche in der Kempener Altstadt. 6 7 8 10 9
St. Nicolai, Kalkar Von außen wirkt sie fast unscheinbar, von innen ist sie mit weiß verputzten Spitzbögen bei aller Geräumigkeit von eher schlichter Eleganz. Es sind die Kunstschätze, vor allem eine Fülle von fein gestalteten Altären, die St. Nicolai so einzigartig machen. Mittelalterliche Schnitzmeister haben die Opferstätten in unnachahmlicher Weise gestaltet, Maler wie Jan Joest oder Derick Baegert mit ihren opulenten Malereien zusätzlich veredelt. Einen beeindruckenden Kontrapunkt setzen die von 1997 bis 2020 gestalteten 22 großen Glasfenster des Wiesbadener Biologen, Physikers und Glasmalers Karl-Martin Hartmann: Der Komet Hale-Bopp erscheint dort ebenso wie eine Kollision von Atomkernen in einem Teilchenbeschleuniger oder ein zwei Milliarden Lichtjahre entfernter Galaxienhaufen. Jan-Joest-Straße 6, 47546 Kalkar www.katholisch-kalkar.de Propsteikirche St. Mariä Geburt, Kempen In mehreren Ringen wuchs die Stadt Kempen einst rund um die Propsteikirche, deren Grundstein bereits um 1200 gelegt wurde. So bildet das mit Holzschnitzereien, drei mittelalterlichen Altären und einem gut 500 Jahre alten Marienleuchter reich ausgestattete gotische Gotteshaus das weithin sichtbare Zentrum der schmucken Altstadt. Wie so viele Kirchen wurde auch die Propsteikirche durch einen Bombenangriff (am 2. März 1945) in Schutt und Asche gelegt, aber im September 1950 wiedereröffnet. Eine umfangreiche Sanierung liegt nun drei Jahrzehnte zurück, Putz und Farbe blätterten ab – neue, teure Restaurierungsarbeiten wurden fällig. Unter anderem sammelt der rührige Kirchbauverein Spenden für den Erhalt des Kempener Schmuckstücks, das – innen wie außen – durch seine markante Farbe und imposante Bauweise beeindruckt. An St. Marien 1, 47906 Kempen www.kirchbauverein-kempen.de Dom St. Viktor, Xanten Landläufig wird die Pfarrkirche – wenngleich nie Bischofssitz – wegen ihrer Größe und Bedeutung als Xantener Dom bezeichnet. Ihr Grundstein wurde 1263 gelegt, nach 281 Jahren Bauzeit wurde die Kirche 1544 eingeweiht. Als Oase der Ruhe, als Hort der Schönheit und majestätischen Würde wird das romanisch-gotische Gotteshaus mit seinen markanten 74 und 72 Meter hohen Türmen beschrieben. Neben 24 fein geschnitzten Altären und vielen weiteren Kunstschätzen ist die 1966 eingerichtete Gedenkstätte für neuzeitliche Märtyrer in der Krypta unter dem Dom. Hier befinden sich Aschenurnen, Schriftstücke und die Grabstätten der Widerstandskämpfer Heinz Bellos, Karl Leisner und Gerhard Storm sowie eine Reliquie des Nazi-Gegners Kardinal Graf von Galen. Kapitel 8, 46509 Xanten www.sankt-viktor-xanten.de Fotos: dpa, picture alliance, Lars Heidrich (3), Ant Palmer, Gerd Wallhorn / FUNKE Foto Services 11 11–12: Der Dom St. Viktor in der historischen Altstadt in Xanten. Typisch Niederrhein 9 12
Oh du Schreckliche! AmNiederrhein. Das Papier kann noch so schön, die Schleife noch so kunstvoll sein – manchmal ist das Geschenk einfach ein Flop. Doch wie am besten darauf reagieren? Und wie lassen sich solche Reinfälle in Zukunft verhindern? Wir haben bei Knigge-Expertin Linda Kaiser nachgefragt. Haben Sie schon mal etwas geschenkt bekommen, das Ihnen überhaupt nicht gefallen hat? Als Knigge-Trainerin bin ich darauf konditioniert, nicht das Präsent als solches, sondern den Gedanken dahinter zu sehen. Wenn geschmacklich danebengegriffen wurde, ist das nicht weiter schlimm, weil die Person ja zumindest gute Absichten hatte. Aber natürlich habe auch ich schon mal bei dem ein oder anderen Teil darüber nachgedacht, in welchen Schrank ich es später am besten stellen kann, damit ich es nicht ständig sehen muss (lacht). Das heißt, bei schrecklichen Geschenken sollte man am besten nichts sagen? Zunächst einmal sollte man sich immer bedanken, denn, wie gesagt, der Gedanke zählt. Danach geht’s ums Abwägen. Wer hat mir das Geschenk gemacht? Steht die Person mir nahe? Wenn ja, dann kann ich sie zu einem anderen Zeitpunkt ruhig zur Seite nehmen und sagen, dass ich gerade nichts damit anfangen kann. Allerdings auch nur, wenn es sich dabei um teure Dinge handelt. Hat Knigge-Expertin Linda Kaiser erklärt, wie eine angemessene Reaktion auf Geschenkeflops aussieht. Typisch Niederrhein 10 Foto: Kai Kitschenberg/FFS Knigge-Expertin Linda Kaiser verrät, wie man auf Geschenke reagiert, über die man sich eigentlich nicht freut. mir meine Mutter beispielsweise einen Kaschmirschal geschenkt, von dem ich die ganze Zeit niesen muss, kann ich sie fragen, ob ich ihn gegen einen alltagstauglicheren Schal umtauschen kann. In einer geschäftlichen Beziehung, wenn es sich eher um ein Höflichkeitspräsent handelt, heißt es dagegen: Augen zu und durch! Die Person kommt ja sicher nicht ständig in die Wohnung und schaut nach, ob die Vase wirklich im Regal steht. Wie lassen sich solche Reinfälle verhindern? Wenn man das ganze Jahr über kommuniziert, was einem gefällt, dann klappt es auch mit den Geschenken. Ich beispielsweise sage immer, dass ich mich über Brauchbares für die Küche freue, wie beispielsweise über Wein oder Öl. Deshalb passiert es wirklich selten, dass ich etwas geschenkt bekomme, über das ich mich nicht freue. Falls ich mein Gegenüber noch nicht so gut kenne, wie finde ich ein passendes Geschenk? Tatsächlich lassen sich am besten Dinge verschenken, die man auch benutzen kann. Das fängt bei einer schönen Handseife an, meint aber auch Küchenhandtücher mit hübschen Aufdrucken oder Lebensmittel wie Kräuter, Salze oder Pralinen. Selbst über eine einfallslose Flasche Wein freut man sich doch mehr als über eine Blumenvase, bei der man nicht weiß, wo man sie am VON SARA SCHURMANN besten hinstellen kann. Die Bandbreite ist groß, aber natürlich kommt es auch immer darauf an, wie viel man investieren möchte. Gibt es eine Richtlinie, wie teuer ein Geschenk mindestens sein sollte? Nein, eine Richtlinie gibt es nicht. Grundsätzlich muss sich aber niemand beim Schenken verausgaben. Wer mehr verdient, kann die Dose Kaviar schenken. Wer weniger verdient, darf aber auch ruhig jemandem, der gerne nascht, eine Tüte Gummibärchen schön einpacken. Hier zählt wieder die Geste: Es kommt auf den wahren Wert und nicht auf den Warenwert an. Was sollte ich denn auf keinen Fall verschenken? Frauen über 30 keine Anti-AgingCreme, Männern keine einfallslosen Socken oder Krawatten. Das sind vielleicht ein paar grundlegende Tipps. Ansonsten gilt beim Schenken, dass man sich selbst zurücknehmen sollte. Wenn ich beispielsweise als emanzipierte Frau einem Kind, das am liebsten mit Barbies spielt, eine Freude machen möchte, dann muss ich auch mal über meinen eigenen Schatten springen und eine Barbie kaufen. Ihr ultimativer Geschenktipp? Bücher, die man vielleicht auch schon selbst gelesen hat. So kann man sagen: „Das Buch fand ich toll! Ich würde mich freuen, wenn du es liest und wir uns später darüber austauschen können.“ Dadurch kann man jemanden besser kennenlernen.
Danke...schön „Das schlimmste Weihnachtsgeschenk, an das ich mich erinnere, waren Handtücher zum Abtrocknen von Geschirr. Das fand ich sehr ideenlos, die habe ich gleich weiterverschenkt. Es gab zwar noch eine Tafel Schokolade dazu, aber das war Zartbitter. Die habe ich auch nicht gegessen.“ Dietmar Schacht Fußballtrainer, ehemaliger Kapitän des FC Schalke 04 „Ein Zinnaschenbecher / bin Nichtraucher.“ Heinz Bömler Puppenspieler und Sammler „An einem Weihnachtsabend – ich war ungefähr zwölf Jahre alt – fing die Bescherung gerade an, als ich neben meinem bunten Teller sechs Knollen Strickwolle entdeckte. Ich bin sofort in Tränen ausgebrochen, weil ich Handarbeiten gehasst habe! Aber unter der Wolle lag noch eine Skihose mit Steg, die ich mir sehr gewünscht hatte. Nach der Schrecksekunde war die Freude darüber natürlich umso größer. Und aus der Wolle hat mir meine Mutter später einen bunten Pulli gestrickt, den ich dann tatsächlich auch sehr gern getragen habe.“ Barbara Hendrick ehemalige Bundestagsabgeordnete „Wir haben uns als Kinder immer an Weihnachten riesig über Socken, Unterhosen und Unterhemden gefreut, überhaupt auf schöne neue Kleidung. Wir sind sieben Kinder und wir zwei Jüngsten bekamen immer neue Kleidung. Für uns zwei war das toll. Besonders die Jeans mit dem großen Schlag – das war echt der Renner damals. Noch heute schenken mir die Geschwister zum Geburtstag oder Weihnachten Hemden, Socken, Unterhosen oder Unterhemden. Spielzeug bekamen wir übrigens ganz selten. Für uns war der Bauernhof mit den Tieren viel interessanter als manch eingepacktes Geschenk. Einmal an Weihnachten, da kam große Freude bei allen Geschwistern und besonders bei mir auf, da bekamen wir einen kleinen Schäferhund. Rex nannten wir ihn.“ Pater Tobias Duisburger Ordensbruder Fünf Prominente vom Niederrhein erzählen, über welche Geschenke sie sich (nicht) gefreut haben. „Da ich Ende November geboren wurde, bieten sich (leider!) adventliche Geschenke an. An meinem 26. Geburtstag gab es gleich vier Adventskränze und drei künstliche Mini-Tannenbäume – und das in meiner damaligen ZweiZimmer-Single-Wohnung.“ Sabine Zett Schriftstellerin Fotos: FFS (K. Kitschenberg, L. Fröhlich, O. Müller, M. Möller), Deutscher Bundestag Typisch Niederrhein 11
Der Nikolaus wohnt am Niederrhein Siggi Alefsen bereitet Kindern seit 43 Jahren eine Freude. VON SARA SCHURMANN Fotos: Thorsten Lindekamp / FFS Typisch Niederrhein 12 Emmerich. Der Weihnachtsmann wohnt am Nordpol, der Nikolaus am Niederrhein. Und zwar in einer Doppelhaushälfte mitten in Elten. Einmal klingeln und schon öffnet er die Tür – mit einem strahlenden Lächeln auf dem überraschend glatt rasierten Gesicht. Doch es dauert nur wenige Minuten und schon sieht Siggi Alefsen auch so aus, wie man ihn sich vorstellt: mit weißem Rauschebart, rotem Mantel, langem Bischofsstab. Und der goldene Ring, wo war der nochmal? Praktischerweise behält seine Ehefrau stets den Überblick, übrigens seit nun schon ziemlich genau 50 Jahren. Am 1. Dezember feiern die beiden Goldhochzeit. Eigentlich. Wenn der Nikolaus nur nicht einen so vollen Terminkalender hätte… und einen Besuch im Kindergarten abzusagen, das kommt nicht in Frage. „Wenn ich den Kindern erkläre, dass ich verheiratet bin, sagen die, dass das doch gar nicht geht“, erklärt er und lacht. Also wird der 76-Jährige selbst an seinem Goldhochzeitstag losziehen, um Kindern eine Freude zu bereiten – und natürlich auch das ein oder andere Geschenk zu bringen. „Die staunenden Gesichter“, darüber freut er sich jedes Mal aufs Neue. Wann er sich zum ersten Mal in den Nikolaus verwandelt
Siggi Alefsen - besser bekannt als: der Nikolaus. Typisch Niederrhein 13 hat? Darüber muss er nicht lang nachdenken. Im Jahr 1979 war das, als der Kindergarten seines ältesten Sohnes jemanden Passenden für die Rolle suchte. Schwer fiel ihm das Ganze nicht, immerhin ist er als (nun pensionierter) Zugbegleiter, Familienvater, Karnevalist und Schütze alles andere als kontaktscheu. Reden, selbst mit den Allerkleinsten, das kann er. Und natürlich unterstützen ihn auch seine Helferinnen und Helfer, verkleidet nicht als Knecht Ruprecht – „das ist nur ein Angstmacher“, sagt er –, sondern als Pieten. „Ich erkläre immer, dass das meine guten Helfer sind.“ Mit dem Schiff über den Rhein Mittlerweile kommen sogar seine Enkelkinder mit ihm auf die Weihnachtsmärkte, um die Geschenke zu verteilen. Mal gibt’s Weckmänner, mal Mandarinen oder Schokolade. Wobei die Leckereien fast nebensächlich sind, wie Siggi Alefsen weiß: „Allein, dass ich da bin, sorgt schon für einen echten Überraschungseffekt.“ Und für die besagten, staunenden Gesichter. Wenn der Nikolaus dann auch noch sein goldenes Buch rausholt und die Geschichte vom Bischof vorliest, hängen alle gebannt an seinen Lippen. Manche haben danach noch die ein oder andere Frage – wo er denn jetzt gerade herkomme beispielsweise. Vom Himmel? Steht draußen etwa noch ein Rentier? Gar nicht so leicht zu beantworten. „Der Nikolaus muss ja bei allen Kindern sein, deshalb gibt’s neben mir auch noch andere Nikoläuse“, sagt er dann ganz diplomatisch. Meistens aber kommt der Nikolaus mit dem Boot aus Spanien, „immer dorthin, wo liebe Kinder sind“, fügt er hinzu. So tuckert Siggi Alefsen am 4. Dezember auch wieder mit einem Schiff über den Rhein, um gegen 10 Uhr in Emmerich an Land zu gehen. Ja, sein Kalender ist voll, proppevoll. Insgesamt 35 Termine erstrecken sich über die gesamte Vorweihnachtszeit, auch nach dem 6. Dezember ist er noch unterwegs. „In Holland würde man fragen, ob ich das Boot zurück nach Spanien verpasst habe“, erzählt er. „Aber ich sage dann einfach, dass ich ein deutsches Boot nehme – das fährt auch noch später.“ Dadurch hat er etwas mehr Zeit, um die Geschenke zu verteilen. Aber auch zu bekommen! So manches Bild haben Kinder bereits für ihn gemalt oder gebastelt, schließlich soll auch der Nikolaus nicht mit leeren Händen nach Hause gehen.
Voerde. Erstmal eine Tasse Tee. Welche Sorte darf’s denn sein? „Italienische Limone“ oder doch lieber „Heiße Liebe“? Martina Mühlen gießt heißes Wasser über den Beutel, die „Zitronenplätzchen“ sind es geworden, dann heißt es abwarten und ziehen lassen. „Die Zeit ist so schnell geworden“, sagt die Künstlerin. Daher beginnt sie jeden ihrer Kurse mit einer Zeremonie, die einen direkt zur Ruhe kommen lässt… So, der Tee ist fertig, jetzt den Beutel aber bitte nicht wegwerfen, sondern auf einen Teller legen. Denn daraus soll später ein kleines Kunstwerk entstehen. „Upcycling liegt voll im Trend“, erklärt die 61-Jährige. Klar, Nachhaltigkeit ist aktuell ein großes Thema, auch für sie selbst. Und wie man das eben so macht, „googelt man so rum“ und findet dabei die „Tea Bag Art“. Teebeutel zu bemalen, das gefiel ihr sofort. Also probierte sie es einfach mal aus, immerhin hatte sie durch Corona sowieso mehr Zeit als sonst. Die brauchte sie auch, denn tatsächlich bringt die Arbeit einige Herausforderungen mit sich. Das fängt schon bei der Wahl der Teebeutel an. „Da gibt’s ganz schön viele Unterschiede“, sagt sie. VON SARA SCHURMANN Schenken Sie einem Teebeutel mal etwas Aufmerksamkeit Gebrauchte Teebeutel müssen nicht imMüll landen. Martina Mühlen zeigt, wie daraus Weihnachtskarten entstehen können. Fotos: Kai Kitschenberg / FUNKE Foto Services Bei einer Tasse Tee lassen sich die Teebeutel natürlich besonders gut bemalen. Typisch Niederrhein 14 Tee als Blumendünger Vorher kam es Martina Mühlen nur auf den Inhalt an, möglichst fruchtig sollte der Tee schmecken, für die Beutel hatte sie sich dagegen nie interessiert. Mittlerweile aber weiß sie, dass niederländische Teebeutel zwei Kammern haben oder dass Kamille sich überhaupt nicht eignet. „Die trocknet so, dass man den Klumpen später nicht rausbekommt“, erklärt sie. Denn bevor der kreative Prozess losgehen kann, müssen die Teebeutel zunächst einmal trocknen. Anschließend kann die Künstlerin sie aufreißen, entweder nur unten oder auch hinten, um den Tee aus den Beutel zu holen. Den Inhalt aber nicht einfach wegschmeißen! „Das ist ein schöner Dünger für Blumen“, erklärt Martina Mühlen. Wenn schon Upcycling, dann auch richtig. In ihrem Atelier hat sie nun immer einen kleinen Korb mit getrockneten Teebeuteln stehen, aus dem sie mal eben ein paar Exemplar holen kann. „Kein Beutel sieht aus wie der andere“, sagt sie.
Der eine hat rote Flecken, der andere ist bräunlich verfärbt… „Das sind alles Unikate.“ Und sind sie einmal geleert, eignen sie sich wunderbar als Maluntergrund. Einmal vorsichtig drüberstreichen, damit eine glatte Oberfläche entsteht, dann kann es losgehen. Kaffeepads auf der Weihnachtskarte Pinsel, Wasser, Aquarellfarbe und Fineliner – mehr braucht es nicht, um die Teebeutel zu verschönern. Am besten, diesen Tipp gibt die Künstlerin mit, sollten Anfängerinnen und Anfänger mit einfachen Motiven starten. Passend zu Weihnachten kann das eine gestreifte Zuckerstange oder eine rote Kerze sein. Bei den Farben lässt sie sich selbst gern von den Etiketten inspirieren, so hat sie beispielsweise auf den Teebeutel der „Italienischen Limone“ einen Jungen im knallgelben Regenmantel gemalt. Die „Heiße Liebe“ eignet sich dagegen für ein romantisches Bild von zwei Verliebten. Seit zwei Jahren beschäftigt sich Martina Mühlen nun schon mit der „Tea Bag Art“ und genug hat sie davon noch lange nicht. „Das macht so viel Spaß, weil man nicht ewig dran malt“, sagt sie. Während sie eine Tasse Tee trinkt, kann sie mal eben schnell ein Reh auf einen Beutel zeichnen. Übrigens wählt sie die Sorten im Supermarkt immer nach ihrem Geschmack und nicht nach Beutelform oder Etikettenfarbe aus. „So schlimm ist es dann doch noch nicht“, sagt sie und lacht. Meistens sammelt aber sowieso ihre Tochter die gebrauchten Teebeutel, weil sie selbst eigentlich lieber Kaffee trinkt. Allerdings lassen sich auch Kaffeepads trocknen, bemalen – auf die runde Form passt ein Adventskranz besonders gut – und fertig ist die handgemachte Weihnachtspost! Kunstwerke aus Teebeuteln Martina Mühlen zeigt in ihren dreistündigen Workshops, wie aus gebrauchten Teebeuteln kleine Kunstwerke entstehen können. Termine veröffentlicht sie auf ihrer Homepage www.martina-muehlen.de oder können angefragt werden unter 0281/46095332 sowie per E-Mail an martina.muehlen@t-online.de. Martina Mühlen hat sich auf die „Tea Bag Art“ spezialisiert. Typisch Niederrhein 15
Typisch Niederrhein 16 Liebes Christkind, ich wünsche mir... Kevelaer. Das Christkind hat dieser Tage wieder ganz schön viel zu tun, immerhin muss es zahlreiche Wunschzettel lesen und beantworten. Wie gut, dass ihm dabei die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterin der Kevelaerer Stadtverwaltung ein wenig unter die Flügel greifen. So können alle Briefe, die das „Christkind-Büro auf Zeit“ erreichen, bis Weihnachten auch sicher beantwortet werden. Bald landen wieder zahlreiche Wunschzettel auf dem Schreibtisch im „Christkind-Büro auf Zeit“. VON SARA SCHURMANN Die roten Briefkästen des Christkindes stehen im Dezember vor dem Rathaus sowie auf dem Krippenmarkt in der Wallfahrtsstadt. Das Christkind ist auch digital erreichbar. Wer möchte, schickt seinen Brief an christkind@kevelaer.de und erhält die Antwort auch auf diesem Wege. Alternativ kann in der E-Mail die Adresse mit Namen angegeben werden, dann kommt die himmlische Antwort als Brief nach Hause. Fotos: Privat
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