WP | Dossier | A-45 2.Teil

11 A45-BRÜCKE Sorgenkind: Die marode Rahmedetalbrücke muss abgerissen und neu gebaut werden. Foto: Ralf Rottmann / FUNKE Foto Services tung steht, kommt. Zudem wird daran gearbeitet, einen digitalen Zwilling jeder Brücke zu erstellen. Das bedeutet: Wenn der Brücken-Prüfer mit einem Laptop unter die Brücke geht, dann hat er den digitalen Zwilling im Rechner und kann gleich die Schäden eingeben oder Daten abgleichen. Bisher ist es so, dass die Schäden auf einem Zettel notiert werden und der Übertrag im Büro erfolgt. Als Direktorin der Autobahn GmbH stehen Sie nicht selten in der Kritik, in die sich nicht selten Polemik mischt. Perlt das an Ihnen ab? Nein, das perlt nicht an mir ab. Die Entscheidung, die Brücke zu sperren, hat schon etwas verändert. Auch an ein paar Ansichten bei mir. Welche Ansichten? Egal, wie man über Klimawandel und Nachhaltigkeit und Mobilität denkt, die Autobahn wird immer ein wesentlicher Bestandteil sein. Ich glaube aber, dass sich unser Mobilitätsverhalten ändern muss. Jeder erwartet, dass die Regale im Supermarkt immer voll sind und dass das Amazon-Päckchen morgen schon ankommt. Aber auf der Straße allein ist das nicht zu bewältigen. Ich hätte nicht erwartet, dass wir in Deutschland soweit kommen, dass wir eine Brücke ganz sperren müssen. Hat sich die Sperrung für Sie wie eine Niederlage angefühlt? (überlegt lange) Ja, ein bisschen schon. Wobei ich in diesen Prozess früher nicht eingebunden war. Für mich war und ist immer wichtig, dass unsere Infrastruktur in allen Facetten funktioniert. Das macht schon etwas mit Ihnen, wenn Sie eine Autobahn sperren müssen. Aber ich bin froh, dass unser Kontrollsystem funktioniert hat. Es hat funktioniert, rechtzeitig.

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