WP | Dossier | A-45 2.Teil

14 A45-BRÜCKE Lüdenscheid. Plötzlich steht der hochrangige Minister aus Berlin da mit einem Stein in der Hand. Volker Wissing hält das armdicke Exemplar Grauwacke-Schiefergestein mit angemessener Ehrfurcht und lauscht andächtig, dass es sich dabei um eine Bodenprobe des Ortes handele, an dem er gerade ist: unterhalb der Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid. Jener baufälligen Brücke an der Autobahn 45, die seit dem 2. Dezember 2021 gesperrt ist und eine Region an den Rand des Wahnsinns treibt – wie er später am Tag noch hautnah erleben wird. Wissings Besuch war oft gefordert, lange erwartet und nun Realität geworden. Um 10.56 Uhr entstieg er der schwarzen Limousine und setzte mit seinen schwarzen Lederschuhen einen ersten Schritt auf den steinigen, sandigen TRÄNEN BEI MINISTERBESUCH – UND EIN VERGIFTETES PRÄSENT Von Daniel Berg Boden. Als er in Anzug und Krawatte hochblickte, sagt er etwas, das klang wie: Da ist sie ja, das Schätzchen. Verzweiflung, Wut, Ohnmacht Nun ja: Als Schätzchen geschweige denn als Schatz ist diese Brücke vermutlich schon lange von niemandem mehr bezeichnet worden. Im Gegenteil: Sie ist ein Infrastrukturdesaster, das Südwestfalen – die drittstärkste Volker Wissing kommt ohne konkrete Hilfsmaßnahmen an die A-45-Brücke in Lüdenscheid – und trifft auf wütende Bürger 12. AUGUST 2022 Rund 100 Bürgerinnen und Bürger versammelten sich, um Minister Volker Wissing ihre Fragen zu stellen.

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