17 A45-BRÜCKE raterstab zusammen. Wissing sagt, dass man das Vorgehen in Italien genau geprüft habe – und nur wenig übernehmen könne. „Die italienische Verfassung enthält eine Regelung, in der die Regierung quasi per Dekret einen solchen Neubau anordnen kann“, sagt Wissing. Dies sei ein großer Unterschied zum deutschen Grundgesetz. „Dieses Sonderrecht der Regierung führt dazu, dass man einen Sonderbeauftragten braucht, der das ungewöhnliche Verfahren vor Ort steuert und umsetzt.“ Ein Übertrag auf Deutschland mache keinen Sinn. Wann wird die Brücke nun fertig? „Fünf Jahre seit Sperrung sind realistisch“, sagt Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Autobahn GmbH Westfalen. „Dabei bleibe ich. Und das wäre schon Rekordzeit.“ Sie sagt aber auch: Jeden Tag, den es schneller geht, wäre ganz wunderbar. Wissing selbst meint: „Ich habe nie fünf Jahre in den Mund genommen. Mein Anspruch ist es, schneller zu bauen!“ Es besteht zumindest Hoffnung. Derzeit wird die Ausschreibung des Neubaus vorbereitet, die noch dieses Jahr veröffentlicht werden soll. „Frühestens Anfang 2023 werden wir den Unternehmer haben“, sagte Sauerwein-Braksiek im Interview mit dieser Zeitung vor einigen Wochen. Vorbereitende Maßnahmen müssen dann ergriffen werden: Versorgungsleitungen verlegen, Baustraßen anlegen, Material besorgen. Geschätzte Dauer dafür: ein halbes bis Dreivierteljahr. Die Bauzeit liegt nach Schätzung der Bau-Branche und der Autobahn GmbH bei etwa zwei Jahren. Eine Rechnung mit vielen Unbekannten, gewiss. Aber eine Fertigstellung gute vier Jahre nach Sperrung scheint bei optimalem Verlauf keine Utopie zu sein. Sprengung im Dezember: Die marode Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid. Foto: Ralf Rottmann / FFS „Ich gehe davon aus, dass wir im Herbst mit dem FBA zusammenkommen und dass dann die Entscheidung über das Verfahren fällt.“ Stephan Krenz Geschäftsführer der Autobahn GmbH
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