TLZ | Dossier 26 | Sehnsuchtsorte in Deutschland

45 Gosecker Sonnenobservatorium Ein Graben und zwei Palisadenringe sind ein archäologischer Beleg für systematische Himmelsbeobachtung SONNENOBSERVATORIUM GOSECK SACHSEN-ANHALT 1991 entdeckten Wissenschaftler auf einem Luftbild die Umrisse eines steinzeitlichen Sonnenobservatoriums. Die vor rund 7000 Jahren errichtete Anlage diente der Erforschung des Himmels zur Bestimmung von Saat- und Erntezeiten. Bei Grabungen gefundene Werkzeuge, Scherben, Tierknochen und Menschenskelette deuten daraufhin, dass sich die Steinzeitmenschen hier auch zu rituellen Festen getroffen oder ihre Toten bestattet haben. Weitere Informationen Das Sonnenobservatorium ist ganzjährig frei zugänglich. Zwischen April und November finden jeden Sonntag um 14 Uhr Führungen statt. Im nahe gelegenen Schloss befindet sich eine Ausstellung zu der Anlage. www.himmelswege.de 7 FOTOS: MAURITIUS IMAGES (1), HUBER IMAGES (1), KOORDINIERUNGSSTELLE HIMMELSWEGE/CHRISTOPH KREMTZ (1), BURGENLANDKREIS.DE (1) GOLLENSTEIN SAARLAND Seit rund 4000 Jahren ragt nahe der Barockstadt Blieskastel ein fast sieben Meter hoher Monolith empor. Der größte Menhir Mitteleuropas besteht aus ortsfremdem Gestein. Wer ihn errichtet hat und zu welchem Zweck, bleibt bis heute ein Rätsel. Einer Sage nach nutzte der Riese Goliath die Säule als Wetzstein. 1939 legte die Wehrmacht den Menhir um, der dabei in vier Teile zerbrach. Erst im November 1951 wurde der Stein wieder zusammengesetzt und aufgestellt. Wissenschaftler vermuten heute, dass der Hinkelstein kultischen Zwecken gedient haben könnte. Weitere Informationen Der Zugang zum Gollenstein ist jederzeit frei möglich. Vor Ort gibt es keine Parkplätze. Stellen Sie Ihr Auto in der Altstadt ab und verbinden Sie den Besuch des Gollensteins mit einem etwa 30-minütigen Spaziergang. Mehr Infos unter www.saarpfalz-touristik.de 6

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