14 BEST OF BERLIN Ein Fotoalbum mit hellblau gemustertem Einband sucht die Kundin, außerdem eines mit grünem Leinenbezug, passend zu den Themen ihrer Bilder – hellblau für die Fotos vom Winterurlaub, grün für die Aufnahmen vom Sommer. Ja, es gibt sie noch, die Menschen, die auch im Digitalzeitalter ihre Fotos in hübsche Alben kleben. Und es gibt in Schöneberg auch den Laden, in dem sie auf der Suche nach einem besonderen Album mit Sicherheit fündig werden. Im „Papierhaus“ füllen Fotoalben fast eine ganze Regalwand. Überhaupt FEINSTES PAPIER FÜR JEDEN ZWECK UND ANLASS Von Katrin Starke In seinem Schöneberger „Papierhaus“ führt Felix Verspohl nicht nur alles für den Bürobedarf, sondern auch viel nachhaltig Produziertes. MANUFAKTUREN führt Felix Verspohl nahezu alles, was irgendwie mit Papier zu tun hat. Als Kiezladen – und als solchen versteht er sein Geschäft – hält er natürlich ein kompaktes Sortiment an Schreibwaren für Schule, Haushalt und Büro vor. Doch den größeren Teil des Ladens haben Felix Verspohl und seine Tochter Aina den „schönen Dingen“ gewidmet. Viele der Angebote kommen von kleinen Manufakturen. Da finden sich die klassischen Moleskine-Schreibbücher mit dem Gummiband neben Notizbüchern, auf denen kleine Täschchen aufgesetzt sind, einige haben eine Spiralbindung, andere sind aufwändig genäht, wieder andere in Leder eingebunden. Außerdem führt das Geschäft eine große Auswahl an Briefpapier – in minimalistischem Design ebenso wie bedruckt mit floralen Mustern. Papier mit glatter Oberfläche findet sich neben Bütten und handgeschöpftem Papier aus Indien. Dazu hat Verspohl ein breites Sortiment verschiedenster Schreibgeräte – vom Füller mit Edelstahlfeder bis zum selten gewordenen Kolbenfüller, wie ihn die Firma Cleo aus dem brandenburgischen Bad Wilsnack noch immer herstellt. „Füllfederhalter laufen bei uns sehr gut“, sagt Verspohl. Genauso wie die vielen bunten Tinten. Im „Papierhaus“ gibt es sie unter anderem aus englischer Produktion – in 120 Farben. Gerade hat Felix Verspohl schon Kalender für 2024 geordert, um rechtzeitig vorzusorgen. Im vorigen Jahr habe er Kalender „in Wahnsinnsmengen“ verkauft. Für ihn ein sicheres Zeichen, dass auch in Zeiten von Computer-Kalenderprogrammen Menschen gern einen Papierkalender führen. „Die wollen die Haptik“, sagt der Ladeninhaber. Seit nunmehr 29 Jahren verkauft er Papier. Erst befand sich das Geschäft in der Langenscheidtstraße, dann zog Verspohl um in den geliebten Akazienkiez. Einige der Geschenkpapierbögen sind edel, handgeschöpft und daher etwas preisintensiver.
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