NRZ | Haut & Psyche
6 HAUT & PSYCHE SYMPTOME ERKENNEN UND BEHANDELN BLUTSCHWAMM KRANKHEITSBILD: Meist sind Blut- schwämme angeboren. Wenn sie an Körperöffnungen wie Mund, Nase oder Genitalien auftauchen, muss ge- handelt werden – besonders, wenn sie schon bei der Geburt sichtbar sind, denn sie können irgendwann die Öff- nungen verschließen. Der Grund für diese Erkrankung sind Fehlbildungen der Hautgefäße in tiefer gelegenen Schichten. THERAPIE: Ärzte können die Blut- schwämme je nach Region operativ behandeln mit einem Laser oder mit Kälte (minus 186 Grad). Alternativ: Behandlung mit Betablockern, die sonst in der Herztherapie eingesetzt werden. CHLOASMA (MELASMA) KRANKHEITSBILD: Ist die Gesichtshaut bei Frauen plötzlich unregelmäßig pig- mentiert, spricht man von einem Chlo- asma oder auch von einer „Schwan- gerschaftsmaske“. Grund ist das Zusammenspiel von UV- und sichtba- rem Licht mit dem Hormon Östrogen. Das kommt z. B. in der Schwanger- schaft vor oder wenn die Pille einge- nommen wird. THERAPIE: Das Hautbild normalisiert sich wieder, wenn die Pille abgesetzt wird oder die Schwangerschaft endet. Außerdem sollte man sich mit Cremes vor UV-Licht und mit einem Make-up vor dem sichtbaren Licht schützen. NATURHEILKUNDE: Substanzen aus der Süßholzwurzel sowie Kojisäure aus fermentiertem Reis sollen eine über- mäßige Produktion von Melanin ver- hindern, das für die Färbung der Haut verantwortlich ist. EKZEM KRANKHEITSBILD: Ist die Oberhaut ent- zündet, aufgerissen und bilden sich rote Schwellungen zum Teil mit klei- nen Knötchen, die nässen und jucken, spricht man von einem Ekzem – einer der häufigsten Erkrankungen in der Dermatologie. Als Auslöser kommen z. B. eine Nahrungsmittelunverträglich- keit, psychischer Stress, chronisch tro- ckene Haut oder eine Kontaktallergie infrage – ausgelöst z. B. durch Nickel oder Haarfärbemittel. Die Neigung zu Ekzemen kann auch angeboren sein wie zum Beispiel Neurodermitis oder Schuppenflechte. THERAPIE: Wichtig: die Suche nach dem Auslöser. Wird der Reiz z. B. bei einer Kontaktallergie oder einem Lebensmit- tel, das man nicht verträgt, gefunden, sollte man diesen Stoff meiden. Spezi- fische Therapien z. B. bei angeborenen Ekzemen werden von den Dermato- logen festgelegt. Auch der Zeitpunkt einer sinnvollen Kortisontherapie, die eine Reihe von Symptomen zwar lin- dern kann, meist aber nicht ursächlich wirkt. NATURHEILKUNDE: Ichthyolhaltige Sal- ben mit den antientzündlich und anti- bakteriell wirkenden Stoffen aus dem Ölschiefer können Ekzeme lindern. Auch die Gerbstoffe von schwarzem Tee wirken – in Form von Umschlä- gen – beruhigend auf die Haut. Eben- so Hautgele und -salben mit Aloe vera oder Silicea (Kieselsäure) oder Sprays mit dem Jungpflanzenextrakt von Hafer sowie Rindenextrakte der Un- caria tomentosa, einer peruanischen Kletterpflanze. GÜRTELROSE KRANKHEITSBILD: Mit Rötungen und vielen, meist feinen Bläschen, die an verschiedenen Hautstellen auftreten – vor allem in der oberen Körperhälfte – kündigt sich eine Gürtelrose an. Sie wird durch Windpockenviren – Vari- cella-Zoster – ausgelöst. Die ziehen sich nach überstandener Infektion in die Nervenwurzeln des Rücken- marks zurück, bis sie manchmal bei Menschen jenseits der 50 wieder aus- brechen können. Die Gürtelrose heilt langsam ab und ist in vielen Fällen lan- ge Zeit sehr schmerzhaft. Süßholzwurzel Ihre Wirkstoffe helfen, eine unregelmäßige Pigmentierung der Haut zu reduzieren. Heilen mit gebündeltem Licht: Blutschwamm ist oft nur stecknadelkopfgroß, aber störend. Mit Lasertherapie lässt er sich beseitigen. Fotos: Shutterstock (2), iStock
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