WP | Haut & Psyche

9 NATURHEILKUNDE: Bäder aus Kernseife oder Grüner Seife sind das älteste und bekannteste Hausmittel gegen entzün- dete Nagelbetten. Die Bäder machen die Haut weich und wirken gleichzeitig antibakteriell. NAGELPILZ KRANKHEITSBILD: Im Anfangsstadium wirkt die Nageloberfläche stumpf und wie ausgetrocknet. Weiße Streifen oder Flecken werden sichtbar. Später verfärbt sich der Nagel gelbbraun und kann sich vom Nagelbett lösen. THERAPIE: Dem ausgeprägten Nagelpilz kommt man am besten mit einer schul- medizinischen Systemtherapie unter Anleitung eines Arztes bei, bei der ein Antipilzmittel eingenommen werden muss, bis der Nagel herausgewachsen ist. Das kann Monate andauern. Bei leichten Fällen versucht man es mit einem Antipilzlack, der auf den Nagel aufgetragen wird. Außerdem sollte man die infizierte Nageloberfläche ab- feilen und die Schuhe und Socken wie beim Fußpilz wiederholt desinfizieren. NATURHEILKUNDE: Die Inhaltsstoffe aus fermentiertem Roggen können wie ein Antipilzmittel wirken, ebenso Bäder mit einigen Tropfen Teebaumöl! NESSELSUCHT KRANKHEITSBILD: Bilden sich stark ju- ckende Rötungen und Quaddeln auf der Haut, spricht man von einer Nes- selsucht, deren Abklärung unbedingt erfolgen sollte, aber sich meist als schwierig erweist. Damit reagiert die Haut auf Stoffe, die sie nicht verträgt: z. B. Medikamente, Nahrungsmittel und Nahrungsmittelzusätze oder Kon- servierungsstoffe. Auch auf Kälte, Wärme, Licht, Druck, Sonnencremes oder sogar Stress. Es gibt auch Erkrankungen, die sich durch Nesselsucht äußern. Und auch klassische Allergien können sich so zeigen, selbst der seltene Notfall eines allergischen Schocks. THERAPIE: An erster Stelle steht die Su- che nach dem Verursacher. Dann wird ein Antihistaminikum verabreicht; bei schweren Formen kommt noch Korti- son hinzu. Der Schnitt im Finger beim Zwiebel- schneiden. Die Operationswunde. Die Kraterlandschaft, die Akne im Ge- sicht hinterlässt. Fast jeder Mensch trägt Spuren des Lebens in Form von Narben. „Sie entstehen, wenn der Or- ganismus es nicht schafft, die Haut so wieder zu schließen wie vor der Ver- letzung“, sagt Prof. Volker Steinkraus. Der Körper entwickelt an diesen Stel- len in der Regel einen bindegewebigen Ersatz. „Der besteht in erster Linie aus Kollagen und ist ein – im Vergleich zur unverletzten Haut – eher minderwer- tiger Gewebsverband, der den Defekt schließt“, weiß der Hamburger Derma- tologe. Je älter wir werden, umso mehr ver- liert unser Körper die Fähigkeit, eine Wunde so zu schließen, als wäre da nie eine Verletzung gewesen. Auf der anderen Seite liegt auf der Altershaut wenig Spannung. „Und das ist immer gut für die Narbenbildung“, erklärt der Mediziner: „Da kann es passieren, dass Sie eine Narbe auf dem Dekolleté oder auch im Gesicht nach einiger Zeit gar nicht mehr sehen!“ Genauso wie bei Wie der Körper Wunden schließt – und was gegen unschöne Narben hilft NARBEN GESCHICHTEN, DIE DAS LEBEN SCHREIBT einem Baby oder Kleinkind, bei dem sich Narben noch „verwachsen“. Manchmal liegt eine Narbe aber dick wie ein Bleistift auf der Haut, gerötet und wie ein Wulst. Ist das optisch stö- rend, kann man sich in die Narbe Korti- son spritzen lassen. Prof. Volker Stein- kraus vom Dermatologikum Hamburg: „Hier nutzt man eine Nebenwirkung des Kortisons aus – es macht die Haut dünn.“ Oder man versucht, den Wulst durch einen leichten Druck über einen gewissen Zeitraum zurückzubilden. Wenn die wulstartige Narbe sich aber ausbreitet und stark wuchert, wird die Behandlung zu einer echten Herausforderung. „Jeder Korrektur- eingriff kann hier das Problem noch verstärken, weil er wieder ein Anreiz für die Haut ist, an dieser Stelle noch mehr Kollagen zu bilden“, weiß der Hautspezialist. Diese sogenannten Keloide kann man versuchen abzutra- gen, mit flüssigem Stickstoff mit minus 186 Grad zu behandeln und anschlie- ßend über lange Zeit mit einem Druck- verband zur Rückbildung anzuregen. Verschlusssache: Bei Wunden bildet der Körper einen bindegewebigen Ersatz - die spätere Narbe.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjExNDA4