NRZ I Erstausgabe Essen 13.07.1946

Llzsnttriger. Dietrich Oppenberg. Wilhelm Nim- wsodt Arlur FrlUrh Frans. Fehlens Verlegener: DlStrlth 0»p>a»6r<j Chsfre.lSktSUr Euch Rro»i Verlag: Ruhr verfug Gaibii Druck lumiwit- Gjroae-Haui, sämtlich in Essen. «'icbsstntrsBa 34 Aufing« 127 099. Uhr „Klntop -, 19 15. Uhr Dt« Noibriick« Verstehen, 20 Uhr Unterhaltungskonzerl, Uhr Tanzmusik ntag, 15. Jul): 17 Uhr 5-Uhr-Tpe, M SG Uhr Kammermusik, 19 15 Uhr 2um Taqe. 20 tj Uhr Akazienallee 4, 22 15 Uhr Für die Swing- freunde Dienstag, t«. Juli: 17 Uhr 5-Uhr-Tee 18 Uhr Klaviermusik, 19 15 Uhr Zum Tage, 19 30 Uhr Am runden Tisch, 20 Uhr Öpernkonzbrt, 22 15 Uhr Tanzmusik, 23 Uhr Tanzmusik von Schall- platten Zur ProdukUosMutnahaie der NsdeUndustrle Die Friedrich Hanebeck KG. Iserlohn hat bisher das große Permit nach nicht erhalten und kann deshalb bisher nur im Rahmen der allgemeinen Genehmigung für Kleinbetrieb arbeiten lassen. Die aus 1944/45 noch vor- handenen Mengen an Stahldrabt und halb- fertigen Waren, an deren Aufarbeitung etwa der dritte Teil der früheren Belegschaft be- schäftigt wird, geht zu Ende, so daß mit dej Herbeischaffung neuer Rohstoffe erst nach Erteilung des großen Produktionspermlts be- gonnen werden kann Es steht zu hoffen, daß dieses Permit um to schaeller erteilt wird eis die Geeelischeft vorwiegend Näh- und Stopfnadeln, Schneider-, Stick-, Durchzieh-, Schub m Yb er- und SstUernaifeln herstallt an denen tn «ier britischen Zone besonders stark mangelt Außerdem werden Nedelmtpp- ehen, Fischengeihaken, Stehlnägel für Rohr- seheilen, für elektrische Installationen und Goldleisteaatifte hergeiteiH, wobei die Ge- sellseheft J8r Angelluken zur Zeit der ein- zige Produzent la Deutschland ist Sonnabend, 13. Jtill: 17 Uhr 5-Uhr Teo 18 30 Uhr Volksmusik. 19 15 U'.i r>:„ 9r, re(; h s t un( |p 19.30 Uhr Der Bürger (Hörfolge . ;?, h*,| Georg Egel, 20 Uhr Kaharetlsendung, 22 Uhr Tanz am Wochenende Sachtleben AG. produziert wieder Gewinnung von Lithopone Seit l. Juli werden bei der Sachtleben AG in Homberg wieder die Oefen ge- heizt, mit der Produktion kann in drei Wochen begonnen werden. Europas bedeutendstes Llthoponewerk mußte im Oktober 194% wegen Strom- und Gasmangel stillgelegt werden. Wenn man bedenkt daß dieses große chemische Unternehmen im Jahre 1939 40 000‘t Lithopone im Werte von ca. 10—12 Mill. produzierte, dann wird die Bedeutung der SacMleben AG. innerhalb des deutschen Wirtschaftslebens verständlich. Vor dem Kriege wurden 850 Angestellte und Ar- beiter beschäftigt. Lithopone ist eine weiße Farbe, die bedeutend billiger als Blei- und Zinkweiß ist. Es besteht aus Schwefelzink und Bariumsulfat, die aus Schwefelkies und Schwerspat gewonnen werden. Nach Ab- rösten des Schwefels aus dem Schwefel- kies bleiben Kieselabbrände zurück, die aus Zink* und Eisenverbindungen be- stehen Das Zink wird auf hüttenmänni- schem Wege in Homberg gewonnen und weiter auf Ltthopone verarbeitet. Das zu- rückbleibende Eisenerz kann ln dar nahe- liegenden Frtedricb-Allied-Hütte auf Elsen verarbeitet werden. Die Rohmateriallrage ist sehr günstig, zumal die der Sachtleben AG. gehören- den Schwefelkies- und Schwerspatgruben in Meggen lhnerhalb der englischen Zone liegen. Ala Nebenprodukte werden außer dem Eisenerz Glaubersalz, Blanc-fix (in dar Phototechnik verwendet) sowie die Metalle Thallium und Cadmium gewon- nen. Hergestellt werden ferner tOOproz. Schwefelzink, Leuchtfarbe und Barium- nitrat. Dia Rohstoffbestfade reichen bei dem 1006-Tonnen-Permlt das am 1 De- cemktr 1945 erteilt wurde, vorläufig für vier Monate und bieten bei der vermin- dartea Produktion 400 Menschtn Arbeit Die Heranschaffung von Salz (früherer \ erbrauch monatlich 2000 t), das für die Produktion unbedingt nötig ist, gestaltet sich zur Zeit schwierig doch die Ver- handlungen bet der Militärregierung ha- ben zu einem positiven Ergebnis geführt Ein besonderes Problem Ist die Frage der Verpackung, die in Holzfässern und Pa- pieisäcken erfolgt. In normalen Zeiten wurden ln der Fabrik jährlich 22000 Fässer erzeugt Da die Holzzuteilung, die auf strenge Kontingentsätze festgelegt Ist, nur äußerst sparsam erfolgt, müssen für die Transportmögllchkeit des Haupt- produktes neue Wege gefunden werden. Während vor 1939 u. a. 25—30 Mill. cbm Gas verbraucht'wurden, sind jetzt immer- hin noch 8 Mill. cbm notwendig, die durch Verhandlungen mit der Ruhrgas- gesellschaft nunmehr gesichert und von der Militärregierung genehmigt wurden. Slmlcck AUS DER WIRTSCHAFT als Haupt-, Thallium und Cadmium als Nebenprodukt 1 Mill. Rentenempfänger erhalten 40 Mül. RM. monatlich Die Landesverstcherungsanstalten der ame- rikanischen Zone zahlen gegenwärtig jeden Monat 40 Mill. RM. an 1 Mill.. Renten- empfänger aus. Die Rentenversorgung der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen soll Im Rahmen eines Unfallversicherungsgesetzes neu geregelt werden. Außerdem sind vorbe- reitende Arbeiten für eine Zentralisierung der Sozialversicherung im Gange. Die Errichtung weiterer Heilstätten für Tuberkulosekranke ist geplant und als Träger des Kampfes gegen diese Krankheit werden jetzt unter Leitung eines Facharztes In alten Ländern der ame- rikanischen Zone besondere Organisationen gebildet. Der Juni-Ausstoß an Eisenerzaugnlssen Die.Erzeugung von Roheisen, Rohstahl und Walzwerks-Fertigerzeugnissen in der bri- tischen Zone stellte sich nach Erhebungen des Verwaltungsamtes für Stahl und Eisen im Juni wie foigti Roheisenerzeugung (ein- schließlich Ferromangan und FerrosiUzium) 138 566 t (Mai 142 255 t), Rohstahlblock- erieugung 180 082 t (174 207 t) und Walz- werksferllgerzcirgung (ohne Halbzeug) J47 814 t (150 763 t). England* Ansgaben tOr Deutschland und Oesterreich Die Ausgaben der englischen Besatzungs- behörden in Deutschland und. Oesterreich werden für das laufende Finanzjahr auf etwa Lst. 80 Mill. geschätzt. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus den Kosten für Zollver- waltung und den Ausgaben für die Nah- rungsmitteleinfuhr nach Deutschland. Das Unterhaus wird nunmehr eine Untersuchungs- kommisston nach Deutschland entsenden, um di» Ausgaben der Kontrollkommission einer Prüfung zu unterziehen. Dänische Naturalien gegen sowjetische Rohstoffe Ein sowjetisch-dänisches Handelsabkommen sieht selten« Dänemark die Lieferung von Fleisch, Butter und endeten landwlrtseheft- Itchen Produkten, Plscherbooten sowie Ma- schinen im Austausch gegen Treibstoff. Kunst- dünger *und sonstiger Rohstoffe vor. ln den nächsten 18 Monaten wird Dänemark 15 000 t Butter und toooo t Schweinefleisch nach der Sowjetunion exportieren und defür die 1« Hendeltvertrag vorgesehenen Produkte sowie Devliea oder Gold orhelton. lebt Rudolf Harbigt Keine schriftliche Nachricht von dam Weltrekordläufer Hamburg, 11. Juli. (DPD). Die von ver- schiedenen Zeitungen aufgegriffene Meldung, daß sich der bereits totgesagte Weltrekord- laufftr Rudolf Harbig Di Kriegsgefangen- schaft befinden isoll, nahm der Braun- schweiger Vertreter des DPD. Zum Anlaß persönlicher 1 Nachforschung. Diese hatte'fol- gendes Ergebnis: Weder Üarblgs Frau noch seine Freunde haben bisher eine schriftliche Nachricht, von. derü We'trekordläufer erhal- ten. Die Hoffnung, ,daß Harbig doch noch lebt, stützt sieh auf den Besuch eines aus rus- sischer Gefangenschaft' entlassenen Soldaten bei dein' Braunschweiger Sportkameraden Hartmann, einem guten Freund Harbigs. Der nach Deutschland zurückgekehrte Wehrmacht- angehörige hatte als Friseur lm Lager Orsk nur Kund* erhalten, daß Rudolf Harbig auch Im Lager sei. Dieser Soldat will auch Inen Artikel Harbigs ln einer Kriegsgefangenen- Zeitung gelesen haben. Leider ist die Verbin- dung zu diesem Rückkehrer yöllig ange- schnitten. Die Vermutung über Harbigs Ge- fangennahme wird noch bekräftigt durch die Mitteilung, daß ein russischer. Sender Im Jahre .1944 Harbig als Sprecher ankündigte. „Leider“, $ö belichtet Spörtkambrad Hert- mann, „wurde die Sendung gestört..doch ist von anderer Seite bestätigt worden.-daß Har- big tatsächlich im russischen Rundfunk ge- sprochen. haben soll.“ Soviel Vermutungen urid Hoffbuhgen, soviel Unwahrscheinlichkeit aber auCh. Aus Deutschland kurz gemeldet BRITISCHE ZONE Köln. Die Kölner Behelfs-Holzbrücke ist bis auf weiteres vom 13. Juli ab für den gesamten Fahrzeugverkehr gesperrt Nur noch Fußgänger und Radfahrer wer- den diese Brücke benutzen dürfen wäh- rend der Fahrzeugverkehr von diesem sh Um. di* mu« Brücke geleitet wird Düsseldorf. Zu le drei Wochen Ge- fängnis wurden vom Amtsgericht Düssel- dorf drei Personen verurteilt, die sich Arbeitspässe auf dem Schwarzen Markt zum Preise von 100 bis 150 RM gekauft und die Eintragungen selbst vorgenom- men hatten Recklinghausen. Nikolaus Manila aus Gladbeck und der Ostflüchtling Kurt Broszeit wurden von der Strafkammer in Essen zu 3Vs bzw. 2’/* Jahren Zuchthaus verurteilt, weil sie sich als Kriminal- beamte ausgegeben und einen Bauernhof bei Lembeck ausgeplündert hatten, AMERIKANISCHE ZONE Bad Ktssingen. „Eine Kurgeneh- migung ist noch Keine Gewähr für Un- terkunft", teilt die Kurverwaltung Bad Kissingen mit. Die Kurgäste müssen sich vor ihrem Eintreffen vergewissern, ob sie wirklich Unterkommen können. Für die ’riytngung sind 450 Kurbetten ver- fügbar Frankfurt, Zwei Raubmörder, die am 9. Juli in Frankfurt in der Kosei- Straße 24 die 81 Jahre alte Johanna Hoffmann ermordeten und beraubten , ' , rden noch von der Kriminalpolizei ge- sucht. Der größte Teil der gestohlenen Sachen, hauptsächlich Herrenkleider und Wäsche, wurde in den Trümmern eines dem Tatort gegenüberliegenden Hauses gefunden. RUSSISCHE ZONE - i i»«i F»"w w»*»bhänolrj* Tages- zeitung soll mit Genehmigung der sowje- tischen Militärverwaltung unter dem Titel „Die Tagespost" in diesen Tagen in Potsdam erscheinen. Salz Wedel. Eine große Wildplage wird aus dem Kreise Salzwedel gemel- det. Im Dorf Hagen wurden durch Füchse die Hühnerbestände fast vollständig ver- nichtet Aur den Kartoffeläckern des Dorfes Mellin wird durch Wildschweine, die in Rudeln auf treten, großer Schaden nngerichtet. STADT BERLIN In Berlin wird jede halbe Stunde ein Kind geboren, alle fünf Minuten stirbt ein Mensch. Sechsmal schneller als das Le- ben läuft der Tod — Umfangreiche Gipsvorkommen wurden kürzlich, wie tadio Berlin meldet, 50 km südlich von Berlin bei Zossen entdeckt. Ihre Ausbeute würde den Gipsmangel in Berlin und der ’rovin* Brandenburg für über einhundert Jahre beheben. — Die erste Lokomotive, hei der es keinen Funkenflug mehr gibt, wurde jetzt Berliner Pressevertretern praktisch vorgeführt. Ein neuartiger Funkenfänger, dessen Erfinder Reichs- bahndirektor Besener ist absorbiert die entstehenden Funken. Post-Zonenkonterenz ra London, 12. Juli. Auf Einladung der amerikanischen Behörden ln Deutschland beginnt am 1. August in Stuttgart eine Konferenz britischer, französischer, rus- sischer und amerikanischer Fachleute über die Postverbiirdung zwischen den verschiedenen Besatzungszonen. Handball schon wieder „friedensmäßig“ Eine Mill. Flüchtlinge in Westfalen Münster, 10. Juli. (DPD) Die Flücht- lingsausschüsse in Westfalen sollen ln Zukunft zur Hälfte aus Flüchtlingen und zur anderen Hälfte aus Einheimischen bestehen, wobei die Flüchtlinge den Vor- sitzenden stellen. Diese Umbildung wird durch eine neue Anordnung des Ober- präsidenten der Provinz Westfalen fest- gelegt. Westfalen hat bis jetzt nahezu eine Million Flüchtlinge aufgenommen. rsRZ-SpORT-UMSCHAUZZD Schalke bleibt sich treu Der Exmeister hat viel vor Gelseaklrchen, 12. Juli. Schalke wieder Im eigenen Bett! Das war so der Eindruck, den men von den Königsblauen, diesmal ganz ln Weiß, bei ihrem ersten Spiel In der wieder hergeriehteten „Glückauf-Kampfbahn" gewann Welche Freude für die Schalker, nach fast dreijähriger Pause, nach vielen Spielen auf allen möglichen, teils euch unmöglichen Plätzen, endlich wieder in dem eigenen, so vertrauten Rund der heimatlichen Sportarena vor über 30 000 Zuschauern den Lederball kreiseln lasaen zu können. Wer di« Anfänge zum Bau der Schalker Kampfbahn miterlebt hat, als Schalke noch auf dem Platz an der Grenzstraße zum Sturm auf die Throne des Duisburger SV., des KBC-, der Düsseldorfer Turu rüstete, wer 1928 das Einweihungsspiel gegen den 1. FCN., damals noch mit Heinet Stuhlfaüt und Hans Kalb, das „Rehabilltie- rungsspiel“ gegen die Düsseldorfer .Fortunen und all die anderen großen Mannschaften Mb der h äa nn an di »gar Stätte rleulirhri Fußballgeschichte. Noch ist manches zu hei- len von den Wunden .die der Krieg auch diesem Stückchen Erde geschlagen ha.t. Das Dach der Tribüne ist verschwunden, in den Reihen der Sitzplätze klaffen breite Lücken, die Laufbahn ist noch nicht wieder intakt, abgesehen davon, was rund um das Haupt- feld, in den Umkleideräumen, an der Ab- grenzung wieder hergestellt werden muß. Aber dis Hauptsache (st: Schalke ist wieder daheim, wenn auch zwei hellgrüne Flecken ln der vorbildlich hergetichteten Rasenfläche zur Vorsicht mahnen. Fünfmal stellt Schalke sich In diesem Monat auf hei- mischem Feld seinen Anhängern, nach dent so erfolgreichen Beginn gegon die Hemer Westfalen und dem mehr als glücklichen Er- folg gegen den Ortsgegner Alemannia, am Sonntag gegen die „Emschorhusaren", die SuTvg. Horst, am nächsten M.ttwoch gegen den SSV. Hagen, ehe am 21, und 28. Juli dt« Gastsspiele In Lemgo bzw Uelzen getätigt werden Zum Abschluß erhält die SVg Röh- linghausen Gelegenheit, das Remis des Vor splcls nun auch in der Schalker Kampfbahn zu erzwingen. Daß Schalke sich vor einer Flut von Spielangeboten aus allen Teilen dc6 Reiches kaum retten kann, Ist verständlich geht, doch von den Mannen um „Ernst und Fritz" immer noch der Zauber aus, der mit dem Schalker Kreisel alle Fußballherzen In Bann schlug. Zwei ernsthafte Belastungs- proben wird die Glückauf-Kampfbahn erleben mit den tür die Satsoneröffnung lm Sep- tember vorgesehenen Spielen gegen den Mei- ster Süddeutschlands, VfB. Stuttgart und den mit vollen Segeln in die norddeutsche Meisterschaft startenden HSV an dem Schalk« noch etwas gutzumachen hat. Daß Schalke für diese Spiele gerüstet ist, dafür gab der zahlenmäßig kläre Sieg gegen den Tabellen- führer der westfälischen Westgruppe, West- fälin Herne, den besten Beweis. Mit der Mannschaft: Klodt,- Pltska, Berg, Sontow, Tt- bulski, Schweißfurth, Dargaschewski. Szepan, Hinz, Winkler, Klodt 2 waren die Schalker woh ! in allen Phasen dieses schnellen und nicht minder Interessanten Spieles 13il für Schalke) die hessere Partei. Vergleicht man die heutige Schalker Gär- nltur mit . dar nach vieler Meinung jemals besten Zusammenstellung! Klodt, Schwetß- furth, Bornemann, Gellesch, Tibulskl, Berg, Kallwitzkl. Szepan. Eppenhof, Kuzorra. Urban, to merkt man erst, was die Schalker im Leut» der Jahre seit der letzten deutschen Meister- schaft verloren haben. Nur noch Klodt, Schweißfurth, Tibulskl. Szepan und Kuzorra sind vom alten Stamm Urban Ist gefallen, Eppenhof, Berg, Bornemann noch In Gefangen- schaft, Kallwitzkl Ins Rheinland abgawanderh er spielte bei den Kölner Rhenancn, Gellesch scheint sich ln Nordwestfalen wohler zu fühlen. Vom Nachwuchs sind Füller, der un- zweifelhaft talentierteste, und Uehtner gefal- len. Schuh, Zwickhöfer In Gefangenschaft, und Bafuffka Ist ein Glanzstück der Vorder- reihe des VfB Stuttgart. Nicht vergesse» werden dürfen Valentin, der unermüdlich* Racker mit den gefürchteten spitzen Ellen- bogen. Ferdl Za|on« mit seinen schneidigen Abwehrschlägen, Rothards Flankenläufe, Natt- kju n aa rs uuvJU'aar Einsatz EaUoem juren* reiches Spiel zwischen den beiden „Großen Viel und gutes Material wurde so in den Jahren den Knappen überantwortet Schalke vor nicht nur ein Sammelbecken lür talen- tierte oder bereits groß gewordene Spielet, ebenso groß ist auch die Zahl der Spieler, die diesem oder jenem Verein mit Ihrem Können aus der Schalker Schule, etwas von dem Glanz de» Krelselsplels vermittelten. Heute tat die Mannschaft, wie so viele an- dere, einem bedrohlichen Altersdurchschnitt nahegekommen. Von den fünfzehn augen- blicklich für die erste Garnitur bcreltstehen- den Spielern ist Kuzotra mit 41 der älteste, Klodt 2 mit 20 Jahten der Jüngste Der Mann- schaftsdurchschnitt liegt genau tn der Mitte. Aber im Hintergrund wartet der Nachwuchs mit teilweise schon ansprechenden Leistungen, sorgsam behütet und im Fußball-Einmaleins geführt von den kampferfahrenen, zwar etwas älteren, aber beileibe nicht schon ergraute» Kameraden. Die Einschaltung des Nachwucn- ses In die Leistungskurve des Vereins Ist nur noch eine Frage der Zeit Schalke wußte immer in ,all den Jahren des Aufstieges nach dem Weltkrieg, der fünffachen Meisterschaft, trotz aller unausbleiblichen Rückschläge duren* eus das Splelnivoau zu halten, wobei es gleichgültig bleibt, ob die Kämpen der letzten 20 Jahre, von denen Kuzorra mit 27 Spiel- Jahren der weitaus älteste ist, noch mit- machen. Was der bei Stalingrad gebliebene Trainer Otto und Bumbas Schmidt (jetzt In Bamberg tätig), ln die Mannschaft gelegt haben, wird sich weiter vererben DeuUchUnShaU« soll wieder aulgsbaut werden In Berlin wird Jelzt daran gearbeitet dl» Deutsehlandhalle, die Statt* vieler großer Sportveranstaltungen, von den schweren Kriegsschäden wieder herzurlchlen. Der Kuppelbau und der Innenraum sind zerstört, doch stehen die Außenmauern, und auch dl» Treppen und Wandelgänge können wieder instandgesetzt werden. Es wird letzt beab- slchtlgt, nach einer Beseitigung der Trümmer und Schuttmasi-en den ersten Rang mit Holt banken zu versehen und In dem Hdllenhä'.i Radrennen und andere Freiluttveranstaltunoen abzuhalten. in Oberhausen ging es am letzten Sonn- tag hart auf hart. Rasensport Mülheim (längs gestreift) und Tus Lintlort Im Kampf um den Bail Streicher Da Dr. Pannenbecker für sein rund 12 000 Worte umfassendes Plaldoyer nur eine Stunde und 40 Minuten brauchte, kam kurz vor Schluß der Sitzung auch noch der dritte Verteidiger des Taqes, Dr. Hanns Marx, zu Wort, der (ür den Angeklagten Streicher plaldiert« und einleitend darzulegen versuchte, daß Streichers Bedeutung untf Einfluß weit Über das wirkliche Maß überschätzt wor- Atombombe wirkte doch stärker Das Ergebnis vom Bikini-Atoll an Truman berichtet Washington, 12. Juli. (DPD-Reuter). Die Stabschefs des USA.-Heeres und det Ma- rine haben am Freitag Präsident Truman den vorläufigen Bericht Uber den Atom- boabenversuch am Bikini-Atoll vom 1. Juli vorgelagt. Nach dem Bericht wurden von der abgeworfenen Atom- bombe mehr Schiffe beschädigt als je xuvor von einer einzelnen Explosion. Vier Schiffe wurden, versenkt, zwei sehr schwer beschädigt und an einer Reihe von anderen Schiffen wurden durch Brände Zerstörungen angerichtet. Die versenkten oder schwer beschädigten Schiffe befanden sich bis zu etwa 800 m vom Datonatlonsort entfernt. Die Versuchstiere im Blklni-AioU leben noch lUdni-AtoU. 10. Juli (DPD). Eine Woche nach dem ersten Atombombenversuch sind die Versuchstiere, die einer inten- siven radioaktiven Ausstrahlung aus- geSetxt waren, noch vollkommen gesund und munter. Man hatte erwartet einige Auswirkungen der Bestrahlung, deren Kraft für tödlich gehalten wurde, zumin- dest einige Tage nach den Versuchen feststellen zu könneh. Vizeadmaril Blandy, der Leiter der Afombomhenversuehe, brachte seine Ver- wunderung darüber zum Ausdruck, daß ein bestimmtes Schwein noch lebe. Das Tier hatte den Versuch auf einem ‘der heißesten Schiffe, dem japanischen Kreu- zet „Sakana", überstanden und wurde später, in radioaktivem Waaser tchwlm- m e n g, e or um e nden. Dritter Atomboubenversuch Im nächsten Jahr Anckiand (Neuseeland), 10. Juli. (DPD* Reuter). Der dritte und „kritischste" Atombombenversucb, die Unterwasser- explosion der Bombe, wird erst lm nächsten Jahre durchgeführt werden, wie der Letter der amerikanischen wissen- schaftlichen Expedition, Geneialmajoi Thomas F. Farrell, bekanntgab. Dieser Versuch lm tiefen Wasser erfordert, wie Generalmajor Farrell ausführte, weit umfangreichere Vorbereitungen als die beiden vorhergehenden Versuche in dar Ls une von Bikini, bei denen die Bombe über dem Wasser explodierte, oder, wie am Ende dieses Monats, in geringere/ Wassertiefe zur Explosion gebracht wird Die Schwierigkeiten bestehen darin, die Zielschiffe an einer Stelle festzuhalten, wo das Wasser zum Ankern zu tief ist und wirksame Mittel zu finden, die Bombe vor der Explosion in große Wassertiefe zu bringen. Sachverständige sind bereits um die Lösung der Schwie- rigkeiten dieses Versuches bemüht. Drei Todesurteile im Vogesen- ProreB Wuppertal, 11. Juli. (DPD) Drei Todes- urteile, zwei hohe Gefängnisstrafen und ein Freispruch wurden am Donnerstag in dem Vogesen-Prozeß vor dem Wup- pertaler Militärgericht ausgesprochen, vor dem sechs Deutsche angeklagt wa- ren, für die Tötung von 33 Kriegsgefan- genen britischen Fallschirmjägern im Elsaß verantwortlich zu sein. Zum Tode durch Erhängen wurden verurteilt: der ehemalige SS-Obergrup* penführer und General der Polizei Karl Oberg, der frühere Befehlshaber des SD* Südwest Dr. Erich Isselhorst und der ehemalige SS-Obersturmbannführer Ober- regierungsrat Wilhelm Schneider. per ehemalige Genera) Willy Seeger erhielt drei Jahre Gefängnis und Regie- rungsrat Dr. Karl Schierberg zehn Jahre Gefängnis. Freigesprochen wurde der ehemalige SS-Scharführer Kriminalkommissar Julius Gehrom. der bereits nach der Urteilsver- kündung die Anklagebank verlassen durfte. Schuldspruch ln Dachau ra London, 12. Juli. Das amerika- nische Militärgericht in Dachau erkannte Donnerstag alle 73 Mitglieder der Waf- fen-SS. tür schuldig, die des Mordes an amerikanischen Soldaten und belgischen Zivilisten während Rundstedts Ardennen- Otfensive angekiagt waren, darunter Ge- Uaral Sepp Dietrich, Generalleutnant Hermann Prieß und Generalmajot Fritz Kremer. Kaltenbrunner Nur zwei Stunden hatte auch Dr. Kauf- mann zur Verteidigung des Angeklagten Kaltenbrunner gesprochen. Seine Aus- führungen gipfelten in der Erklärung, daß alle zugunsten Kaltenbrunners vorge- brachten Umstände im besten Felle seine Schuld nur milderten. „Kaltenbrunner ist schuldig“ stellte der Verteidiger zum Schluß fest Frick Nach Dr Seidl sprach am Nachmittag der Verteidiger des Angeklagten Frick, Dr. Otto Pannenbeckei, der zu Beqlnn seines Plaidovers noch einmal die Frage erörterte, inwieweit durch das Gericbts- statut neues Recht mit rückwirkender Kraft aufqestellt werde. Er vertrat dt« Auffassung, daß ein Zurückqehen auf die zur Zelt der Tat Geltenden Bestimmungen des materiellen Strafrechts nietet aus- schließe, die Angeklagten zur Rechen- schaft zu ziehen. Es erqäben sich da- durch vielleicht eine Reihe von Ein- schTärrkungen, die |edoeh nach Auffai- sunq der Verteidigung eher vertretbar seien, als die Verletzung eines so we- sentlichen Prinzips, wie es das des Ver- bots der Rückwirkung von Strafgesetzen sei. Die Stellung des Angeklagten Frick als Reichsprotektor von Böhmen und Mäh- ren beschrieb Dr. Pannenbecker »1*1® wesentlichen repräsentativer Natur. Dl« tatsächlichen Machtbefugnisse seien an Staatssekretär Frank übergegangen. Plädoyers fast ohne Zwischenfälle Nfimberg, 13. Juli. (Eigenbericht! wäh- rend Dr. Nelte, der Verteidiger des An- geklagten Keitel, mehr denn sechs Stunden brauchte, um sein auf 159 Seiten niedergeschriebenes Plädoyer zur Ver- lesung zu bringen, überraschte Dr. Pan- nenbecker das Gericht durch die Kürze seiner, Ausführungen. Eine Stunde und vierzig Minuten hielt er für ausreichend, um das zugunsten des Angeklagten Frick «usammengr-felUe Material vorzulegen. Rosenberg Nach ihm begann Rechtsanwalt Dr. Thoma mit dem Plädoyer für den An- geklagten Alfred Rosenberg. Er beschäf- tigte sich zunächst mit der Tätigkeit des Angeklagten als Reichsminister für die besetzten Ostgebiete und schlug dabei in- sofern eine neue Taktik ein, als er nicht Hitler für die Handlungen des Angeklag- ten verantwortlich machte, sondern die Reichskommissare in den besetzten Ostgebieten, die Rosenberg unterstellt waren. Zu einem Zwischenfall kam es, als Rechtsanwalt Dr, Thoma die Behauptung aufstelite, sein Mandant sei stets für „eine ritterliche Lösung der Judenfrage" eingetreten und dann gleich darauf zu- gab, daß Rosenberg die Errichtung von Ghettos angeregt habe. Der russische Ankläger, General Ru- denko, sprang erregt auf und protestierte gegen das Plaldoyer, das er als „faschi- stische Propaganda" bezeichnete. Präsi- Verteidiger jedoch auf, seinen Vortrag fortzusetzen. Dr. Thoma schloß sein Plaldoyer, in- dem er Rosenberg als elr\en Idealisten schilderte, der „mit gläubiger Liebe einem ideal sozialer Gerechtigkeit ver- bunden mit nationaler Würde gefolgt" sei. Frank Zweimal protestierten am Donnerstag vor dem Nürnberger Gericht Vertreter det Anklage qegen das Plaldoyer des Verteidigers D r. Seidl, der für seinen Mandanten Hans Frank sprach. Das erste Mal war es General Ru- denko, der sich qegen eine Kritik an den Potsdamer Beschlüssen verwahrte. Dr. Seidl hatte im Zusammenhang mit der Frage der Umsiedlung der Polen aus dem Generalgouvernement darauf hinqewle- sen, daß durch das Abkommen von Pots- dam Millionen Deutsche aus ihrer ange- stammten Heimat vertrieben worden seien. Der zweite Einspruch erfolgte durch den- Vertreter, der amerikanischen An- klaqebehörde, Dr. Kempner, der die von dem Verteidiger getroffene Feststellung, daß es weder Nationalsozialisten noch Deutsche qewesen seien, die zum ersten Male Konzentrationslager eingerichtet hätten, als ln keiner Weise zur Sache gehörend ablehnte. In beiden Fällen stellte sich das Ge- richt auf den Standpunkt der Anklage- vertreter und ersuchte Dr. Seidl, von der- artigeh Erörterungen Abstand zu neh- men. Den Hauptteil seiner Verteidigungs- rede widmete Dr. Seidl der Tätigkeit des Angeklagten Frank als Generalqouver- neuf für die besetzten polnischen Ge- biete. „Ungeheure Verbrechen sind in diesem Gebiet während des vergangenen Krieges begangen worden", stellte er fest, „und der Angeklagte Frank ist der letzte, der Ab« nach der von Dr. Seidl **«•*«£* Darstellung „herrschten lm General* gouvemement ln Wirklichkeit ^el Ga- wällen". Frank sei, zwar direkt Hitler unterstellt, in Wahrheit “ber in seiner Machtvollkommenheit durch die Sonner- der*tellunq Himmlers stark beeinträchtigt gewesen. Geleitwort! Bs erfüllt uns mit stolzer Preuae, daß nach fahrelanger Unterrbük- kung die demokratische Presse ihre Bedeutung wiedererlangt. Mit die- ser Pressefreiheit übernehmen die Zeitungen andererseits eine große Verantwortung bet der Neugestaltung des Volkslebens, Durch gesunde Kritik und Vorschläge nimmt sie weitgehenden Anteil an der Neu- ordnung der soziologischen Vorgänge. Darüber hinaus vermittelt sie alle wichtigen Vorgänge der Wirtschaft, Behörden, der Verbände so- wie aller sozialen und kullurrellen Einrichtungen der Bevölkerung. Die Neue Ruhr-Zeitung " wendet sich tn erster Ltnle an die werk- tätige Bevölkerung in Fabriken, Gruben und Kontoren in den Bezirken Essen und Niederrheln. Sie umschließt damit eines der wichtigsten Wirtschaftsgebiete Deutschlands, das durch die besondere Ernährungs-, Wohnungs- und Wirtschaitsnot gekennzeichnet Ist. Wir wünschen ihr auf dem kommenden Lebensweg, daß sie sich ihrer hohen Aufgabe und Verantwortung dem zukunltigen Staate und der Bevölkerung gegenüber stets bewußt Ist und sie der werktätigen Bevölkerung einen federzeitigen Rückhalt bietet. Es gibt nichts Schöneres tür eine Zeitung als des Vertrauen ihrer Leserschalt aui ein abgewogenes Urteil. Ich freue mich über diese Neuerscheinung, die dadurch weitesten Kreisen der werktätigen Bevölkerung entgegenkommt. Regierungspräsident des Regierungsbezirks Düsseldorf Samttag,!?. Juli 1946 Seite 3 IIUHR'ZIITUNO Frick-Verteidigung in 100 Minuten NIUI Keine Anklage gegen Veit Harlan Hamburg, 12. JulL Der bekannte Film- regisseur Veit Harlan war am 20. Mai tf. J> verhaftet worden, da aaa In seinem Besitz zwei Filmkoplen und ch» Filmpro* jektionsgetit, die er nicht angemeldet hette, gefunden hätte. Die Militärregie- rung In Hamburg hat nun die Anklage wegen Ungehorsams zurückgezogen. Veit Harlan, gegen den bereits am 21. Mai vor dem Schnellrichter verhandelt wurde, war s. Z. gegen eine Kaution von 2000 Reichsmark aus der Haft entlassen wor- den. Dieser Betrag wird Veit Harlan aui Anordnung der Militärregierung'jetzt zu- rückgezahlt. Gefährliche Preistendenzen Der „Deutsche Pressedienst" meldet aus Neuyork: „Amerika erlebte mit der Vertagung der Senatsdebatte über das neue Preiskontrollgesetz auf den Montag ein zweites Wochenende der stetig, stei- genden Preise. Verschiedene Städte mel- den Mieterhöhungen von 300 Prozent und mehr und eine allgemeine Durch- schnittssteigerung für alle Lebensbedürf- nisse um etwa 10 bis 20 Prozent." Damit scheint die (durch das bis zum 30. Juni gültige, 1943 aufgeslellte Preis- kontrollgesetz) gestaute Flut der lang- gewünschten Preiserhöhungen den hem- menden Damm durchbrochen zu haben und Amerika in die Nähe jene» infla- tionistischen Schraube ohne Ende zu bringen, die nach dem ersten Weltkrieg Deutschland so unheilvoll erfaßte und zur Zeit Ungarn ln erschreckenstem Maße heimsucht. Dieses Hochschnellen der Preise In Amerika hat verschiedene Ursachen. Auch in den Vereinigten Staaten ist es Während des Krieges zu einem ge- wissen Kaufkraftüberhang gekommen, weil der einzelne einerseits durch die Vollbeschäftigung mehr verdiente, ande- rerseits durch Produktionsbeschränkung gewisser Verbrauchsgüterindustrien we- niger kaufen konnte. Nach Beendigung des Krieges hofften die Amerikaner nun auf eine möglichst schnelle Umstellung der Kriegs- auf die Friedensproduktion und somit auf eine Befriedigung der ei- nige Jahre engestäuien Nachfrage. Diese Umstellung ist aber anscheinend mit grö- Deren Schwierigkeiten als erwartet, mög- licherweise auch mjt Reibungen verbun- den, so daß es zu Stockungen in dieser Hinsicht gekommen ist. Andererseits ha- ben sich aber auch mancherlei Schwie- rigkeiten bei den LohnstreitigkeUen er- geben, die bekanntlich ausgedehnte Streiks und damit große Pmduktlonsahs- fälle im Gefolge hatten. Daß Sich hier- aus in einer freien Wirtschaft sofort das Endprodukt verteuernde Faktoren erge- ben, muß bei der Struktur der amerika- nischen Wirtschaft einleucbten. Dieser durch die oben aufgezeichne- ten Umstände ausgelösten Preisauftriebs- welle bei den Ge- und Verbrauchsgütern gaben die Lebensmitlelhändler sofort nach und besonders die Fleischhändler, die in Erwartung dieser höheren Preise scljon seit längerem das Schlachtvieh zurückgehalten und so künstlich eine er- höhte Nachfrage geschaffen hatten nutzten den Fortfall der Preis- und Miet- kontrolle seit dem 1. Juli. Besonders kraß macht sich die Preissteigenmg in der Lockerung der Wohnungsmielen be- merkbar. Der seit JahTen hinter den Grund der Mangellage den Wunsch Neuanforderungen zurückbleibende Woh- nungsbau hatte schon seit langem auf nach Mietpreisverdoppelung wach wer- den lassen. Daß er laut obiger DHD- Meldung nun gar um 300 Proz gestiegen ist, übersteigt die allgemeinen Erwartun- gen fedoch bei weitem und rückt die oeMmte Prefsauftrfehstendenr In die be- reits eufgereiohnete gefährliche Nähe einer Inflation. Denn eine derartige all- gemeine Welle der Verteuerung aller Lebensbedürfnisse zieht unweigerlich die zweite Welle neuer Lohnforderungen nach sich und damit auch neue Arbeits- streitigkeiten, neue Streiks, neue Pro- düktionsausfäile, neue Preiserhöhungen und damit dann wieder neue Lohnforde- rungen neue .... kurz: die Schraube ohne Ende. Stehen Sie ln dar Wählerliste? Jeder Wahlberechtigte muß fest- stellen, ob er in der Wählerliste steht Wenn nicht, muß er schriftlich die Nachholung der Eintragung beim- Wahlleiter verlangen. Der Antrag maß vom 10. bis 20. Juli estellt w«den. Später» Anträg» wor- an nicht berücksichtigt.

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