75 Jahre WP | Jubiläumsausgabe

PBX__NRWTZ_46 SAMSTAG | 26. JUNI 2021 DerWeg derWESTFALENPOST von Soest nachHagen „Eine klar ausgerichtete und zielbewusst ge- leitete Zeitung hat heute beim Wiederauf- bau Deutschlands und bei der Sammlung der Geister eine ausschlaggebende Bedeu- tung“, schreibt Gründungsgesellschafter Dr. Artur Sträter in seinem Grußwort, mit dem er sich in der ersten Ausgabe der WESTFALENPOST am 26. April 1946 an dieLeser richtet. NebenDr. Artur Sträter ge- hörten seine Ehefrau Dorita Sträter, Dr. Ot- to Boelitz, Josef Schrage und Aloys Entrup zu den Gründungsgesellschaftern. Knapp einenMonat Zeit hatte die neu ge- gründete WP mit ihrem ersten Chefredak- teur Edmund Pesch für diese Ausgabe. Ver- lagsort war damals noch Soest. Außerdem baute die WP Lokalredaktionen in jeder Kreisstadt im von der Militärregierung kon- zessionierten Gebiet auf. Eine Hürde zu dieser Zeit: Die Redakteu- re mussten von der Militärregierung akzep- tiert werden. Neben der Hauptausgabe er- schienen 21 Lokalausgaben im Raum Süd- westfalen. Gelesenwurde dieWestfalenpost zwischen September 1946 und Mai 1949 auch in Teilen des Ruhrgebiets. Bis der Ver- leger Lambert Lensing eine Lizenz erhielt, wurde das Verbreitungsgebiet der heutigen Ruhr Nachrichten versorgt. Im Jahr 1950 führte der Weg der WEST- FALENPOSTdannvonSoest nachHagen– als Sitz im südwestfälischen Raum allein aus verkehrstechnischen Gründen besser geeignet. Zunächst an der Mittelstraße an- sässig, zog die Lokalredaktion später an den heutigen Sitz des Pressehauses an der Schürmannstraße 4, in dem auch die Zent- ralredaktion arbeitet. So kommt die Haupt- ausgabe aus Hagen, wo auch die Hagener Lokalausgabe produziert wird. Daneben gibt es heute zehn weitere Lokalausgaben. Echt spannend von Anfang an Über zuviel Langeweile konnten wir uns in den letzten 75 Jahren nicht beschweren. Es ist eine Menge passiert, aber nun der Reihe nach ... 1945 Deutschland soll Demokratie lernen, daher entscheiden die deutschen Besatzungsmäch- te, Lizenzen für parteinahe Zeitungen zu ver- geben. Da das Gebiet der WESTFALEN- POST zur britischen Besatzungszone gehört, machen sich die Engländer auf die Suche nach einem geeigneten Lizenzträger. Kandi- daten: der frühere preußische Kultusminister Dr. Otto Boelitz und der Soester Rechtsan- walt Dr. Artur Sträter. Beide sind Mitbegrün- der der CDU in Westfalen. 1946 Die Gründung der WESTFALENPOST: Die Zeitung erhält im März die Lizenz mit der Nr. 38. Gegründet wird der Verlag am1. April 1946 inSoest. Am26. April liegt die ersteAus- gabe der WP zumVerkauf bereit. Bis 1949 er- scheint sie zwei Mal wöchentlich, mit einem Umfang von vier Seiten. Gesellschafter sind Dr. Otto Boelitz, Dr. Artur Sträter, Dorita Sträter, Josef Schrage und Aloys Entrup. 1949 Ab September erscheint die WP sechs Mal wöchentlich imUmfang von bis zu zwölf Sei- ten. Zwischen September 1946 und Mai 1949, bis zur Lizenz der Ruhr Nachrichten, versorgt sie auch Teile des Ruhrgebiets. 1950 Umzug: Im Mai zieht der Verlag von Soest nachHagen und erhält den heutigenUnter- titel „Stimme der Heimat – Echo der Welt“. 1951 Edmund Pesch wird Verlagsleiter. Neuer Chefredakteur ist Theo Fritzen. 1952 Nach dem Tod von Dr. Otto Boelitz wird seine Tochter Dorita Sträter Geschäftsfüh- rerin. 1958 Die Redaktionsgemeinschaft mit den Ruhr Nachrichten startet. Chef der Gemein- schaftsredaktion wird Robert Schmelzer. 1959 Das Pressehaus und die Druckerei an der Mittelstraße in Hagen werden renoviert und 1961 eingeweiht. 1964 Zwölf Freiluftballone starten bei einer gro- ßen WP-Aktion vor 6000 Zuschauern und im Beisein von viel Prominenz zu einer Wettfahrt. 1971 Die WP feiert ihren 25. Geburtstag im Stadttheater Hagen. Die Satztechnik zieht ins neue Druckhaus in Hagen-Bathey. Mit wachsender Zeitungsauflage wurde die alte Druckerei an der Mittelstraße zu klein. Die Auflage beträgt zu dieser Zeit 150.000, ver- teilt auf 17 Lokalausgaben. In den Jahren 1993 bis 1995 wächst das WP-Druckhaus zur größten und modernsten Zeitungsdru- ckerei des Kontinents heran. 1973 Die Redaktionsgemeinschaft mit den Ruhr Nachrichten endet nach 15 Jahren. Neuer Kooperationspartner wird die Kölnische Rundschau. Diese Redaktionsgemeinschaft besteht bis 1984. 1975 Die WAZ übernimmt den Verlagsservice, die publizistische Selbstständigkeit der WP bleibt erhalten. 1977 WP-Mitbegründer Dr. Artur Sträter stirbt: Seine Frau Dorita Sträter wird auch He- rausgeberin der WESTFALENPOST. 1980 Der Aufbau einer eigenenZentralredaktion mit Sitz in Hagen-Bathey beginnt. 1982 Die WESTFALENPOST entdeckt den ehe- maligen Polizisten und Zeichner Jürgen To- micek. Bis heute ist er mit seinen Karikatu- ren eines der Markenzeichen der WP. Im gleichen Jahr findet der erste WP-Silvester- lauf von Werl nach Soest statt. 1985 Dr. Fritz Heimplätzer wird neuer Chef- redakteur. 1986 Der 40. Geburtstag der WESTFALEN- POST wird in der Stadtgartenallee in Ha- gen mit einem Empfang für die Vertreter von Politik, Kirchen, Kultur, Wirtschaft, Verwaltung und die leitenden Redakteure gefeiert. Zusätzlich erscheint eine bunte Ju- biläumsbeilage. 1989 Die Mantellieferung an den Iserlohner Kreisanzeiger beginnt, so auchdie redaktio- nelle Zusammenarbeit mit der Thüringi- schen Landeszeitung. 1991 Dr. Fritz Heimplätzer geht in den Ruhe- stand. Dieter Soika übernimmt die Position des Chefredakteurs. Frisches Lesefutter am Pressehaus in Hagen. FOTO: WILLY LEHMACHER Mittendrin: Die WP ist von 1950 bis 1993 an der Mittelstraße in Hagen ansässig. FOTO: WP WP-Chefredakteur Dieter Soika in seinem Element. FOTO: GERD LORENZEN

RkJQdWJsaXNoZXIy MjExNDA4