Hamburger Abendblatt | Dossier | Sylt

trudeln die ersten Hochzeitswünsche ein. Die Zeit der Corona-Auflagen sei für sie „anstrengend und stressig“ gewesen, Verluste habe sie aber keine gehabt, da viele kurzfristig im kleinen Kreis auf Sylt geheiratet hätten. Obwohl Reckert-Diedenhofen meistens Outdoor-Hochzeiten organisiert, spielt das norddeutsche Wetter fast immer mit: „In 99,9 Prozent der Fälle klappt es“, sagt sie und lacht. Natürlich gibt es immer einen Plan B, aber ob dieser eintritt, wird immer erst am Tag der Hochzeit morgens um 9 Uhr entschieden. Was solch eine Feier kostet? Nach oben gibt es keine Grenzen. „Aber wer zu zweit eine kleine Hochzeit plant, ist bereits mit 2000 Euro dabei“, so die Unternehmerin. Schiefgelaufen ist bei der Frau, die sich selbst als Kontrollfreak bezeichnet, noch nie etwas. Skurril war die FKK-Hochzeit mit den Nackten am Strand, da war die Traurednerin selbst so ergriffen und musste weinen. Aber echte Gefühle sind keine Pannen. „Manche Familien- und Paargeschichten sind einfach sehr ergreifend, etwa bei diesem Paar, das keine Kinder bekommen konnte und bei dem die Adoptivtochter dann an Krebs erkrankt war.“ Es gebe Paare mit Bilderbuchgeschichten und welche mit Schicksalsschlägen. „Jede Geschichte ist individuell berührend.“ Wenn dann am Tag der Trauung alle versammelt sind, wenn sie persönliche Worte an das Paar und die Gäste richtet, „dann ist da dieser magische Moment. All die Arbeit mündet in Dankbarkeit und Emotionen pur. Ich bin dankbar, das in meiner Arbeit erleben zu dürfen.“ Am Strand, sagt Rebecca Reckert-Diedenhofen, sind alle gerührt. „Manchmal habe ich bei meinen eigenen Worten Gänsehaut, weil ich die Geschichte des Paares so sehr fühle“, sagt sie und lacht. Rebecca ReckertDiedenhofen wollte schon mit 17 Jahren Hochzeitsplanerin werden. Foto: Sebastian Diedenhofen Sylt 5

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