BZV | Dossier | Lass uns reden

7 INTERVIEWS mir eine Doppel-LP mit den HörfunkReportagen der besten deutschen WMSpiele zum Geburtstag gewünscht. Damals hatte ich den Traum, irgendwann Sportreporter bei WDR2 zu werden. WDR2 hatte mit der legendären Sendung „Sport und Musik“ mit Kurt Brumme die beste Fußballsendung, die es damals im Radio gab. Wieso sind Sie’s dann doch nicht geworden? Weil ich gemerkt habe, dass man als Reporter distanziert, neutral und sachlich sein muss. Das hat sich mit meiner Fußballleidenschaft so gar nicht vertragen. Vor vielen Jahren hatte ich sogar ein Vorstellungsgespräch bei Frau Töpperwien, der Sportchefin vom WDR-Hörfunk. Das war ein tolles Gespräch, und ich habe mich sehr über diese Chance gefreut. Aber ich habe auch gemerkt, dass ich mir die notwendige Neutralität für diesen Job nicht zutraue. Später hatte ich das große Glück, dass der WDR mir meine Fernsehsendung ermöglicht hat, bei der ich Fan bleiben darf und nicht neutral sein muss. Und die dürfen Sie sogar live von zuhause senden, oder? Die kommt aus meiner Wohnung. Wenn ich die Sendung mache, muss ich nur eine Treppe runter. Dann könnten Sie also auch in Pantoffeln moderieren? Ehrlich gesagt moderiere ich meistens in Strümpfen (lacht). Was machen Sie nach der Sendung – Treppe rauf und ins Bett? Nein, nach der Sendung gibt’s ein Ritual. Auch wenn das von Corona zuletzt gestört wurde. Normalerweise kommt immer ein Redakteur aus Köln nach Bremen. Dann machen wir die Sendung zusammen und hinterher gehen wir bei mir um die Ecke in eine gemütliche Absturzkneipe, flippern noch ne Runde und trinken ein Bier zusammen. Vor vier Jahren sind Sie erstmals auf Tour gegangen. Eine große Umstellung? Ja, und ich habe das auch nie geplant – meine Agentur kam mit der Idee. Ich wollte das eigentlich nicht. Aber irgendwann hat meine Agentur einfach die Hamburger Markthalle gebucht. Weil ich dachte, das Publikum findet vielleicht doof, was ich mache, habe ich eine Band eingeladen – dann hätten die Leute wenigstens noch Musik gehört, wenn sie hinterher enttäuscht nach Hause gehen. Es wurde aber ein wunderschöner Abend. Nach 20 Sekunden hab’ ich gemerkt, dass das Riesenspaß macht und die Leute wollen genau das, was du machst. FOTO: WDR Die Erde ist keine Scheibe – aber ein Fußballplatz. Zumindest in der Welt von Arnd Zeigler.

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