Thüringer Allgemeine | Dossier | Rot-Weiss Erfurt - 30 Jahre UEFA-Cup

13 30 JAHRE UEFA-CUP RWE stand in allen Rückrunden-Partien auf dem Platz – und verpasste später auch in den vier Uefa-Cup-Duellen keine Minute. „Die Spiele gehören natürlich zu meinen Highlights; wie das 2:1 im DFB-Pokal über Schalke“, verweist er auf die Sensation im August 1991. Damals sorgte Abel selbst für das 1:0. So sehr die Rot-Weißen gegen die Knappen glänzten, so wenig gelang ihnen dreieinhalb Monate zuvor in Probstheida. Bereits nach 19 Minuten waren durch Treffer von Anders (4.) und Halata (19.) die Messen gelesen. In der Endphase hielt Distzl sogar noch Halatas Elfmeter (82.). Sein anschließender Appell verfehlte auch bei Abel seine Wirkung nicht. „Mir war nicht bange, dass uns die Niederlage umhaut“, verrät der frühere Junioren-Nationalspieler. „Wir wollten auf das Treppchen, hatten das ja noch nie geschafft. Und da zwei Heimspiele anstanden, glaubten wir fest daran. Zu Hause waren wir eine Macht.“ Da auch Jena und Halle patzten, blieben die Erfurter Dritter. Ein Rang, den sie bis zum Schluss verteidigen sollten. Die rauschende Aufstiegsparty in der Thüringenhalle wird Abel nie vergessen. Er erinnert sich aber auch an eine „Leere im Kopf“, als der Traum von der Zweitliga- und Uefa-CupQualifikation real geworden war: „Irgendwie war ich völlig platt, habe den Erfolg mehr innerlich genossen. RotWeiß ist ja mein Verein.“ 14 Jahre spielte er für RWE, seit er 1979 aus Heiligenstadt an die KJS nach Erfurt gekommen war. Umso härter traf ihn 1993 die Aussortierung durch Klaus Goldbach. Ausriss: So wurde damals über das Spiel berichtet. MONTAGE: A. WETZEL Abel verschlug es zunächst nach Fulda, später nach Landau. Dort traf er die einstigen Mitstreiter Jürgen Heun und Heiko Räthe wieder – und lernte vor allem seine Frau Kerstin kennen und lieben. „Sie ist auch Erfurterin. Schon kurios, dass wir ins tiefste Bayern gehen mussten, um uns zu finden“, lacht der 54-Jährige. 2008 kehrten beide in die Heimat zurück. „Äbs“ assistierte zunächst Albert Krebs bei Rot-Weiß II und in Eisenach, schlug 2011 aber bei einem Logistikunternehmen ein neues berufliches Kapitel auf. Als Bereichsleiter im Schichtsystem blieb keine Zeit mehr für den Trainerjob. So oft es geht zieht es ihn jedoch zum Training der Traditionself. Gern auch mit rot und weiß bandagierten Knien. Die Liebe zu seinem Club ist nie erloschen. Uwe Abel (54) heute. FOTO: KERSTIN ABEL

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