Thüringer Allgemeine | Dossier | Rot-Weiss Erfurt - 30 Jahre UEFA-Cup

14 30 JAHRE UEFA-CUP RWE Jürgen Heun (62) über das 2:0 am 11. Mai 1991 gegen Eisenhüttenstadt. Die schlagartige Stille im Stadion ließ seine eigene Anspannung noch einmal ansteigen: „Ich wusste ja, was auf dem Spiel stand“, sagt Jürgen Heun. Fünf Minuten vor dem Ende hatte sich Thomas Vogel bei einem Konter gegen klar dominierende Gäste durchgetankt und wurde von Olaf Bitzka gefoult. Der fällige Elfmeter war Chefsache und geriet zum ewig jungen Duell mit Bodo Rudwaleit, einer ungeliebten Institution zwischen den Oberliga-Pfosten („Bodo Eierkopp“). „Er war mein Lieblingstorwart“, meint auch der Rot-Weiß-Rekordspieler vieldeutig. „Ein Riesen-Kerl mit echten Pranken.“ Da Rudwaleit bis 1989 das Tor des BFC Dynamo hütete, wurde er zum Symbol des verhassten Serienmeisters. Ihn zu überwinden, schmeckte besonders gut – auch nach dessen Wechsel zu den Eisenhüttenstädtern. „Scharf und flach ins Eck“, lautete seit jeher Heuns Motto. „Der brauchte ja eine Weile, bis er unten war.“ Als der Ball zum 2:0 im Netz zappelte, drohte die alte Holztribüne unter dem Jubel zusammenzubrechen. Der zehnte Saisonsieg war perfekt. Zur Qualifikation für die 2. Bundesliga benötigten die Erfurter noch einen Punkt aus zwei Partien. „Da war auch dem Letzten klar: Hier geschieht etwas ganz Großes“, erzählt Heun und Luftduell: Jürgen Heun (rechts) sorgte gegen Eisenhüttenstadt per Elfmeter für den Endstand FOTO: SASCHA FROMM LIEBLING RUDWALEIT Jürgen Heun schmeckt sein Elfmetertor zum 2:0 über Eisenhüttenstadt besonders gut 06

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