Thüringer Allgemeine | Dossier | Rot-Weiss Erfurt - 30 Jahre UEFA-Cup

26 30 JAHRE UEFA-CUP RWE Co-Trainer Rüdiger Schnuphase (67), der am 30. August 1991 vom Co- zum Cheftrainer befördert wurde und später einen prominenten Gegenspieler traf. Nein, eine Ablehnung aus Loyalitätsgründen kam ihm nicht in den Sinn. Dafür fühlte er sich seinem Heimatclub zu sehr verpflichtet. Als der FC Rot-Weiß mit der 1:3-Niederlage gegen den VfB Leipzig den Saisonstart in die 2. Bundesliga endgültig in den Sand gesetzt hatte, übernahm Rüdiger Schnuphase das Amt von Lothar Kurbjuweit. Der wenige Wochen zuvor noch umjubelte Cheftrainer war am 29. August 1991 nach sechs sieglosen Spielen (1:11 Punkte, 5:20 Tore) von seinen Aufgaben entbunden worden. „Wir waren beide Profis genug, um das Berufliche vom Privaten trennen zu können. Unser Verhältnis ist bis heute freundschaftlich“, sagt Schnuphase und erinnert sich mit gemischten Gefühlen an jene turbulente Zeit vor 30 Jahren. Ende Mai schwebte ganz Erfurt dank Tabellenplatz drei und der Uefa-Cup-Qualifikation im siebten Fußball-Himmel. Nur drei Monate später war die Mannschaft krachend auf dem harten ZweitligaBoden gelandet. Schmerzen inklusive. „Nachdem in der letzten Oberliga-Saison nahezu alles gepasst hatte, haben wir die Stärke der zweiten Liga falsch eingeschätzt“, meint der bisherige CoTrainer selbstkritisch. Trotz des Verlusts von Top-Stürmer Thomas Vogel an den damaligen Meister Kaiserslautern sei man im Verein davon ausgegangenen, „es wird schon reichen“. Als es dann eine Pleite nach der anderen Gemeinsam führten Lothar Kurbjuweit (links) und Rüdiger Schnuphase den FC Rot-Weiß in die 2. Bundesliga und den Uefa-Cup. Nach dem verpatzten Zweitliga-Saisonstart beerbte der Co-Trainer am 30. August 1991 seinen Chef – für exakt zwei Wochen. Dann übernahm Josip Kuze. FOTO: SASCHA FROMM WIEDERSEHEN MIT VAN GAAL Zwei Wochen fungiert Rüdiger Schnuphase als Cheftrainer – zum ersten und einzigen Mal 12

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